Warum akzeptieren die Schiiten die Kalifen nicht, die Ali akzeptiert hat?
Es ist eine erwiesene Tatsache (auch unter den Schia). dass Ali (Allah möge ihm die höchste Stufe des Paradieses gewähren) den ersten drei Kalifen den Treueeid ausgesprochen hat. Es gibt zwar Überlieferungen nach denen er bei Abu Bakr (Allah möge ihm die höchste Stufe es Paradieses gewähren) erst sechs Monate gewartet hat, aber letztendlich hat er allen drei die Treue geschworen. Soweit ich weiß hat Ali sogar als Richter und Berater für sie gearbeitet. Wirft man ihm nicht Heuchelei vor, wenn man sagt, er war insgeheim gegen sie? Das würde bedeuten, dass er Betrüger an der Spitze der Muslime geduldet hätte und sogar für sie gearbeitet hätte! audhubillah Kann mir das jemand erklären?
1 Antwort
Weil Ali die Baia erst 33 Tage nach Verweigerung gegeben hatte, da er sah, dass mehr und mehr Unruhe unter den Muslimen aufkam, was langsam ausartete. ... Er hat also schlicht das kleinere Übel gewählt, um einen bürgerkrieg zu verhindern. Das war der Grund, warum er verspätet zustimmte.
Unmittelbar nach der Wahl sind sie zu Ali gegangen und haben die Baia gefordert, nicht erbeten. Gefordert. Gerade, als er noch bei der Totenwäsche war. Auf der Stelle sollte er sie geben. Es ist bekannt, dass er sich geweigert hatte. …
Ali musste sich um Fatima kümmern weil sie krank war die 6 Monate
Das hat nur nichts mit der Baia bzw. ihrer Verweigerung zu tun. Das war selbstverständlich seine Pflicht ihr beizustehen, natürlich auch, weil er sie innig liebte. Welcher Liebende hätte es nicht getan?
Die Krankheit von Fatima war nicht der Grund für die Verweigerung der Baia. Er hätte sie so oder so geben können, hat sie aber verweigert. Gut einen Monat lang. Er hat sie erst gegeben, als er sah, dass es gefährlich für die Umma zu werden drohte. Das hat nichts mit Fatima az-Zahra zu tun sondern mit der Zuwiderhandlung gegen den Willen des Propheten, der ihn zum Wali kurz vor seinem Tode ausgerufen hatte vor Tausenden von Pilgern einschließlich Abu Bakr und Umar. Sie beide hatten Ali sogar noch zur Nominierung gratuliert. … Ali sah den Willen des Propheten missachtet. That’s it.
Ali hat die Kalifen akzeptiert es gab keine Feindschaft zu ihnen
Dennoch ist er übergangen worden. Bei Abu Bakr durch eilige Bestimmung des Kalifen unter einer Handvoll Leuten. Bei seinen 2 Nachfolgern durch Bestimmung des Kalifen, nicht durch irgendeine Wahl. Das ist Tatsache. Er hatte um des Friedens Willen sie akzeptiert. Er war nicht ihr Feind, sie nicht seine Feinde. Das bedeutet aber nicht, dass sie damit dicke Freunde waren.
So einfach war es eben nicht.
Dass z.B. Ali und Umar Freunde waren, bezweifle ich, war letzterer doch an den Tumulten vor dem Hause Alis beteiligt, als dieser nicht da war und nur die hochschwangere Fatma, und man sich gewaltsam Zutritt verschaffte (klarer Verstoß gegen Prinzipien des Quran), infolge dessen Fatima eine Verletzung davontrug und ihr Kind verloren hatte und wenig später verstarb. Umar war es dann auch, der um sein Seelenheil besorgt war, weil Fatima bis zu ihrem frühen Tode ihm nicht verziehen hat. Und Abu Bakr war es, der Fatima das Erbe ihres Vaters verweigerte mit der Begründung, dass Propheten angeblich nicht vererben würden (Stichwort Fadak). Als Aisha ebenfalls ihr Erbe nach dem Tode des Propheten verlangt hatte unter Umars Regentschaft, hatte Umar ihr dieses ebenfalls verweigert mit Hinweis darauf, was Abu Bakr mit Fatima getan hatte. Daraufhin war Aisha wütend auf Umar. Sie hatte ihm den Tod gewünscht (Tötet den Na‘thal!). Das mal nur nebenbei. Von wegen alles Freunde und Brüder. Ali hatte guten Grund, Abu Bakr und Umar zu hassen. Er hasste sie aber nicht, da er hohen Charakter hatte, aber sie waren auch keine besten Freunde.
