Toilettengang bei Kindern?
Hallo,
ich versuche mich so konkret wie möglich zu halten damit ich meine Frage bestmöglich schildern/stellen kann.
Also: Mein Sohn wird dieses Jahr 7 Jahre alt. Vor kurzem ist er eingeschult worden und soweit ist eigentlich auch alles super.
Vermutlich liegt es an der Elternbrille aber ich würde behaupten mein Kind ist für sein Alter sehr weit was die geistige Entwicklung angeht.
Allerdings gibts ein ganz ganz ,,großes“ Problem: Der Toilettengang.
Kurz dazu: Das kleine Geschäft macht er seit er ca 3,5 Jahre alt ist ins Töpfchen/Toilette. Das hat super geklappt und auch relativ zügig Nachts. Sprich was die Nummer 1 angeht ist er seit guten 3 Jahren ganz trocken.( Klar gibt hier und da mal nen Mini Unfall aber alles nicht dramatisch) .
Jetzt aber zum eigentlichen Problem: Er geht einfach nicht auf die Toilette um sein großes Geschäft zu verrichten. Egal was wir versucht haben, ob mit spielerischen Belohnungen oder etwas ernsteren ,,Konsequenzen“, mit Musik oder vorlesen, gemeinsam im Badezimmer sitzen, mit Engelszungen gesungen oder oder oder.
Nichts davon hat auch nur ansatzweise geholfen. Folglich darauf sind wir dann zu Kinderarzt und kurz danach auch zum Kinderpsychologen gegangen.
Dort wurden etliche Sachen ausgeschlossen und getestet. Unterm Strich kam heraus der mein Kind eine minimal leichte Aufmerksamkeitsschwäche hat. Kein wirkliches ADS aber ebenfalls nicht völlig ,,normal“. Eine leichte Konzentrationsschwäche wenn man so will.
Gemeinsam mit der Therapeutin wurden dann etliche Pläne und Taktiken erarbeitet, nichts davon fruchtet.
Wir sind mit unserem Latein am Ende, verzweifelt und die Nerven dünn wie Seidenfäden.
Mittlerweile ist es schon so schlimm geworden das echt sehr oft dicke Luft herrscht.
In den meisten Situationen versucht mein Kind es zu verheimlichen aber so ein Haufen gibt natürlich einen gewissen Duft von sich.
Jetzt zu meiner eigentlichen Frage:
Gibt es unter euch jemanden der ähnliches erlebt hat oder aktuell erlebt und vielleicht noch den ein oder anderen Tipp hat wie man es noch angehen könnte ?
(Klar gibt’s dafür keine Patentlösung aber ich möchte nichts unversucht lassen)
Trägt er Windeln?
Nein nicht mehr seit ca 1,5 Jahren. Und davor nur noch Nachts.
Macht er sich dann in die Unterhose? Oder hält er es zurück?
Er macht sich in die Unterhose
1 Antwort
Ich muss mich im voraus entschuldigen, da ich wahrscheinlich etwas überreagiere.
Das was du geschrieben hast, klingt nach angelerntem Verhalten. Dein Kind scheint laut deinem Text keine körperlichen Probleme zu haben. Ich verstehe nicht wieso es so lange noch mit Windel unterwegs war. 3,5 Jahre zum trocken werden ist arg lang. Ich weiß aber auch, dass sich viele in ihrem eigenen Tempo entwickeln.
Wie lange habt ihr die Taktiken durchgehalten? Dein Kind hatte knapp 7 Jahre sein jetziges Verhalten gelernt, deshalb bedarf es Ausdauer um eine Veränderung herbeizuführen. Eure Ideen waren gut, aber wie lange habt ihr durchgehalten? Und wie habt ihr reagiert, wenn es nicht funktioniert?
Sobald ihr nur ein bisschen nachgebt und in alte Muster zurück fallt, hat dein Kind die Bestätigung, dass sein Verhalten in Ordnung ist. Ihr müsst dranbleiben und durchziehen. Jeden Tag, möglicherweise über Monate, bis sich endlich etwas ändert. Ihr solltet euch über positive Ergebnisse freuen, aber nicht unbedingt belohnen, denn sonst erwartet es eventuell immer eine Belohnung, wenn es auf Toilette war.
Wer macht eigentlich die Sauerei sauber? Erzieher und Mutti? Kind hat gelernt, ist doch egal, ich bekomme meine sauberen Sachen und alles ist schön.
Arbeitet ihr als Eltern zusammen oder gibt es nur einen, der sich um diese Angelegenheit kümmert? Ich frage das, weil eine Bekannte von mir das gleiche Problem hat. Nur das ihr Kind nicht einmal pullern geht, sondern sich selbst eine windel anzieht... Ihr Partner hält sich aus allem raus und lässt sie mit dem Problem allein. Dieses kind wird dieses Jahr eingeschult...
Vielleicht braucht ihr mehr Hilfe. Therapie ist gut, wenn sie beibehalten wird, Familienhilfe kann unterstützend sein. Bei der Umsetzung helfen und euch an das durchhalten erinnern.
Gute Tipps hatte ich jetzt nicht, trotzdem wünsche ich euch, dass ihr das bald hinbekommt.
Ach so... Du bist keine schlechte Mutter, du machst das super, aber brauchst etwas mehr Unterstützung. Hier wirst du sie leider nicht finden.