Überleitungen in Unterkapiteln (Bachelorarbeit)?

1 Antwort

Wichtig ist, dass der Leser weiß, warum jetzt was kommt, damit er nicht stutzt und sich verwundert fragt: "Was hat das jetzt mit dem zuvor zu tun?"

Inhaltlich und strategisch.

Da aber viele Autoren und insbesondere Studenten nicht nur von Satz zu Satz eine logische Überleitung vermissen lassen (die sie selbst im Kopf haben, die der Leser aber nicht ahnen kann), sondern auch von Absatz zu Absatz und entsprechend meist auch von Kapitel zu Kapitel,

verlangen viele Prüfer und viele Handreichungen vieler Institute zu Abschlussarbeiten,

dass explizit übergeleitet wird zum nächsten (Unter-)Kapitel, und nicht nur implizit.

Manchmal ist das sinnvoll, manchmal aber auch redundanter Unfug.

Eleganter ist meist der implizite Stil. Wenn es also am Ende eines Unterkapitels zusammenfassend heißt, "weshalb deutlich werden sollte, dass dies Problem nicht nur in Tansania, sondern auch in Nigeria auftritt", und das folgende Unterkapitel lautet "Problem X in Nigeria", wäre ein expliziter Verweis auf den Inhalt des folgenden Unterkapitels recht redundant ;-).

Aber effektiver, auch für weniger aufmerksame Leser, ist eine explizite Überleitung wie: "Daher wird im folgenden Unterkapitel das Problem der X im Falle von Y näher beleuchtet und anhand von Z kritisch analysiert."

Entscheidend ist jedoch, was die Richtlinien des Instituts verlangen, und noch mehr, was der eigene Prüfer bevorzugt. Beugt man sich dem, kann man in einer späteren Veröffentlichung ja immer die elegantere Variante wählen, um sich in wissenschaftlichen Kreisen einen (besseren) Namen zu machen ;-).

Gruß aus Berlin, Gerd

martialartslee 
Fragesteller
 02.11.2020, 19:07

Der Dozent hat mir keine inhaltlichen Vorgaben gegeben. Er meint immer nur "es soll irgendwie logisch und ersichtlich werden".

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GerdausBerlin  03.11.2020, 23:04
@martialartslee

Sehr weise und sehr tolerant! Manche Dozenten machen sehr rigide Vorschriften, andere sagen "Überraschen Sie mich!"

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