Warum bieten kaum noch Handwerker bei Ausschreibungen im Internet mit?

10 Antworten

MyHammer überprüft die Handwerker auf Herz und Nieren (Gewerbeanmeldung, Kammerzugehörigkeit, Personalausweis etc.), die Auftraggeber aber nicht die Bohne. Und deshalb tummeln sich bei MyHammer viele unseriöse Auftraggeber, die oft am normalen Markt keinen Handwerker kriegen, weil sie ihn einfach nicht bezahlen können oder wollen.

Über MyHammer erfolgt die Auftragsvergabe durch einfachen Klick des Auftraggebers, damit ist sofort ein Vertrag geschlossen, an den der Handwerker gebunden ist. Der Handwerker muss also seine Leistung erbringen, ohne dass der Handwerker vor Auftragsannahme prüfen kann, ob der Kunde liquide ist. Der Kunde zahlt oft aber nicht. (Aus eigener Erfahrung ist bekannt: über 90 % der nicht ortsansässigen Kunden zahlen nicht, als Handwerker läuft man seinem Geld hinterher und auf dem Klageweg ist meist auch nichts zu holen, weil der Kunde insolvent ist.)

Da ist doch klar, dass seriöse Handwerker zunehmend solche Internetplattform wie MyHammer meiden. Übrig bleiben unseriöse Firmen, die sich dort haben einschleichen können, und die ihrerseits versuchen, Kunden über den Tisch zu ziehen.

Nicht umsonst hat MyHammer von Spöttern den Namen "Fingerhakel-Plattform" verliehen bekommen: Jeder versucht jeden über den Tisch zu ziehen.

Die Antwort von puschel24 trifft es auf den Punkt. Alle Welt fordert Mindestlöhne. Doch wenn es um Handwerker geht, dann wird auf einmal nach MyHammer und Co. gerufen. Wie passt das zusammen? Zudem soll die Leistung am Ende auch noch höchsten Ansprüchen genügen. Das ist, als ob Du einen Fiat kaufst, und die Merkmale eine Rolls Royce erwartest.

Suche Dir bitte einen preisgünstigen Anbieter in Deiner Umgebung, wenn ich an dieser Stelle ein persönliches Anliegen formulieren darf. Denn so funktioniert Handwerk immer noch am Besten. Bringe ihm die Wertschätzung entgegen, die er für seine Arbeit verdient hat. Dann kanst Du umgekehrt auch gute Leistung erwarten. Oder würdest Du motiviert arbeiten, wenn Deine Arbeit keine Würdigung durch eine angemessene Entlohnung erfährt?

Bitte entschuldige meine Kritik. Doch ich stamme aus einer Handwerkerfamilie und kenne die andere Seite der Medaille.

Ganz einfach! Die Handwerker sind bei solchen Auschreibungen richtig übern Tisch gezogen worden! Ja die haben richtig gute Arbeit gemacht und auch Ihr Gewerk ordentlich vollbracht.Aber es hat keiner diese Leistung anerkannt und die dafür fällige Leistung erbracht! Das heisst es wurde nicht bezahlt! Ich hatte das auch vor wenigen Wochen ,ein Hanwerker hatte keine Zeit und hat sich nen Subunternehmer genommen. Als der Tag der Zahlung kam hat der Handwerker den Subunternehmer unter fadenscheinigen Gründen nicht bezahlt. Der Hanwerker also Unternehmer hat richtig viel Geld kassiert über hundert tausen Euronen und will den Subunternehmer nicht auszahlen. Das geht gar nicht! Ich denke das ist vielen so gegangen und wer will in dieser Zeit über fast Siebzig tausend Euronen verzichten? Ja und wenn das so weiter geht haste fast keinen Handwerker welcher auf Kredit arbeitet. Dann geht es nur noch gegen Leistung und ich bekomme sofort das Geld! Also nicht weiter mit Kredit und Subunternehmen! Also Leistung gegen Casch so wie in Australien oder USA!Das wird schlimm für Leute welche ein Haus bauen wollen oder eins zu unterhalten haben! Da kann ich nur sagen viel Spass bei der Suche na nem Bauunternehmen!Ja ich selber habe sofort bezahlt nur der Unternehmer hat dem Subunternehmer nicht die angemessene Summe gelöhnt! Bin gespannt wie das weiter geht. Kann möglich sein das so was vor Gericht endet. Und der Subunternehmer so wei ich das sehe sein Recht bekommt!

Diese Plattformen sind zu beträchtlichen Stücken daran beteiligt, das seriöse und ordentliche Handwerksbetriebe zunehmen Schwierigkeiten bekommen, da sämtliche Leute billige Polen Preise erwarten. Kriegt man ja auch nicht anders von den Medien erzählt "ES IST DEIN GUTES RECHT VOM HANDWERKSMEISTER BILLIG ARBEIT ZU HÖCHSTER QUALITÄT ZU VERLANGEN" Und das funktioniert nunmal nicht, auch wenn viele das immer noch nicht begreifen. Es ist immerhin ein Schritt in die richtige Richtung, dass Handwerker mittlerweile diese Portale meiden.

Es ist alles richtig und nicht übertrieben, was hier bis jetzt geschrieben wurde ! Ich war auch einige Jahre bei MyHammer. Dann wurden Monatsgebühren (zu erst Jahres- verträge eingeführt und das auch noch in Business-Partnerklassen aufgeteilt) und dann sind auch noch etliche andere Gebühren dazu gekommen. Die Auftraggeber Wissen das alles meistens nicht und wundern sich immer wenn man ihnen versucht zu erklären, warum ein Auftrag vielleicht 20-30,-EURO mehr kostet, wenn er über MyHammer läuft. Das Geld muß ja auch wieder reinkommen ! Die werden nur damit gelogt: Für Auftrag- geber alles umsonst ! Ja klar, die Auftragnehmer zahlen alles und auf diesen "Umweg" landet es dann doch beim Auftraggeber. Das wollen aber viele nicht hören und zahlen. Viele denken auch, das sich hier etliche "Hobbyhandwerker" ein paar EURO dazu ver- dienen. Sonst ist es nicht zu erklären, das Stundenlöhne von 10 EURO und weit darunter vorgelegt werden ! Das schreckt auf dauer neue Dienszleister ab und wird zu einer Abwärtsspirale ( weniger Auftragnehmer weniger erledigte Aufträge, was wiederum dazu führt, das weniger neue Aufträge eingestellt werden und immer so weiter ) .