Vaterkomplex - Lehrer?
HILFE!
ich bin fast 18 und mache eine berufsausbildung. Es gibt einen Lehrer, den ich schon immer sehr mochte, da er ähnliche Interessen hat (Musik) und das macht jemanden für mich automatisch sehr sympathisch. Er hat im unterricht ein paar mal seine tochter erwähnt und ich fand das total niedlich.
Jetzt das Problem.
Meine mutter hat mich als Kind sehr schlecht behandelt, sie hat mich oft geschlagen. Mein vater nie. Er war meine bezugsperson und hat mich zumindest manchmal vor ihr beschützt. Doch eines tages, als ich 11/12 war hat er mich im schlaf (hab mich schlafend gestellt, um keinen ärger zu bekommen) an der brust angefasst. Nur kurz, aber es war grausam. Als er weg war, fühlte ich mich furchtbar. Dieses geheimnis trage ich seit 6 jahren mit mir rum. Habe es sehr lange verdrängt. Ich habe immer wieder angst, wenn ich mit ihm alleine bin. Nicht immer, aber manchmal. Ich habe angst vor seinen manchmal gierigen blicken. Er hat mir den schutz und mein zuHause genommen. Seit kurzem sehe ich in besagtem Lehrer eine Vaterfigur. War vor kurzem mit meinem vater in einem kleinen raum, eigentlich harmlos, aber die Angst kam hoch (auch wenn wir im auto sind und bei jeder berührung) ich sehne mich nach einem vatersatz, einer vor dem ich keine angst haben muss. Ich passe auch immer auf, wie ich vor meinem vater rumlaufe. Seit jahren war ich nicht mehr schwimmen wegen ihm. Mein lehrer strahlt sicherheit aus. Er ist witzig, lieb und gott; wie sehr wünsche ich mir; ihn zu umarmen. Es ist sogar so weit gekommen, dass ich manchmal von ihm träume. Ich beneide seine tochter und wünsche mir so sehr väterlichen schutz und sorge von ihm. Ich weiß, dass das nicht gesund ist und ich strebe auch (mal wieder) eine therapie an. Aber es geht mir nicht mehr aus dem kopf und ich suche verzweifelt einen weg, irgendwie zuneigung, sorge, aufmerksamkeit von ihm zu bekommen. Ich wünsche mir das so sehr, ich will geborgen sein und nicht in ständiger Angst leben. Eine umarmung von ihm, wäre für mich das größte geschenk, auch wenn es absurd ist..
2 Antworten
Dein Vater ist ein Mann.
Du solltest, wenn deine Mutter länger weg ist, in Ruhe zu deinem Vater sagen: Ich möchte was mit dir klären. Ich habe das Vertrauen in dich verloren, als du mir mit 12 an den Busen gefasst hast. Möchtest du mir erklären und dich in Zukunft so verhalten, dass wir Vertrauen wieder aufbauen können?
Loese das Problem. Du bist nun alt genug. Gib deinem Vater die Chance, seinen Fehler wieder gut zu machen.
Versuche das als erstes. Bevor du seinen Fehler woanders erzählst. Denn dann wird es schwer für euch wieder das Vertrauen aufzubauen.
Lehrer ist keine Lösung deines Problems.
Nun gelesen deine Antworten. Deine Eltern haben geheiratet, U versorgt zu sein. Sie benutzen sich. Lieben können sie nicht. Traurig, dass deine Mutter dich so misshandelt hat. Mach du später alles besser. 💚💛💜💙
1. Wenn du unter 4 Augen mit deinem Vater besprichst, weiss sonst niemand was von. 2. Wenn du deinem Vater nicht entgegengehen möchtest, dann hasse ihn. Es ist deine freie Entscheidung. 3. Weshalb fragtest du dann hier. 4. Mit Vaterersatz beluegst du dich selbst. 5. Niemand ist perfekt. 5. Natürlich ist und bleibt Vertrauen angeknackst. 6. Muss man sich hassen nicht selbst antun. 7. Versuch eine Lösung zu finden, die dich selber nicht runterzieht. 8. Versuch es in Verständnis umzuwandeln. __ Dann, alles Gute! Mach das Beste für dich und Alle! 💛🍀💛
Das Vertrauen kann man nicht wiederherstellen und ich möchte ihn auch nicht darauf ansprechen. Die ganze Familie würde davon Wind bekommen und das war nicht der einzige vorfall. Ich würde somit die Familie endgültig spalten, obwohl mir das alles angetan wurde. Deswegen kann ich mich ja auch keinem Anvertrauen. Das habe ich einmal versucht, wegen eines anderen Vorfalls und dann ist die ganze Familie verbal auf losgegangen. Er hat als Vater versagt und das kann man auch nicht gutmachen. Wenn dieser Drang bei ihm besteht, dann wird der auch nicht verschwinden. Mit "Vater" hat das nichts zu tun.