Schiiten übertreiben nicht. Vielmehr ist es traurig, wenn man sieht, wie die eigene islamische Geschichte streckenweise ignoriert oder verleugnet wird. Diese Dinge sind keine Übertreibung sondern sind geschehen. Die islamische Geschichte ist nicht nur glorreich gewesen. Sie kennt auch jede Menge Brüche und Tragödien. Deine Antwort ist ein Ausdruck dessen, was ich früher auch mal dachte, bis ich begriffen habe, dass das Vogel-Strauß-Prinzip nur solange funktioniert, solange man die Wahrheiten der Geschichte nicht wahrhaben will. Denn dass Schiiten z.B. Imam Husain alljährlich zu Ashura beweinen und es eine Übertreibung sei, können nur die sagen, die nicht wissen, was geschehen ist, was es für den Islam bedeutet oder nur einfach kaltherzig sind. Denn als Imam Hussain, der Enkel des Propheten, nicht nur getötet sondern sein Leichnam auch noch bestialisch zugerichtet worden ist, woraufhin die Umayyaden sich festlich gekleidet hatten und Süßes aßen und tranken und dieses fortgesetzt worden ist, wie z.B. der große sunnitische Gelehrte al-Biruni berichtete, zeigt, wo eigentlich das Herz eines Muslims schlagen sollte. Auf Seiten derer, die systematisch die Prophetenfamilie liquidiert hatten (Umayyaden, Abbasiden) oder auf Seiten derer, die dem ausgesetzt waren. Als ich erkannt hatte, was mit den Nachkommen des Propheten geschehen ist, konnte ich nicht anders, als mich den so Unterdrückten zuzuwenden. Wer kein Herz hat, sieht die Tränen im Ali oder Husain meinetwegen als Übertreibung. Aber ich sehe es als menschlich an. Und das ist meine persönliche Motivation gewesen, mich der Schiat Ali anzuschließen. … Ich erzählte dir das nur, um zu zeigen, dass man vorsichtig sein sollte im Urteil, ob etwas übertrieben ist oder nicht. Und, weder Husain noch Ali sind ausschließlich Imame der Schiiten. Sie sind eigentlich Imame für alle Muslime. Sie gehören uns nicht, aber wir gehören zu ihnen. Zu wem sonst.
Die Reihenfolge ändert nichts an dem, was ich sagte, und sie ist auch nicht Ausdruck der Wertigkeit, wie etliche Muslime glauben.
Wenn du das nicht verstehst und nur mit solchen despektierlichen Äußerungen aufwartest, dann kann ich nichts dafür. Wenn du die Geschichte nicht kennst oder als unwichtig zum Verständnis erachtest, die dahinter steht und ohne jede Empathie für diese Tragödien islamischer Geschichte nur verächtliches Wort findest, dann bezeugt das nur die verbreitete und ignorante Haltung der Umayyaden, deren geistige Erbschaft in vielen Muslimen bis heute eingepflanzt ist. Schon Al-Buruni hatte festgestellt, woran diese Umma krankt. … Ich werde mit dir nicht über das Thema weiter diskutieren, welches du nur als Bollywood denunzierst. Da kommt nichts sinnvolles raus, wenn Takfirismus und Schia-Bashing deine Welt ist, wie man ja sehen kann. Schönen Tag noch!
Die umayyaden waren nicht fehlerfrei aber sie breiteten den Islam von marokko bis Indien ihr müsstet deren Füsse küssen
Keiner hat gesagt das beni umayya machsoom ist aber sie haben viel für islam getan
Hat auch niemand, also warum ausgerechnet von „ma‘sum“ reden (so das Wort), ist dieses Wort euch doch ein Gräuel, das ihr eh doch nur missversteht? Ich ahne wohl, warum du es hier gebrauchst. … Und deren Füße werde ich gewiss nicht küssen. Ganz gleich, was sie vermeintlich oder tatsächlich Großes geleistet haben mögen, aber dafür, dass sie verantwortlich sind für die versuchte Ausrottung der Prophetennachkommen, haben sie bei Allah gewiss keinen einzigen Bonus. لعنة الله على يزيد بن معاوية بن ابي سفيان
Du musst wissen eure zwölfer Imame waren mit unseren gelehrten befreundet. Die Imame waren gute gelehrten aber nicht masum weil kein ulamma ist unfehlbar
Ja gut wir als Sunniten haben so Schwierigkeiten mit der unfehlbarkeit wir glauben nicht dran
