Warum gibt es immer mehr Erdbeben?
Spielt die Erderhitzung eine Rolle? Warme Körper dehnen sich doch aus.
3 Antworten
Nicht die Anzahl der Erdbeben und deren durchschnittliche Stärke haben zugenommen, wohl aber das Ausmaß der durch Beben verursachten Schäden. Das liegt v.a. an höheren Werten pro Flächeneinheit, höhere Bevölkerungsdichte, Absicherung wirtschaftlicher Schäden durch Versicherungen (was es früher nicht gab) und (gefühlt) intensivere Berichterstattung. Von einem Schadenbeben z.B. in Südostasien erfuhr man vor 100 Jahren hier oft nichts, allenfalls eine kleine Meldung nach Wochen in Zeitungen - heute wird unmittelbar, oft live, berichtet. Das verändert natürlich die Einstellung zu Erdbeben.
Die "Erderwärmung" (es ist ja eine Erwärmung der Erdatmosphäre und oberer Meeresschichten) hat keinen messbaren Einfluß. Was das (von Bird) angesprochene "zusätzliche Gewicht" des Wassers betrifft, so ist das erstens minimal, zweitens ist die Gewichtsentlastung durch Erosion gegenzurechnen (und da kommt in der gesamtbilanz eine Entlastung heraus!) - und sollte Bedenken, dass die Herde der Erdbeben meist in großen Tiefel liegen, weit unter 5000m. Das Abschmelzen des skandinav. Inlandeises führte -und führt weiterhin- zu einer Hebung, am stärksten im Gebiet von Västerbotten (insges. um über 200m) - allerdings ohne spürbare Erdbeben, doch mit erheblicher Verschiebung der Küstenlinie. Und: Dass Niederschlagswasser vermehrt in den Untergrund eindringt und dort zu einer höheren Anzahl von Beben führt, ist "Unsinn", man vergleiche die beteiligten Massen und (tiefen) Lagen der Bebenherde. Übrigens zu "Woher ich das weiß": Ich bin auch erfolgreicher Absolvent eines geowissenschaftlichen Studiums an einer dt. Universität. Man sollte die Bevölkerung nicht noch weiter beunruhigen, als das "die Medien" bereits tun.
Einige Studien deuten darauf hin, dass die Anzahl der schweren Erdbeben in den letzten Jahren tatsächlich zugenommen hat. Allerdings ist es schwierig, hier einen eindeutigen Trend zu erkennen, da die Anzahl der Erdbeben von Jahr zu Jahr stark schwankt. Zudem könnte die scheinbare Zunahme auch daran liegen, dass die heutige moderne Messtechnik mehr Beben erfasst als früher.
Die Erderwärmung könnte tatsächlich einen Einfluss auf die Erdbebenaktivität haben. Ein wichtiger Faktor ist hierbei der Anstieg des Meeresspiegels. Durch das zusätzliche Gewicht des Wassers auf den Kontinenten können sich die Spannungsverhältnisse in der Erdkruste verändern, was Erdbeben begünstigen könnte. Besonders gefährdet sind hierbei Küstenregionen.
Ein anderer Faktor ist das Abschmelzen von Gletschern und Eisschilden. Dadurch verringert sich der Druck auf die Erdkruste, was ebenfalls zu Erdbeben führen kann. Studien legen einen Zusammenhang zwischen dem Abschmelzen des grönländischen Eisschilds und der Zunahme von Erdbeben in der Region nahe.
Auch extreme Wetterereignisse, die durch den Klimawandel häufiger auftreten, könnten eine Rolle spielen. Starkregen kann beispielsweise dazu führen, dass Wasser in den Untergrund eindringt und dort den Druck erhöht, was Erdbeben auslösen kann.
Es gibt also Hinweise, dass die Anzahl der schweren Erdbeben in den letzten Jahren zugenommen hat, aber ein eindeutiger Trend ist schwer zu erkennen.
Hi!
Seitdem Erdbeben gemessen werden ist die Häufigkeit, mit der sie auftreten, konstant.