Tut mir leid, Deine Situation und Geschichte...
Du kannst für Deine Bedürfnisse nach einem Vaterersatz nichts, die kommen automatisch.
Aber natürlich werden Deine Wünsche nie erfüllt werden, denn der Lehrer ist nun mal nicht der Vater.
Erst wenn Du Deine Kindheit aufgearbeitet hast, wird alles in Ordnung sein und Du wirst Dich nach einem gleichwertigen Partner und nicht nach einem Vaterersatz sehnen.
Dazu musst Du erst mal auf eigenen Beinen stehen und ziemlich sicher wirst Du auch den Kontakt zu Deinen Eltern abbrechen müssen.
Aber alles zu seiner Zeit. Schritt für Schritt, erst mal ist schon wichtig, dass Du das Problem erkennst und hier darüber schreiben konntest.
Als Kind braucht man unbedingt die Liebe der Eltern. Und wenn keine Liebe da ist, dann werden Dinge als Liebe interpretiert, die überhaupt nichts damit zu tun haben. Wie eben das Reichen der Taschentücher, nachdem er zuvor tatenlos danebengestanden ist. Womit er sich übrigens einer Straftat schuldig gemacht hat, das ist unterlassene Hilfeleistung. Du hast sehr viel zu verarbeiten, vielleicht hilft Dir wirklich eine Therapie.
Ich hab eine große Familie, die voneinander abhängig ist. Eine Trennung wäre nie in Frage gekommen, nicht "nur wegen sowas". Aber du hast Recht. Keine Ahnung, wie man eine Frau, die auf ein Kind eintritt und schlägt, lieben kann. Ja, manchmal hat er sie davon abhalten können. Als es einmal richtig schlimm war und sie mir den Kopf eingetreten hat, stand er nur daneben. Immerhin hat er mir danach Taschentücher gereicht, weil meine Nase geblutet hat. Das war in meinen Augen eine (mehr oder minder) fürdsorgliche Geste. Ich versuche mich von diesem wunsch zu lösen, aber bei meinem Lehrer müsste ich keine Angst haben, angegrabscht zu werden, oder dass er zulässt, dass ich verprügelt werde. Seine Frau kenn ich auch, die unterrichtet auch..
Kann ich gut nachvollziehen. Ich denke, Du musst akzeptieren, dass diese Wünsche und Gedanken da sind. Du wirst sie nicht unterdrücken können. Und auch akzeptieren, dass sie unerfüllt bleiben werden. Mit dem Lehrer reden wird nichts bringen, er kann Dir gar nicht das geben, wonach Du Dich sehnst.
Ich weiß, aber ich komme von diesem gedanken wirklich nicht mehr los. Ich würde mich ihm so gerne mitteilen, aber er hat ja 1. Eine tochter und 2. Ist er ja nicht mein seelenklempner. Trotzdem wünsche ich mir elterliche zuneigunt von ihm, nur von ihm. Zu Hause bekomme/bekam ich nur blanken horror zu spüren und das hat sich eingebrannt. Das verlangen wird immer stärker.
Etwas ist mir aufgefallen, was vielleicht wichtig sein könnte: Du schreibst, dass Dein Vater Dich zumindest manchmal beschützt hat und daher zu einer Art Schutzfigur in Deiner Kindheit wurde. Allerdings war er das ja überhaupt nicht. Ein Vater sollte dafür sorgen, dass das Kind überhaupt nicht geschlagen wird. Sich, falls es nicht anders geht, von dieser Frau trennen und das alleinige Sorgerecht beantragen. Du hast also in Deinem Vater etwas gesehen, was er gar nicht war.