Verzweifelt bei Berufswahl

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Ich konnte mich auch nach meinem Realschulabschluss nicht entscheiden und habe schließlich Bewerbungen in vielen verschiedenen Berufen verschickt - Verwaltung, Bank, Industrie (Bereich Sprachen und Außenhandel). Letzten Endes hatte ich dann vier Stellen, die ich hätte nehmen können, und habe mich letztlich für die Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte entschieden. Mittlerweile würde ich sagen, dass es nicht mein Traumberuf, aber wahrscheinlich doch die vernünfstigste Wahl gewesen ist. Ich weiß aber auch, dass es das nach meiner Ausbildung noch nicht gewesen sein kann. Ich habe noch jede Menge Fortbildungsmöglichkeiten und kann in ganz andere Betriebe gehen. Mir ging es in erster Linie darum, eine abgeschlossene, sichere Ausbildung zu machen, mein erstes Geld zu verdienen und Erfahrungen zu sammeln, damit ich den bestmöglichen Grundstein für meine weitere Berufswahl habe. Was ich danach tue, kann ich mir ja immer noch ganz frei aussuchen. Selbst wenn ich KFZ-Mechatronikerin oder Ärztin werde - die Ausbildung bereue ich nicht, und sie hat mir auf jeden Fall geholfen.

PS: Die Berufsberatung war bei mir genau so ein Reinfall wie bei dir. :-)

Dann such Dir doch ein Freiwilliges Soziales Jahr, vielleicht irgendwo im Ausland? Ich kenne mehrere junge Frauen, die z.B. in Rumänien oder in Südamerika in Kinderheimen, Schulen oder Armenvierteln gearbeitet haben - und dann selbstbewusst wieder zurück gekommen sind und sich hier für entsprechende Studien entschieden haben: Sozialarbeit bzw. Psychologie und Pädagogik. Das muss aber nicht so laufen, Du kannst auch ein FSJ machen, Dich in der Welt umsehen, mit vielen Leuten reden - und hinterher was ganz anderes machen, oder gar nichts.

Andere Idee: Werde doch für 1-3 Jahre Flugbegleiterin! Die Ausbildung ist kurz, Du verdienst sofort Geld, kannst die ganze Welt bereisen und mit 1000 Leuten reden, was sie gelernt haben, was sie arbeiten und ob ihnen die Arbeit Spaß macht. Vielfältigere Geschichten hörst Du unter Umständen bei großen Fluggesellschaften, weniger bei Billigfliegern (aber wer weiß?).

Falls Geld eine kleinere Rolle spielt bei Dir: Die private Jacobs University bietet ein "Foundation Year", in dem die Studenten in viele Studienfächer hinein schnuppern können und ihre Credits/Scheine auch an andere Unis später mitnehmen können. Ist leider nicht billig.

Hallo,

am besten bei den einzelnen Berufen eine Pro- und Contra-Liste machen. Die Berufe mit den schwächsten Contra-Argumenten näher ansehen. Ggf. nach ähnlichen Berufen in deren Umfeld suchen.

Wie kommt man an mögliche Berufe?

  • Berufswahltests

.aubi-plus.de/berufsscout/index.html

.azubi-azubine.de/berufswahl/berufswahltest/welcher-beruf-ist-der-richtige-fuer-mich.html

.beroobi.de/

Bei Jobmessen kann man mit vielen Azubis über deren Berufe sprechen:

.aubi-plus.de/berufsbildungsmessen/suchmaschine.html

Bei den Links jeweils 3 mal "w" ergänzen!

Wenn man z.B. eine Ausbildung zum Maler macht, kann man sich z.B. 10 Jahre später als Meister selbständig machen. Dann sehen ca. 50% der Tätigkeit anders aus als direkt nach der Ausbildung. Die Tätigkeit in der Ausbildung ist sehr wahrscheinlich nicht dsie Tätigkeit, die man bis zur Rente ausübt. Viele machen auch 2 Ausbildungen und "basteln" sich später daraus ihren "persönlichen" Beruf. Wenn jemand z.B. eine Ausbildung zum Steinmetz macht, dann serin Abi nachholt, dann eine Ausbildung zum Restaurator macht und dann Architektur studiert. Dann hat er ggf. nach dem Studium seinen ganz persönlichen Traumberuf als Freiberufler.

Viel Erfolg bei der Berufswahl!

Gruß

RHW

Genau so ging es mir auch. Nur dass damals Ende der 90er Jahre es noch relativ normal war, dass man nicht wusste, was man will. Damals hatte man "Keinen Bock" und deswegen nannten die Jugendforscher die Generation auch "Null-Bock-Generation".

Wahrscheinlich liegt es an der turbokapitalistischen Zeitstimmung, dass Du den Druck fühlst, dass Du unbedingt schon einen Berufswunsch haben müsstest. Damit werden ja heute schon die 14-Jährigen malträtiert.

Ich schliesse mich im Grunde den schon gegebenen Tips an: nimm Dir einfach noch mehr Zeit zum Probieren. Mach ein FSJ/BFD oder einige Praktika oder ein Auslandsjahr oder sonst was.

Guck Dir eben einfach die Welt an, in der die Menschen in ihren Winkeln mit ihren Berufen sitzen und nicht heraus können.

Und generell: nimm das alles nicht so wichtig und endgültig. Man kann im Leben auch mehrfach die Tätigkeit wechseln und sogar umlernen von einem Beruf auf einen anderen. Da kannst Du mich als Beispiel nehmen: ich bin schon deutlich über 30 und lerne derzeit um und plane sogar noch ein Studium.

Also: ein, zwei Jahre umschauen, dann eben was machen und nicht unbedingt meinen, den Beruf finden zu müssen. Nach Deiner Probierphase machst eben irgendwas. Und später schauste woanders hin, ob's doch noch was Besseres gibt.

derdorfbengel  04.12.2013, 14:49

Und wenn Du gar nix weisst, kommst zu uns :)

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Hallo ich bin 20 und hab vor 2 jahren mein abi gemacht. Ich bin ein großer Tierliebhaber, bin gerne in freier Natur und finde Gefallen daran für mich alleine (mit Hund) zu sein. Daher fiel mir als erstes das Studium zum Förster (Forstwissenschaften) ein. Ich bewarb mich wurde jedoch wegen meines NC's abgelehnt. Dann habe ich mich für Agrarwissenschaften beworben, musste aber schon nach 1 semester feststellen dass mir das überhaupt nicht liegt und habs dann abgebrochen. Mir ist zudem aufgeallen dass mir ein Studium viel zu Theoretisch ist und danach war für mich klar dass ich Praxis brauche und ein Stdium (auch nicht dual) nicht in Frage kommen würde.

Ich habe nun einen Ausbildungsplatz als Vermessungstechniker und fange im september nächsten Jahres an - klar hat das erstmal wenig mit Forst oder agrar zu tun - aber es ist ein sehr abwechslungsreicher Beruf, man sieht viele verschiedene Orte, ist unter freiem Himmel und die Arbeit im Büro kommt auch nicht zu kurz.

Außerdem is die Bezahlung nicht schlecht, Vermessungstechnicker sind zurzeit ziemlich gefragt und haben daher auch recht gute chancen einen Betrieb zu finden.

Also werd Vermessungstechniker ;D (falls du auch ka hast was du machen willst)