War der BDM gut oder schlecht?
Eigentlich hört sich der Bund deutscher Mädel ja gar nicht so schlecht an. Wo war da der Haken? Brauche bitte möglichst detailliert sowohl positive als auch negative Aspekte. Soll im Theater ein Mädchen spielen, das den BDM toll findet und auch den Film Hitlerjunge Quex (und das Buch dazu) mega gerne mag. Um das alles besser zu verstehen, möchte ich mich mit dem Thema etwas mehr auseinandersetzen. Und noch eine Frage: Der Regisseur kümmert sich gerade um eine Genehmigung um uns Hitlerjunge Quex zu zeigen. Aber ich bin etwas skeptisch weil es ja als jugendgefährdender Inhalt eingestuft wird. Ist es wirklich gefährlich den zu schauen?
8 Antworten
Du kannst davon ausgehen, dass jede öffentliche Massenorganisation im dritten Reich "schlecht" wahr, denn das 3. Rech war ein totalitärer Staat und mischte sich in jeden Bereich des Lebens ein und nutzte somit jede Organisation dafür, seine Ziele durchzusetzen. Selbst wenn es vordergründig vielleicht um etwas anderes ging, war in letzter Instanz immer die Durchsetzung der Nationalsozialistischen Ideologie der Sinn der Sache.
Wenn nationalsozialistische Politik irgendwelche positiven Effekte hatte, dann waren das meist Nebeneffekte. Ziel war immer die Rassenideologie und der Krieg. Das z.B. in der ersten Jahren der NS-Herrschaft die Wirtschaft derartig angekurbelt wurde, hatte nicht das Ziel die Massen der Arbeitslosen wieder in Lohn und Brot zu bringen, sondern es hatte zum Ziel eine Kriegstaugliche Industrie aufzubauen. Die Senkung der Arbeitslosigkeit war nur ein willkommener Nebeneffekt.
Die ganzen Jugendorganisationen wie BDM, HJ und so weiter hatten das Ziel, eine gleichgeschaltete Generation hervorzubringen, die möglichst viel ihrer Zeit in paramilitärischen Parteiorganisationen verbringen und so gutes Soldatenmaterial sind und die Diktatur nicht in Frage stellen.
Bin etwas schockiert von euren Theaterinszenierungen...
Die meisten Mädchen fanden das ganz toll.
Erst seit 1945 bestreiten so viele Deutsche, dass sie je Nazis gewesen sind. von 1933 bis 1945, oder zumindest bis 1943, machten alle eifrig mit und fanden es toll, besonders die Jungen...
Sag ich doch: die, die das organsierieren haben einen Schaden..
Der BDM hatte in erster Linie die Aufgabe, Mädchen und junge Frauen im Sinn des Nationalsozialismus zu erziehen. Positive Aspekte vermag ich nicht zu erkennen.
Naja wenn man die ganze Propaganda und die Gehirnwäsche weg lässt, bleiben noch gemeinsame Ausflüge, Camping, Sport usw was ja eigentlich nicht schlimm ist. Gemeinsame Ausflüge können sich ja positiv auswirken
Für die angenehmen Dinge hatten bis dahin freie Jugendorganisiationen wie z.B. Arbeiterjugend, Pfadfinder usw. gesorgt. Die wurden unter der Naziherrschaft ruckzuck zerschlagen. Jede Form von selbstorganisierter Tätigkeit ohne staatliche Kontrolle war im Dritten Reich abgeschafft.
Ironie der Geschichte:
Meine Großeltern haben meine geistig behinderte Tante damals als junges Mädel beim BDM mitmachen lassen. So war sie aufgrund ihrer Behinderung nicht ausgegrenzt sondern integriert. Und nein, sie ist nicht der Euthanasie zum Opfer gefallen. Hätte natürlich sein können, wenn sie ins Heim gegeben worden wäre.
Diese Episode wiegt natürlich die negativen Seiten des BDM nicht auf.
Wo ist bei unserem Theater was Problem? Ganz grob geht es darum, dass drei Kinder von heute auf drei Kinder aus'm dritten Reich treffen und sich unterhalten und gegenseitig mit ihren Problemen helfen