Unterschied zwischen Eisen und Stahl?

5 Antworten

Ich kann nur erraten was dich eventuell verwirrt und was die unterschiedlichen Antworten der User hier auch aufzeigen. Es gibt nämlich zwei verschiedene Eisen.

1.) Es gibt einmal das altertümliche Eisen (u.a. aus der Eisenzeit bis hin zum Mittelalter) auch Roh-Eisen genannt Roheisen – Wikipedia. Hier hat man z.B. Rennöfen benutzt um aus Eisenerz Eisen zu gewinnen. Siehe z.B. hier Eisenherstellung | Verhüttung im Rennofen und Ausschmieden der Luppe - YouTube

2.) Und dann gibt es noch das chemische Element Eisen Eisen – Wikipedia.

3.) Zur Abgrenzung von 1+2: Stahl ist Eisen mit zusätzlichen Legierungselementen wie z.B. Mangan, Chrom, Kohlenstoff, ... Stahl – Wikipedia

Wenn man es chemisch betrachtet, dann war das altertümliche Eisen auch Stahl. Denn man war gar nicht in der Lage Kohlenstoff-freies Eisen herzustellen und Kohlenstoff ist auch nichts anderes als ein Legierungselement/Verschmutzung.

Fast reines Eisen kann aber heutzutage hergestellt werden. Es wird überwiegend in Hochspannungswerken oder für magnetische Elemente eingesetzt. Siehe z.B. hier: Reineisen - PURON Metals oder hier ALLIEDPUREIRON® - Allied Metals Corporation

Fazit: Es gibt (Roh-)Eisen, dass direkt aus dem Erz erstellt wird. Und es gibt reines Eisen, dass in der Herstellung sehr aufwendig ist. Und es gibt Stahl, dass aus Eisen und weiteren Legierungen besteht.

Bei Eisen handelt es sich um das reine Metall Eisen. Da ist sonst nichts anderes drin.

Stahl ist aber eine Mischung aus mehreren Metallen (das nennt man dann auch "Legierung") und da ist hauptsächlich Eisen drin. Da gibt es aber ganz verschiedene Mischungsverhältnisse, im europäischen Stahlregister sind auch über 2500 Sorten Stahl eingetragen. Und je nachdem, wie es gemischt wurde, hat es verschiedene Eigenschaften, könnte z. B. fester, verformbarer usw. sein.

Eisen ist erst einmal nur eine Ausschmelzung der Metallanteile aus dem Roheisenerz ohne weitere "Optimierungen" .

Von ( unlegiertem ) Stahl spricht man allgemein erst , wenn im Nachgang etwaige Verunreinigungen und Begleitstoffe aus der Rohschmelze zur Erfüllung gewisser Maximalgrenzwerte ausreduziert wurden .

So darf (unlegierter) Stahl z.B. nicht mehr als max. 2% Massenanteil an Kohlenstoff enthalten , und auch für diverse andere Begleitstoffe gibt es dann nach EN-Norm 10020 gewisse Grenzwerte der prozentualen Masseanteile meist unter etwa max. 0,1 bis 0,3% je Element .

Stahl ist veredeltes Eisen. Beispielsweise durch die Zugabe von Kohlenstoff um es zu härten oder durch Legierungen wie Chrom, Nickel, ... um es haltbarer zu machen.

Eisen ist das reine Metall.

Stahl ist eine Legierung (also eine Mischung) von Eisen mit Kohlenstoff, und ggf. weiteren Stoffen.