Traum: eigenen Hund töten?
Seit einiger Zeit träume ich immer wieder davon, meinen eigenen Hund, den ich über alles auf der Welt liebe, töten zu müssen. Ich werde dann im Traum durch irgendetwas oder irgendwen dazu gezwungen, ihn wirklich brutal zu töten, was mir jedoch nicht gelingt, zumindest in 2 Träumen klappte es nicht. Ich tue ihm etwas an, was zu seinem Tod führen soll, leide dabei selbst weil ich ihn nicht weh tun will und er lebt weiter, ohne sich zu wehren.
Mich machen diese Träume fertig und ich habe Angst, dass sie mir etwas schlechtes mitteilen wollen. Albträume habe ich generell fast jede Nacht, aber das sprengt für mich gewisse Grenzen.
Kennt sich hier jemand mit Traumdeutung oder Psychologie aus und kann mir sagen, was es mit den Träumen auf sich hat und wie ich mir helfen kann? Habe schon oft gegen die Albträume vor dem Schlafen gehen meditiert und Entspannungsübungen gemacht und trotzdem kommen sie.
Danke im Vorraus für jede Hilfe...
3 Antworten
Das ist schwer zu beantworten und ich kann dir leider nicht garantieren, dass meine Antwort richtig ist. Aber von dem was ich gelernt habe aus persönlichen Erfahrungen und im Zuge von mehreren Gesprächen mit Psychologen, möchte ich etwas weitergeben.
1) Träume sind der Mechanismus des Geistes, Probleme und Ängste zu bearbeiten, sowie aufzuzeigen
2) immer wieder etwas träumen bedeutet da ist etwas, dem du dich stellen musst, etwas was dir Angst machst- von dem was du beschreibst, scheint es mir so dass die Angst die Realisation der Mortalität deines Tieres ist sowie Verlustängste. Klar wirst du sicher wissen, dass ein Tier nicht ewig lebt, aber weißt du es tatsächlich tief in dir drinnen? Hast du es verinnerlicht, akzeptiert? Zwischen Wissen und WISSEN besteht ein großer Unterschied.
3) Ganz offensichtlich - und völlig unüberraschend - macht dir dieser Traum Angst und belastet dich sehr. Deswegen mein Rat: hole dir Hilfe bei einem Psychologen. Das ist nichts, wofür man sich schämen muss. Sieh es wie ein gebrochenes Bein- schämst du dich dafür?
4) Solche Träume gibt es übrigens öfters als man denkt- auch ich habe jahrelang unter solchen Träumen gelitten, bis ich anfing, die Sache auszusprechen, mit Therapeuten zu sprechen.
PS: Natürlich ist dann nicht alles gleich weg, Therapie dauert und es fordert Arbeit an sich.
Freud war der Meinung, dass das Über-Ich unterdrückte Wünsche im Wachzustand aus dem Bewusstsein fernhält, diese im Schlaf aber zum Vorschein kommen.
Ich liebe meinen Hund abgöttisch, wenn er tot wäre ging es mir selbst auch sehr schlecht. Kann sich somit für mich nicht bewahrheiten, es sei denn der Hund ist nur ein Symbol. 🙁
Genau, du verstehst es nicht und erwartest einen Rat, wie soll der aussehen? So wie du es möchtest?
Willst du ein Geständnis dafür, dass ich meinen Hund tot sehen will oder worauf möchtest du hinaus?
NEIN, ich möchte, dass du dich reflektierst, was habe ich von einem Geständnis? Nichts, du musst zu dir finden und nicht ich, wenn du sofort eine Antwort negierst ohne sie reflektieren hilft es D I R nicht. LG
Zuerst fällt mir auf, dass "Aggression" ein zentrales Thema dieses Traums ist. Fällt dir das auch auf?
Während einer Psychotherapie hatte ich mich mal intensiv mit Traumdeutung beschäftigt. Ich weiß noch dass das Traumsymbol "Hund" häufig für die männliche Sexualität steht. (Hunde sieht man manchmal in aller Öffentlichkeit kopulieren.) Aber Träume sind eine individuelle Sache. Jeder Träumer hat auch seine/ihre eigene "Traumsprache". Denn Träume haben eine assoziative Bedeutung. Um die Symbolik eines Traums zu deuten assoziiert man dazu. So deutet z. B. ein Krankenhaus auf das Thema "Gesundheit" hin, und der Tod auf das "Sterben" eines Persönlichkeitsanteils. Dazu muss man wissen, das alle Wesen (Menschen, Tiere) Teile der eigenen Persönlichkeit repräsentieren. Anteile, die dem Träumer besonders "fremd" sind, erscheinen deshalb häufig in Form eines Tieres. Und das Traum-Ich ist ein Anteil der dem Träumer (der Träumerin) recht vertraut ist, ein Anteil, in dem man sich gut wieder erkennt.
In meinem Traumdeutungsbuch steht unter Tiere:
Jeder träumt irgendwann einmal von Tieren. Schon der griechische Philosoph Platon meinte, dass in Jedem ein wildes und gesetzloses Tier lebt, das sich im Traum meldet.
Im Kindertraum haben Tiere die Rolle der "anderen Personen". Sie symbolisieren Eigenschaften und Ängste des Kindes.
Beim Erwachsenen ist das Tier im Traum stets als die "tierische Seite" des Träumers zu sehen. ... Wenn Sie ein Tier im Traum treffen, geht es darum, sich mit seinen Eigenschaften auseinander zu setzen. Entweder fehlen Ihnen jene Eigenschaften oder sie sind einseitig und zu stark ausgeprägt. Wenn Sie also von einem Tier träumen, informieren Sie sich am besten über die charakteristischen Verhaltensweisen dieses Tieres, die Sie dann auf sich beziehen.
Gerade im Albtraum greifen uns häufig Tiere an. Das bedeutet, dass wir uns für diese Kraft öffnen sollten - ehe sie selbst eine Öffnung erzwingt.
Umgang mit Albträumen
Der Albtraum ist sozusagen der Holzhammer der Seele. Wenn wir alle anderen - meist subtileren - Warnungen durch Träume und das Alltagsleben nicht beachtet haben, dann macht der Albtraum mit seinen dramatischen Szenen den Versuch, uns endlich "wachzurütteln".
... Er stellt immer eine Warnung dar, dass es so wie bislang nicht mehr weiter gehen kann.
Ich kommentiere das nicht weiter. Ich hoffe, die Botschaft deiner Träume, dich um dein psychisches Wohlergehen dringend kümmern zu müssen, wird von dir wahrgenommen. Du hast auch einen Anspruch auf professionelle Hilfe.
Danke dir, eine wirklich gute Antwort. Mein Hund ist mittlerweile bald 15, klar habe ich Angst dass er stirbt, da er mir sehr viel bedeutet und mir oft viel Trost gegeben hat.
Werde mir deinen Rat zu Herzen nehmen.