Vorstellungsregulation/mentales Training?

1 Antwort

Ausgangsvoraussetzung für das mentale Training ist, dass der Sportler die auszuführende Bewegung tatsächlich auch beherrscht. Man kann sich also über das MT nicht einfach neue Techniken "antrainieren", sondern lediglich die Bewegungen mental durchgehen, die bereits in den Fertigkeiten verankert sind.

Als Beispiel nehme ich meine frühere Leistungs-Sportart, das Kunst- und Turmspringen: Ich kann durchaus geistig die Phasen der Sprünge durchlaufen, die ich beherrsche und bereits gelernt habe. Hier habe ich persönlich immer die Punkte besonders beachtet, die mitunter Kipp-Punkte waren. Bei meinen sechs Kürsprüngen waren - plus-minus - immer zwei dabei, die mal hopp oder top sein konnten. Mit diesen Sprüngen habe ich mich mental dann auseinandergesetzt - ganz alleine, entweder in der Sauna oder abends vor dem Einschlafen. Das hat durchaus etwas gebracht. Doch hätte ich über das MT keinen neuen Sprung erlernen können.

Noch besser ist der Effekt bei Wettkampf-Nervosität, also dem bekannten "Choking Under Pressure". Ein Trainer ist dabei nicht erforderlich, denn er kann die Phasen deiner Gedanken und mentalen Abläufe weder nachvollziehen noch korrigieren. Das musst du alleine bewerkstelligen. Doch gibt es in hochklassigen Kadern so genannte "Mental Coaches", die dem Sportler individuelle Hilfestellung geben können, um den Einstieg zu finden.