Sozialistengesetz; Kulturkampf Bezug auf Naturalismus?
Die Epoche Naturalismus verwissenschaftlicht ja die Kunst. Geschichtliche Hintergründe dafür sind z.B. Industrielle Revolution und generell wissenschaftliche Fortschritte (durch z.B. Einstein, Freud und Darwin).
Doch was hat das Sozialistengesetz und der Kulturkampf (von Bismarck) damit zu tun? Ich hab das öfter gelesen, aber nicht wirklich verstanden.. Was genau wurde denn da ausgelöst, dass Autoren anfingen, wissenschaftliche Texte zu schreiben?
2 Antworten
Als Denkanstoß:
Du hast nur einen Aspekt des Naturalismus genannt. Ein anderes wichtiges Merkmal war z. B. Armut und Not des Proletariats, (man versuchte Mitleid für das Leiden der Unterschichten zu erwecken, gegen soziale Missstände)
naturalismus (bjoernfaupel.de)
Damit haben sich die Naturalisten bei Bismarck unbeliebt gemacht.
Das 19. Jahrhundert (zu dem aber weder Einstein noch Freud zu rechnen sind) entwickelt in der Literatur, nämlich im Roman und im Drama, eine Sensibilität für das Individuum in seinem sozialen Zusammenhang. Dafür stehen Autoren des REALISMUS wie Balzac, Hugo, Stendhal. Speziell für die Interessen von Arbeitern interessierten sich Zola, Hauptmann. Zugespitzt entwickelten einige Autoren gegen Ende des Jahrhunderts den NATURALISMUS, die Vorstellung, soziale und genetische Voraussetzungen eines Individuums bestimmten seinen Lebensweg. All dies geschieht vor dem geschichtlichen Hintergrund des erstarkenden Kapitalismus' und der damit wachsenden Arbeiterklasse. Deren wachsende politische Macht will der Antisozialist Bismarck durch die Bekämpfung ihrer Organisationen und Aktivität einerseits UND durch Sozialgesetzgebung andererseits beschränken.