Von eigenem Fehler ablenken?

4 Antworten

Ich hasse dieses Schubladendenken! Kaum macht jemand irgendetwas, muss ein Fachbegriff dafür her. Was dann nur allzu oft weiter passiert, ist, dass der Fachbegriff auf alles mögliche angewendet wird. Nehmen wir jetzt mal Trotz. Man kann schnell jede "Unartigkeit" als Trotz bezeichnen. Ein trotziges Kind, das steht schnell fest. Das Problem damit ist, dass man dadurch den Kontakt zum Kind verliert. Das Vertrauen geht verloren, das Vertrauen des Kindes in seine Mutter. Das Kind ist durch den Fachbegriff abgestempelt und was wirklich in dem Kind vorgeht, muss das Kind mit sich alleine abmachen. Du lernst dein Kind nicht kennen. Und wirst es nicht kennen, wenn sie 14/15/16 ist. Dann kommt der Stempel Pubertät.

Was dein Beispiel oben angeht, wäre es meiner Meinung nach richtig zu sagen: Du hast Recht, ich habe da auch einen Fehler gemacht. Wollen wir beide nicht daran arbeiten, dass das nicht mehr vorkommt?

Was die "Trotzphase" angeht, habe ich so meine eigene Vorstellung. Ein ind wird geboren und entwickelt ein unendliches Vertrauen in die Eltern. Dann stellt es fest, dass es belogen wird, ungerecht behandelt wird, nicht für voll genommen wird.

Die Hilflosigkeit und auch Wut, die daraus entsteht, bewirkt das, was die Erwachsenen als "Trotzphase" bezeichnen.

Ein Kind weiß im Kopf und in seinen Empfindungen viel mehr, als es ausdrücken kann.

Eltern belügen ihre Kind so oft mit Kleinigkeiten. Sogar der Osterhase ist eine Lüge.

Man kann dem Kind ja Ostern irgendwie erklären, dass es nicht gelogen ist, aber trotzdem spannend für das Kind bleibt.

Ob es dafür einen Fachbegriff gibt, weiß ich nicht - außer vielleicht: natürliches menschliches Verhalten.

Ist Dir noch nie aufgefallen, dass es bei Streit zwischen Menschen immer so zugeht?

Zwischen Partnern: "Jetzt hast Du schon wieder im Internet Schuhe gekauft!" - "Ja, aber von Deinem neuen, sauteuren Bartöl redest Du nicht!"

Großeltern und Eltern: "Bei uns darf Julia auch Mal im Dreck spielen!" - "Ja, sie kann´s dann ja mit Euren Süßigkeiten wieder ´runterspülen!"

Zwischen Staatsoberhaupten - da sag´ich nur Trump und Kim Jong Un...

Die Liste ließe sich noch ewig fortsetzen - ich fürchte bloß, geholfen ist Dir damit nicht...

Einziger Tipp: Gehe nicht auf solche Gegenvorwürfe ein, bleibe sachlich und vor allem: Tappe nicht in dieselbe Falle...

Grüßle, Minifried.

Nachahmung...

Das ist ihre Lösungsstrategie für Konfliktsituationen und die hat sie sich vermutlich abgeschaut.

Was für ein Fehlverhalten?Dieses Kind möchte die Welt entdecken und ja siehst du du verhältst dich auch fehl ,wahrscheinlich dürfte deine Tochter nicht mit dreckigen Schuhen ins Haus.Wer weiss warum sie dich darauf aufmerksam macht,wird sie vielleicht 100x am Tag ermahnt.Anstatt zu ermahnen könnte man ihr die Gefahren erklären.