Während der Industrialisierung zogen die Menschen in die Stadt. Wohin zogen sie? Warum zogen sie um? Wie zogen sie um? Wie viele zogen um? Was waren die Folgen?

3 Antworten

Menschen brauchen zumindest was zu essen und Kleidung und dafür braucht man Geld! Und da, wo es was zu verdienen gibt, da zieht es die Menschen hin. Und mehr wie 100 km täglich hin und noch zurück, und zufuss früher, war nicht zu realisieren. Und die, die Arbeit vergeben brauchen Zuverlaessige, die nicht nur auf gut Glück kommen können.

Während der Industrialisierung entstanden an den Rändern der Städte große Fabriken, die einen großen Bedarf an billigen Arbeitskräften hatten. In der Folge zogen viele Menschen vom Land in die Städte, um dort Arbeit und eine Existenz zu finden. Das Leben auf dem Land war hart und vor allem die nachgeborenen Kinder von Bauern, die den Hof nicht erben konnten, brauchten ein Auskommen.

Das gleiche Phänomen lässt sich übrigens heute noch weltweit beobachten.

Meistens gingen die Menschen auf Wanderschaft und ließen sich dort nieder, wo es Arbeit gab. Da sie keine großen materiellen Güter besaßen, gingen sie wohl zu Fuß, manche mit ein paar mehr Habseligkeiten, benutzten oder liehen sich vielleicht einen Wagen oder fuhren mit der damals gerade aufkommenden Eisenbahn.

Im Laufe der Industrialisierung zogen schätzungsweise alleine in Deutschland einige Millionen Menschen innerhalb von hundert Jahren vom Land in die Stadt.

Die Folgen waren aufgrund fehlenden oder erst nach und nach entstehenden Wohnraums entsetzliche Wohnverhältnisse in den Arbeitersiedlungen, da neu hinzugekommene Zuwanderer meist dorthin gingen, wo sie jemanden kannten und dann bei diesen Leuten wohnten. Zehn oder zwanzig Erwachsene und Kinder in einer Dreizimmerwohnung dürften wohl eher normal gewesen sein.

Der Lohn reichte gerade für die Miete und etwas zu essen, manchmal ein Kleidungsstück oder ein paar Schuhe. Wer krank wurde, hatte Pech. Zuerst bekam er kein Geld, weil er ja nicht arbeitete, einen Arzt konnte sich ein Arbeiter auch kaum leisten und in den beengten Wohnbedingungen herrschten Schwindsucht (Tuberkulose), Typhus und Ruhr. Die durchschnittliche Lebenserwartung in den Siedlungen, die bald die Fabrikanlagen umringten, war niedriger als auf dem Land und nur wenige der Unternehmer, die teilweise irrsinnig reich wurden, fühlten sich für ihre Leute verantwortlich und schufen vernünftige Wohnungen und ein betriebliches Gesundheitssystem.

Erst durch die Bismarcksche Sozialgesetze trat hier eine Entspannung der Lage ein: gesetzlich Unfallversicherung, Krankenversicherung und Rentenversicherung sorgten für ein Mindestmaß an sozialer Absicherung. Darüber hinaus erkämpften auch die inzwischen in Arbeitervereinen oder -parteien (z.B. SPD) und Gewerkschaften organisierten Arbeiter zunehmend ihre Rechte.

Nun, warum zogen sie um, die einstigen Landbewohner, die in die Stadt gingenß Ei-jo, sie suchten und fanden dort Arbeit. Fabriken werden bekanntlich bevorzugt in Städten errichtet und nicht auf dem Lande.

Die Folgen. oft schlechte Arbeits,- und miserable Wohnverhältnisse. Es war also ein Umstieg von Landarmut in Stadtarmut. Einige, die Facharbeiter wurden, verbesserten ihr Los mehr oder minder, doch von Wohlstand konnte auch da keine Rede sein.

Warum Umzug? Ei, die Bitterkeit der Landarmut war`s.