Warum findet man als Asperger Autist sooo schwer einen Job?

2 Antworten

  • Eine sehr eingeschränkte Auswahl an Jobs
  • Es ist schwer, einen Job zu finden, der die Reize nicht überfordert
  • Viele Betriebe wollen keine Autisten bzw. Behinderten bei sich einstellen (Zu wenig Aufklärung und zu viele Missinformationen)
  • Mit den Mitarbeitern kann es öfters zu Problemen kommen, wenn die nicht aufgeklärt und verständnisvoll sind
  • Das Arbeitsumfeld ist nicht das Passende (z.B ein Großraumbüro)
  • Viele Autisten können für nichts arbeiten, was sie nicht interessiert. (Das fängt auch oft schon in der Schule an. War bei mir auch so. Hat mich - als Autistin - etwas nicht interessiert, konntest du machen, was du wolltest: Mein Gehirn nahm keinerlei Informationen auf.)
  • Nicht selten haben Autisten auch z.B AD(H)S, Epilepsie, Downsyndrom, Depressionen und/oder Angststörungen etc., was die Suche nach einem passenden Job nochmal deutlich erschweren kann
  • Zu wenig bzw. so gut wie gar keine Hilfe von z.B dem Jobcenter oder ähnlichem. Als Autist/Autistin hast du entweder ganz viel Glück, bist richtig gut in einem Gebiet, gut im Masking und kannst dort dann deine Karriere starten, oder du sitzt in einer Behindertenwerkstatt fest. Wahlweise vegetierst du auch nur Zuhause vor dich her. Das heißt natürlich nicht, dass es nicht auch viele Autisten gibt, die ganz normalen Jobs und Berufen nachgehen. Das Gegenteil ist der Fall. Doch generell ist die Unterstützung in der Richtung einfach unterirdisch, falls sie überhaupt gegeben ist.
  • Viele Arbeitsumfelder sind auf Schnelligkeit ausgelegt und einige Autisten benötigen z.B sehr genaue Anweisungen. Da hat der Chef oder der Mitarbeiter keine Lust drauf und das führt dazu, dass der Autist Fehler macht, woraufhin er die Stelle verliert. (Meine Mutter musste mir mal Schritt für Schritt erklären, wie ich den Biomüll rauszubringen habe. Das war irgendwann letztes Jahr. Da war ich 22. Und wenn in Rezepten auch nicht alles Schritt für Schritt erklärt ist, bin ich so überfordert, dass ich sie meistens abbreche.)
  • Teamwork wird bei vielen Arbeitsstellen groß geschrieben und Teamwork und Autisten ... Na ja, ich will nicht sagen, dass es keine Ausnahmen gibt, aber im Allgemeinen verstehen sich die Zwei nicht so gut miteinander.
  • usw.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽

1., Wahrnehmung

- In den meisten Fällen ist es so, dass Asperger/Autisten eine viel empfindlichere Wahrnehmung haben und es dadurch schnell zu Reizüberflutungen kommen kann.

Ich habe auch davon gehört, dass ein deutscher Supermarkt an bestimmten Urzeiten es erträglicher für Autisten macht, indem er das Licht dämmt und die Musik auch nicht so aufbrausend gestaltet.

2., Soziale Umfeld

- Die Reizüberflutung ist zwar häufiger der Fall, aber selbstverständlich kann es auch einfach sein, dass gewisse Vorsitzende entweder weniger Autisten nehmen, weil der Job nicht passen könnte, oder diese im sozialen Umfeld nicht klar kommen. Gibt häufig Leute die überhaupt nicht reden möchten/können oder denen die soziale Konvention und Umstände ein Hindernis sind und dadurch erschließen sich häufig Kommunikationsfehler oder ein unflexibles Verhalten. All das kann ausschlaggebend sein, muss es allerdings nicht.

PS. Ich habe selber autistische Züge, bin bei den Testungen allerdings schon durchgefallen, wenn man das so sagen kann. Dabei war vielleicht auch die mangelnde Empathie und vor einigen Jahren starke sozialer Rückzug ausschlaggebend, aber Autismus habe ich eigentlich keinen. Meine Wahrnehmung ist zwar auch etwas stärker, aber bei normalen Ereignissen kommt es nicht zu einer Reizüberflutung, da muss schon ein Trauma mitwirken. Kommunikationsfehler treten schon einige Male auf, versuche das aber zu vermeiden. Das unflexible Verhalten kann man auch nur in einigen Situationen wiederfinden. Mein Verhalten ist allerdings manchmal sehr besonders und ein ADHS Stereotyp vor allem in entspannten sozialen Situationen. Demnach habe ich eine mangelnde Empathie diaknostiziert und mein Verhalten zählt gerade noch zur Norm.

Mit freundlichen Grüßen kein Adolf kann nicht schlafen