Stimmt es, dass man im Psychologiestudium lernt, ab und zu unfreundlich zu sein?

2 Antworten

Es kommt auf den Menschen an und auf die Unfreundlichkeit.

Aber ja, das stimmt. Es müssen manchmal Grenzen abgesteckt werden und als Therapeut muss man auch manchmal wirklich konsequent sein. Vor allem ist es wichtig sich vom Patienten abzugrenzen, weniger in dessen Interesse, als im eigenen. Wenn ein Patient um 2 Uhr nachts Hilfe und Beistand braucht, dann kann das durchaus ernst und dringend sein... aber im Endeffekt hat er mich da nicht anzurufen, wenn ich das nicht explizit anbiete.

Im Endeffekt MUSS man sich, gerade im Umgang mit psychisch kranken oder allgemein kranken Menschen enorm gut abgrenzen... und auch mal akzeptieren, dass man nicht alles regeln kann. Man kann alles versuchen, diese Person kann sich trotzdem umbringen, die Therapie abbrechen etc... und auch dann wird das eigene Leben weitergehen... man würde daran ziemlich kaputt gehen, wenn man das zu sehr an sich ranlässt.

Das ist wie bei einem 'normalen' Arzt, der eben auch nicht alle Patienten retten kann.

Peace19 
Fragesteller
 10.06.2020, 14:15

Ah okay, vielen Dank. Das genaue Beispiel bei uns war die Unfreundlichkeit mancher Therapeuten am Telefon wenn man versucht einen Therapieplatz zu kriegen. Ich verstehe, dass Grenzen abgesteckt werden müssen, aber ich kann es mir auch nicht sehr förderlich vorstellen schon bei den ersten Aufeinandertreffen unfreundlich zu jemanden zu sein, der seine gesamte Energie aufbringen musste um einen so schweren Schritt zu tätigen. Die Erklärung meiner Freundin war, dass es als Einschüchterungstaktik gesehen werden kann, um zu sehen, ob die Leute auch aufrichtiges Interesse an einer Besserung haben..

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Eine Bekannte von mir ist Psychologin und war schon vorher unfreundlich. Das ist kein Berufsbild, manchmal sind Therapeuten einfach genervt.