Mir ist egal, was „ihr“ meint. Ich habe eine Erklärung darüber aus schiitischer Sicht geliefert. Wenn man es verstehen will, versteht man es auch. Ob „ihr“ das so seht, ist nicht meine Angelegenheit. Du trennst die Muslime permanent. Siehe „eure zwölf Imame waren mit unseren Gelehrten befreundet“, als wären die Nachkommen des Propheten nicht Imame aller Muslime, als wären sie nicht von euch. Damit schließt Du Nachkommen des Propheten (s) praktisch als nicht „zu uns“ gehörig aus. Das ist genau der Geist der Umayyaden seit Muawiya, der schon damals Ali und seine Gefolgsleute hat öffentlich jeden Freitag verfluchen lassen. Und die nachfolgenden Imame sind schwer verfolgt worden und einer nach dem andern vergiftet worden. Das zu den Verdiensten er Umayyaden (und Abbassiden). Sie wurden gehasst und umgebracht, weil die Mächtigen Angst hatten, dass sie ihren Thron verlieren würden. Typische Haltung von Autokraten. Potentielle Konkurrenz ausschalten. Im Putschen waren Umayyaden und Abbasiden Meister, bis der letzte abbaside durch die Mongolen unter Hülägü Khan in einen Teppich gerollt und damit erstickt worden ist, vielleicht, um kein königliches Blut zu vergießen. …
Du musst wissen auch unter den umayyaden wurde die Gelehrten von ahlu sunnah unterdrückt
Ali wurde auf dem Kanzeln eventuell verdammt aber das hat man später gelassen
Das ging über lange Zeit. Und jede einzelne Verfluchung von den Kanzeln auf Befehl des Kalifen war eine zuviel. So oder so. Und was seinen verruchten Sohn abgeht, so wiegt das Massaker von Kerbala noch schwerer.
Hussein ist als sehit gestorben Allah hat ihn geehrt mit so einen Tod
Die umayyaden waren sunnitisch das ist richtig aber du tust jetzt so als hätten wir Sunniten heute Hussein getötet das wir schuld seien
Aber das spricht die Mörder nicht frei. Weder die Befehlshaber noch die Ausführenden. Und wenn die Umayyadenherren nach dem Martyrium Husains seinen Tod auch noch abfeiern und das fortgesetzt worden ist, dann ist das genauso verfluchenswert. Allah möge die Unterdrücker verfluchen!
Aber Allah ist barmherzig vielleicht vergibt er dennen die gegen Hussein kämpften
Man muss aber auch sagen das durch umayyaden die Blütezeit der Muslime war in Spanien al-andalus die Leute haben da alles gehabt und jeden ging es gut
Du wünschest dir also, dass Yazid für seine Verbrechen Vergebung bekommt?
Mag sein das die zwölf Imame getötet wurden aber ich bezweifele diese These der shia das unsere Vorfahren islam gefälscht hätten und nur die Imame die echte Lehre des Islams hatten
Mulan behalte deine Liebe für ahlulbayt aber sie waren nicht fehlerfrei
Wenn man verstehen will, versteht man. Wenn nicht, dann nicht. Einerlei.
Denke wenn es so war das man die Imame getötet hat ist mit gelehrten vom ahlu sunnah auch passiert
Das alles ändert nichts an dem, was ich sagte. Es wäre fatal, die Vorgehensweise ausgerechnet gegen die Nachkommen des Propheten (s) in irgendeiner Weise zu relativieren mit Hinweisen auf andere Opfer von Herrschergewalt, die ich zudem keineswegs verleugnet hatte. Ich bin mir des Schicksals etlicher großer Geister bewusst, da Herrscher, auch muslimische, vor klugen Köpfen immer Angst haben, welche es vielleicht gewagt hatten, zu widersprechen oder schlicht in Verdacht gerieten, die Macht des Herrschers delegitimieren zu wollen. Vergiss aber nie, dass es hier um nicht weniger als die Familie des Propheten (ſ) ging, was eine besondere Sache ist. Jeder Angriff auf diese stellt den Propheten (ſ) selbst infrage bzw. ist ein Angriff auf seine Person und somit auch indirekt gegen Allah gerichtet. … Muss man das noch näher erläutern?
Wir empfinden Trauer was mit den 12 imamen geschah damals ging es um politische Macht
So wie schon vor ihm Malik bin Anas Schüler von Jaafar as-Sadiq (a) war. Damit ist die Schule der Jaafariyya älter als die Malikiyya, welche die älteste der heute verbliebenen sunnitischen Schulen ist.
Wie ich sagte. … Die Imame waren nicht auf weltliche Macht aus. Die Herrscher aber sahen in ihnen aber eine Gefahr für ihre Macht, weil die Imame im Volk hoch angesehen waren als religiöse Autoritäten herausragenden Ansehens. Als Nachfahren des Propheten (ſ) war das von besonderer Tragweite.
Wisse aber es geht nicht darum ob ein Gelehrter besser oder schlechter ist sondern das man wissen für Allah aneignet
Damit das kalifat Abu bakr gültig ist muss er nicht Beja geben