Warum bieten Fluggesellschaften Umsteigeflüge an?
Wenn eine Fluggesellschaft Umsteigeflüge anbietet haftet sie nach der EU Fluggastrechte-Verordnung (sofern deren Anwendungsbereich eröffnet ist) wenn durch Verspätung oder Ausfall des ersten Fluges der Anschlussflug verpasst wird.
Einige Fluggesellschaften, so z.B. Ryan Air, bieten nur Punkt-zu-Punkt Verbindungen an. Will man einen Anschlussflug mit der gleichen Gesellschaft haben, muss man dies separat tun und bekommt keinerlei Ersatz wenn man ihn wegen einer Verspätung des ersten Fluges verpasst, so spart sich die Fluggesellschaft viel Ärger und Kosten indem sie keine Garantie für Anschlüsse abgeben muss.
Daher Frage ich warum nicht alle anderen Airlines nachgezogen haben und weiterhin Anschlussflüge anbieten trotz der Nachteile für deren Verpassen aufkommen zu müssen? Ist nicht wirtschaftlicher nur noch Punkt zu Punkt Verbindungen anzubieten?
3 Antworten
Das ist ziemlich einfach zu erklären. Nehmen wir als Beispiel Lufthansa und Ryanair. Lufthansa ist ein sogenannter Legacy Carrier, Ryanair ein Low-Coster.
Legacy Carrier betreiben das sog. Hub and Spoke.
Eine "Hub and Spoke"-Fluggesellschaft ist ein Betriebsmodell in der Luftfahrt, bei dem ein zentraler Flughafen (Hub) als Dreh- und Angelpunkt dient
( Bei Lufthansa Frankfurt und München) von dem aus Flüge zu verschiedenen Zielen (Spokes) starten und zurückkehren. Die Idee ist, dass der Hub als Verkehrsknotenpunkt fungiert, der es ermöglicht, effizientere Verbindungen zwischen verschiedenen Städten herzustellen.
Fluggesellschaften mit einem Hub-and-Spoke-Modell organisieren ihre Flugpläne so, dass Passagiere von kleineren Städten zu einem großen Hub-Flughafen fliegen und von dort aus zu ihrem endgültigen Ziel. Dies erleichtert den Umstieg und ermöglicht es der Fluggesellschaft, ihre Flugzeuge effektiver auszulasten und ein breiteres Streckennetz anzubieten.
Beispiele für Fluggesellschaften mit einem Hub-and-Spoke-System sind vor allem Emirates, Etihad, Qatar Airways, United Airlines und wie oben genannt auch Lufthansa. Also die etwas " gehobeneren" Airlines.
Billigflieger bevorzugen hingegen oft Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, weil dies ihre Betriebskosten minimiert und eine effizientere Nutzung ihrer Flugzeuge ermöglicht. Durch direkte Flugrouten ohne Umstiege können sie schnellere Umläufe und kürzere Bodenzeiten für ihre Flugzeuge erreichen.
Punkt-zu-Punkt-Modelle reduzieren also komplexe Abfertigungs- und Transferprozesse an Drehkreuzen, was zu geringeren Kosten führt. Diese Effizienz ermöglicht es Billigfluggesellschaften, niedrige Tarife anzubieten, da sie ihre Betriebskosten gering halten können.
Während Umsteigeflüge mehr Flexibilität in der Reiseplanung bieten können, konzentrieren sich Billigflieger auf die Einfachheit und Kosteneffizienz von Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, um wettbewerbsfähige Preise zu gewährleisten.
Das mit den Umsteigeverbindungen das Betrifft die Langstrecke.
Es bringt nichts Frankfurt-Detroit anzubieten, Frankfurt LA, FRankfurt SF, Frankfurt-Dallas, Frankfurt Washington, Frankfurt Dallas, Frankfurt miami.
Die Liste liesse sich natürlich beliebig erweitern und irgendwann muss man halt einen Cut machen und die Fluggäste umsteigen lassen.
Ein anderer Grund ist die Wirtschaftlichkeitsgrenze, rein theoreitsch könnte man mit heutigen Flugzeugen einmal um die halbe Welt reisen, aber dann müsste man irre viel Kerosin mitführen, was wiederrum führt das man noch mehr Kerosin mitführen msus weil je mehr Gewicht desto höher ist der Treibstoffverbrauch. im Prinzip ein Teufelskreis.
ich finde das nicht so schlimm, kommt auch auf das Reiseziel drauf an. Nicht alle Flughäfen werden bei Punkt zu Punkt angeflogen und Ryan Air ist ein schlechtes Beispiel da die in der Regel nur "entlegene" Flugplätze nutzen wo es billiger ist.