Tierschutzhund beißt kinder?

6 Antworten

Ich würde Hundeschule tatsächlich vermeiden und mir einen Privattrainer holen, einer der wirklich vorweisen kann dass er eine Ausbildung als Hundetrainer hat. Mit Hundeschulen hab ich mit meinen beiden Tierschutz/Tierheim Hunden leider nur schlechte Erfahrungen machen müssen.

Wichtig ist: es darf nicht mit Gewalt gearbeitet werden. Der Hund ist erst 5 Monate alt!

Wenn er beißt muss man natürlich ganz klar Grenzen aufsetzen. Aber eben ohne Gewalt, heißt ohne runter drücken, schlagen, treten ect. Oft hilft schon ein klares, lautes "Nein!" Oder "Aus!"

Was nun aber wirklich getan werden muss - da kann euch hier im Internet keiner helfen. Das muss ein professioneller Trainer vor Ort sehen.

Wisst ihr denn was in dem Hund für Rassen drin stecken könnten? Es gibt einige Rassen die als Welpen leider gerne mal alles "anknabbern" auch gerne ihre eigenen Menschen 😅

Ich hoffe ihr bekommt das irgendwie hin.

LG und viel Glück.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ein junger Hund mit vermutlich unklarer Vorgeschichte, zwei Kinder, die vermutlich auch noch keine Erfahrungen mit Hunden gemacht haben - war es da nicht irgendwie absehbar, dass das nicht so bilderbuchmäßig easy laufen würde?

Ich denke, die Tierschutzorganisation hat absolut recht mit dem Hinweis, dass ihr euch Hilfe und Unterstützung suchen solltet! Und zwar im Idealfall in einer Form, wo auch euren Kindern direkt der korrekte, respekt- und liebevolle Umgang mit dem Hund beigebracht wird. So, dass dieser junge, vermutlich von allem komplett überforderte Hund keinen Grund mehr sieht, sie anzuknurren und nach ihne zu schnappen. Das klingt ja nun echt nicht nach einem aggressiven Tier, sondern wirklich eher nach kompletter Überforderung auf beiden Seiten...

Sehr wichtig: Nicht bestrafen!

der Hund wurde wahrscheinlich noch nicht erzogen wenn er so jung ist. Gebt ihm viel liebe und zeigt ihm sanft das sein Verhalten nicht geht. Im Notfall eine Hundeschule besuchen. Das hilft 100%

Angeldevil570 
Fragesteller
 27.06.2022, 01:33

Eine Hundeschule haben wir schon kontaktiert.

Weil wir den Hund auch nicht aufgeben möchten. Ich dachte ich frage mal hier ob jemand schon mal so eine Erfahrung hatte bezüglich mit Kindern um uns paar Ratschläge oder Tipps zu holen.

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Euer Hund kommt vermutlich gerade in die Pubertät, was eine Ursache sein könnte. Während der Pubertät wird der rational denkende Teil im Gehirn kleiner, während der emotionale Teil größer wird - vereinfacht gesagt. Hinzu kommt, dass der Hund in dem Alter vermehrt Stresshormone bzw. aktivierende Neurotransmitter bildet, dafür weniger von denen, die Ruhe fördern.

Das alles führt dazu, dass Hunde in dem Alter einerseits sehr viel impulsiver handeln, und weniger denken, bevor sie etwas machen, und andererseits sehr schnell in hohe Erregung und/oder Stress versetzt werden können.

Sowohl Erregung als auch Stress begünstigen dieses reaktive Verhalten, was euer Hund zeigt.

Ob Erregung und Stress die einzigen Gründe sind, oder andere Dinge auch eine Rolle spielen (das Verhalten eurer Kinder, zum Beispiel, oder schlechte Erfahrungen mit Kindern bevor er bei euch war) lässt sich so einfach nicht sagen. Dazu müsste man die Situation vor Ort anschauen.

Deswegen: Hundetrainer*in suchen, mit der ihr am besten zuhause daran arbeitet, da das Problem ja dort auftritt. Über die Website "Trainieren statt dominieren" oder die IBH-Trainer*innen-Suche kann man positiv arbeitende Trainer*innen finden, was ich sowieso immer empfehle, aber in so einem Fall erst Recht. Man sollte vermeiden, dass der Hund die Anwesenheit der Kinder mit etwas blöden verbindet, was beim Training das mit unangenehmen Reizen arbeitet schnell mal passieren kann.

