Übung zum Generalbass: Lösungen richtig?
Sind meine Lösungen richtig? Und wie kommt man darauf, dass bei der Bezifferung 3 4 die Sext statt der Quint gespielt wird und bei der Bezifferung 2 statt Terz und Quint Quart und Sext gespielt wird?
2 Antworten
Sehr gut, alle Bezifferungen sind richtig!
"Und wie kommt man darauf, dass bei der Bezifferung 3 4 die Sext statt der Quint gespielt wird und bei der Bezifferung 2 statt Terz und Quint Quart und Sext gespielt wird?"
Man kann gar nicht darauf kommen, man muß es lernen und wissen.
Die Generalbaß-Bezifferung ist eine Kurzschreibweise. Es werden so wenige Ziffern wie möglich notiert, um eine gute Lesbarkeit zu erreichen. Es ist einfach eine Konvention, eine Vereinbarung, daß mit diesen Ziffern diese Akkorde gemeint sind.
Allerdings sind die Bezifferungen auch nicht willkürlich: So gibt es nur einen einzigen in der Barockzeit gebräuchlichen Akkord mit einer Terz und Quart über dem Baßton - und der hat zudem eine Sexte. Und es gibt nur eine einzige sinnvolle Möglichkeit, den Akkord mit einer Sekunde über dem Baßton zu ergänzen, das ist der Septakkord in der 3. Umkehrung, und der hat zusätzlich eine Quarte und eine Sexte über dem Baßton.
L2345 hat einiges richtig geschrieben, ein Aspekt ist jedoch nicht ganz richtig dargestellt: Die Generalbaß-Bezifferung ist nicht funktional. Es geht allein um die Akkord-Schichtung über dem Baßton.
Die Bezifferung sagt also nichts über die Funktion eines Akkordes aus, z. B. ob er subdominantische Funktion hat, oder ob er ein Dominant-Septakkord ist oder auch ob er ein Dur- oder Mollakkord ist usw.
Auch der Begriff Leitton ist hier fehl am Platz: Eine Sexte über dem Baßton kann im Akkord Grundton, Terzton, Quinte und - im verminderten Akkord - auch Septime sein. Aber all das läßt sich aus der Bezifferung nicht ablesen, und es ist nicht Sinn der Bezifferung, darüber Auskunft zu geben.
Ja, Deine Bezifferungen sind alle korrekt.
Das sind Septakkordumkehrungen.
Der Terz Quartakkord bezeichnet im Generalbass die 2 Umkehrung eines Septakkordes. Somit ist die Sexte in ihrer Funktion als Leitton notwendig, damit der Dominantseptakkord seine Funktion erfüllen kann, eine Quinte würde hier keinen Sinn machen.
Beim Sekundakkord verhält es sich ähnlich in Bezug auf Leitton und Quinte, wobei bei dem Sekundakkord im letzten Beispiel auf Deinem Blatt ein Mollseptakkord zu sehen ist, der aufgrund des F anstatt fis keinen Leitton besitzt und somit dominantisch nicht zu gebrauchen ist.