Warum gibt es Seen Warum versickert das Wasser nicht im Erdboden?

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Hej DerGuteAlteBud,

eine See ist ein Oberflächengewässer, das sich dort bildet, wo sich mehr Wasser sammelt als Wasser abfließen kann.

Wasser, das sich an einem Punkt an der Oberfläche unserer Erde sammelt, kann von oben kommen (natürlicherweise überwiegend Regenwasser, aber auch Tau), seitlich aus Zuflüssen (Bäche, Flüsse) oder von der Oberfläche des Umfeldes und aus dem angrenzenden Erdboden (meist in Mulden, dort vielfach seitlich; grundsätzlich aber auch von unten).

Regenwasser, das auf den Erdboden fällt, kann in das Porensystem des dort lagernden Sedimentes eindringen (versickern), wenn dieses nicht bereits mit Wasser gefüllt, also durchnässt ist. Darin fließt es der Gravitation folgend vorrangig nach unten, bis es auf eine wasserundurchlässige Schicht, z. B. Gestein oder Ton, trifft. Darüber staut es sich oder fließt dem Gefälle folgend ab (Grundwasser).

Auch Regenwasser, das nicht nach unten abfließen (versickern) kann, fließt dem Gefälle folgend ab, jedoch an der Erdoberfläche. In Mulden sammelt sich das Wasser und bildet eine Wasserlache. Es regnet weiter und der Wasserspiegel steigt. Die Lache wird tiefer und größer. Irgendwann tritt das Wasser an der niedrigsten Stelle des Muldenrandes über und fließt weiter, wieder dem Gefälle folgend und den Weg des geringsten Widerstandes folgend. Dabei können sich Rinnsale bilden.

Stelle Dir nun eine Landschaft mit Hügeln oder Bergen und dazwischenliegenden Senken vor. Bei Regen fließt alles auf diese Landschaft fallende Wasser an die tiefsten Stellen dieser Senken. Die dortigen Mulden füllen sich und laufen über. Das nicht versickernde Wasser kann aber trotzdem noch nicht weiter abfließen, weil das Umland zu hoch ist. Die Lache vergrößert sich und es entsteht ein kleiner See.

Dieser zuerst kleine See kann um so größer und tiefer werden, je mehr Wasser ihm zufließt (Wassereintrag) und je weniger er verliert (Wasseraustrag). Der Wassereintrag kann sich aus dem direkt auf den See fallenden Regen, aus dem Umfeld oberflächlich zufließenden Regenwasser, Wasser aus Zuflüssen wie Rinnsalen, Bächen und Flüssen sowie aus Grundwasser, das aus dem seitlich angrenzenden Erdboden in den See eintritt, zusammensetzen. Der Wasseraustrag umfasst das versickernde Wasser, Abflüsse über Bäche oder Flüsse und die Verdunstung.

Fazit:

Sammelt sich an einer Stelle der Erdoberfläche mehr Wasser als versickern, abfließen oder verdunsten kann, so bildet sich dort ein kleiner stehender Wasserkröper, der ab einer nicht näher definierten Größe als See bezeichnet wird.

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag

Achim

Stell dir den Boden wie einen Schwamm vor: Wenn er voll ist, geht nichts mehr rein. Au§erdem gibt es Gesteinschichten, durch die das Wasser schlecht durchkommt.