In der Zwischenzeit würde ich schauen, die Situationen, in denen es zum Beißen kommt zu managen. Zum Beispiel in dem der Hund angeleint ist und so besser auf Abstand gehalten werden kann, wenn es nötig ist. Da das Problem ja vor allem das ins Zimmer kommen zu sein scheint kann es sicher auch helfen, diese Situationen besonders gut zu managen, in dem man den Hund zum Beispiel mit Leckerlies, Kauartikeln, Leckmatten usw. ablenkt. Das verhindert nicht nur blöde Situationen, sondern kann auch beruhigend wirken, was in der Situation sicher helfen würde.

Ansonsten gut darauf achten, dass alle Bedürfnisse des Hundes erfüllt sind, er Gelegenheit bekommt, Stress abzubauen und der Alltag möglichst wenig stressig ist. Gerade in Haushalten mit Kindern schlafen Hund oft zu wenig, falls das bei euch auch der Fall ist, könnte es Sinn machen, ihm irgendwo eine Ecke oder ein ganzes Zimmer einzurichten, in denen er zur Ruhe kommen kann, von Reizen abgeschirmt ist und auch die Kinder nicht zu ihm kommen.

Außerdem würde ich den Kindern erklären, wie sie sich an besten verhalten sollen, wenn der Hund versucht, sie zu beißen. Still stehen, die Arme dicht am Körper, den Blick abwenden, den Rücken zudrehen, still sein usw. Das fällt vielen Kindern schwer, aber ein wegrennen oder Schreien kann Hunde noch viel eher dazu verleiten, zuzubeißen. Auch sonst macht es Sinn, den Kindern beizubringen, wie man rücksichtsvoll mit dem Hund umgeht. Auch da wäre eine Trainerin sicher sinnvoll, da es ein sehr umfangreiches Thema ist. Aber vielleicht könnte man in Situationen beginnen, die für den Hund eh schon schwer sind, wie zum Beispiel wenn die Kinder das Zimmer betreten. Man könnte sie bitten, den Hund dann weder anzuschauen noch anzusprechen, dabei langsam zu gehen, keine lauten Geräusche zu machen und vielleicht Leckerlis dabei haben, die sie dann weit von sich weg werfen können.

Wenn du merkst, dass der Hund in diesen Zustand rutscht kann es auf Dauer helfen, den Hund zu entspannen. Aber auch das übt man am besten mit jemanden, der sich auskennt und vor allem auch ein Auge auf den Hund und seine Körpersprache hat.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin Hundetrainerin und Verhaltensberaterin

Der Hund ist ja noch sehr jung mit 5 Monaten. Ich würde sagen ab zur nächsten Hundeschule.

Habt Ihr Euch das vorher nicht genau überlegt, ob Ihr Euch für einen Hund eignet? Also im Bezug auf Erfahrung ect?

Angeldevil570 
Fragesteller
 27.06.2022, 01:31

Wir hatten vorher schon einmal ein Hund. Hunde Erfahrung haben wir. Zu der Zeit hatten wir aber noch keine Kinder 😥 wir haben uns das sehr lange überlegt gehabt.

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Bertha2701  27.06.2022, 07:40
@Angeldevil570

Ah ok, zumindest seid ihr nicht völlig unüberlegt da rein. Ich denke mit einer Hundeschule bekommt ihr das schon hin.

Da er noch so jung ist , ist es ja genau wie mit Euren Kids, er muss halt erzogen werden. Dazu würde ich die Kids direkt mit einbeziehen.

Das Problem ist ja auch, dass Deine Kids noch nicht unterscheiden können, dass er "nur" spielen will und der junge Hund zu übermütig ist.

Dies musste meine älteste Tochter ihrem Schäferhundmischling ebenfalls beibringen da er bedonders am Anfang immer an einem hochsprang, vor lauter Freude, egal ob Kinder oder Erwachsener. Jetzt klappt das richtig gut. Wenn sie ihre Neffen und Nichten zu Besuch hat gibts keine "Schreckmomente" mehr und alle freuen sich sehr auf den Charly. Sie hat den Kindern gezeigt, wie sie am Besten mit ihm spielen, was sie dürfen und was eben nicht. Das Gleiche natürlich mit dem Hund. Sie hat da aber auch etwas Erfahrung, da sie sich lang in einem Tierheim engagiert hatte, bis sie letztes Jahr auch selbst Mama wurde.

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