Verbeamtung auf Lebenszeit trotz Schilddrüsenunterfunktion?
Hallo zusammen,
ich bin bei der Polizei NRW und werde voraussichtlich in 2 Jahren auf Lebenszeit verbeamtet. Allerdings habe ich vor 2 Wochen Bescheid bekommen das ich eine Schilddrüsenunterfunktion habe, welche man mit regelmäßiger Hormoneinnahme aber ohne Probleme behandeln kann.
Hat jemand Erfahrung ob ich in 2 Jahren trotzdem Verbeamtet werde oder man mich als Dienstuntauglich einstuft. Es geht nicht um die Einstellung bei der Polizei, die habe ich seit 3 Jahren schon hinter mir:)
Würde mich über eure Antworten sehr freuen.
2 Antworten
Eine Schilddrüsenunterfunktion ist keine chronische Krankheit, die dich physisch oder psychisch extrem einschränkt! Man bemerkt nicht mal, dass eine Person eine chronische Schilddrüsenunterfunktion hat!
Ich habe eine angeborene Schilddrüsenunterfunktion. Im Prinzip musst du deine L-Thyroxin Tabletten jeden Tag einnehmen und auf deine Ernährung + physische Aktivität achten. Achtest du auf deine Ernährung etc nicht, nimmst du sehr schnell zu (etc).
Kann man eine Krankheit gegenüber dem Amtsarzt verschweigen? Leider nein, die Verbeamtung ist rechtlich anders zu beurteilen als ein normaler zivilrechtlicher Arbeitsvertrag, bei dem man dem Arbeitgeber nicht über Erkrankungen informieren muss. Die Verbeamtung erfolgt durch Verwaltungsakt
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Chronisch kranke Bewerber hatten in Sachen Verbeamtung lange Zeit das Nachsehen. Aufgrund des aus Art. 33 Abs. 2 GG abgeleiteten sogenannten Leistungsprinzips, ging man davon aus, dass sie nicht über die gesundheitliche Eignung für eine Verbeamtung verfügen würden.
Ob der Bewerber auf eine Verbeamtung auf Probe oder Lebenszeit über die gesundheitliche Eignung verfügt oder nicht, das stellt der Dienstherr mit Unterstützung des zuständigen Amtsarztes anhand eines strengen Beurteilungsmaßstabes fest. Es wird eine Prognoseentscheidung darüber getroffen, ob sich künftige Erkrankungen und dauernde vorzeitige Dienstunfähigkeit bei den Bewerbern mit einem hohen Grad an Wahrscheinlichkeit ausschließen lassen.
Für chronisch erkrankte Bewerber fiel die Prognoseentscheidung fast immer negativ aus.
das mag für andere Erkrankungen so sein - aber nicht bei einer Schilddrüsenunterfunktion