Warum gibt es Samstag, Sonnabend und Sonntag?

5 Antworten

Die deutsche Sprache schafft es ja immer wieder, Ausländer zu verblüffen. So leistet sie sich unter anderem den Luxus, für einen Wochentag zwei unterschiedliche Namen zu führen. Wenn das nicht verwirrend ist! So heißt der sechste Wochentag sowohl Samstag als auch Sonnabend. Das muss man erst einmal lernen, sonst denkt man als Ausländer womöglich, bei den Deutschen dauert die Woche einen Tag länger.
Wieso ist das so? Warum zwei Namen für einen Wochentag, und gelten wirklich beide überall?
Der ältere Name für den sechsten Wochentag ist "Samstag". Der leitet sich nicht vom Sams ab, sondern von dem griechischen Wort sabbaton, das wiederum auf das hebräische Wort "Sabbat" zurückgeht. Der sabbaton wurde über sambaton zu sambaztac (altdeutsch), später dann zu sameztac (mittelhochdeutsch) und schließlich zu Samstag.
Das wird Sprachpuristen aufhorchen lassen: Beim Wort "Sonnabend" handelt es sich um einen Anglizismus! Um einen sehr, sehr alten Anglizismus. Den "Sonnabend" verdanken wir nämlich einem englischen Missionar namens Bonifatius, der von 672 bis 754 gelebt hat und der, statt auf seiner Insel zu bleiben, aufs Festland übersetzte, um die Germanen in Friesland, Hessen, Thüringen und Bayern zum Christentum zu bekehren. Er brachte das altenglische Wort sunnanaefen mit, das anfangs den Abend, bald aber schon den ganzen Tag vor dem sunnandaeg (Sonntag) bezeichnete. Möglicherweise hatten Bonifatius oder seine Nachfolger die gezielte Absicht, den jüdischen Sabbat aus dem Wochenkalender zu streichen und durch ein "christliches" Wort zu ersetzen. Jedenfalls fand der "Sonnabend" Verbreitung, und zwar hauptsächlich im norddeutschen und im mitteldeutschen Raum. Ironischerweise hat sich in Bonifatius' englischer Heimat ein "heidnischer" Name für den Samstag gehalten: Der Tag des Saturn, lateinisch saturni dies, wurde im Englischen zu saturday. Die Westfriesen wollten sich nicht bekehren lassen und erschlugen Bonifatius unweit von Dokkum. Den "Sonnabend" haben sie folglich auch nicht übernommen, und so heißt es in den Niederlanden auch heute noch zaterdag.
Wir Deutschen aber haben Dank des englischen Missionars die Wahl zwischen Samstag und Sonnabend. Welches Wort ihm lieber ist, möge jeder selbst entscheiden. Der Name Samstag hat allerdings zwei unbestreitbare Vorzüge: Er ist kürzer - und bleibt auch in noch kürzerer Form, nämlich als Abkürzung, unverwechselbar: Mo, Di, Mi, Do, Fr, Sa, So. Wenn's kurz auf knapp kommt, hat der Samstag die besseren Argumente.

https://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-abc-samstag-sonnabend-a-340668.html

Sonnabend ist ein anderes Wort für Samstag, nicht mehr und nicht weniger.

danieldergeile 
Fragesteller
 07.05.2022, 00:42

Nicht hilfreich

0
Parthenoz  07.05.2022, 00:43
@danieldergeile

Das stimmt aber, es ist ein Synonym. Dementsprechend wurde uns gar nicht weggenommen.

0
Kwalliteht  07.05.2022, 01:01
@danieldergeile
Warum wurde uns ein Tag Wochenende weggenommen?

Diese Frage ergibt nur einen Sinn, wenn uns ein Tag weggenommen wurde. Das ist jedoch nicht der Fall. Eine Woche bestand schon immer aus 7 Tagen. Sonnaben und Samstag sind nichts weiter als zwei verschiedene Wörte für den gleichen Tag.

Selbst in Platt gibt es beide Varianten.

0
danieldergeile 
Fragesteller
 07.05.2022, 00:43

Der Vergleich ist wie Äpfel und Birnen

0
Ratsucher92  07.05.2022, 00:45

Ja das stimmt. Aber wieso eigentlich? Schließlich kommt doch zuerst der Tag und dann der Abend. Folgerichtig müsste der Sonnabend erst nach dem Sonntag kommen und nicht umgekehrt.

0

Nichts wurde weggenommen! Samstag und Sonnabend ist derselbe Tag.

Sonnabend ist ein Synonym für Samstag.

Sei froh, dass du frei hast.