Sozial- oder Politikwissenschaften studieren?

7 Antworten

Mit einem NC von 1,6 könntest du doch auch was "richtiges" studieren ;) tut mir leid wenn sich jemand auf den Schlips getreten fühlt, aber Sozialwissenschaften ist irgendwie das eher feminine Pendant zu BWL, das studiert jeder der nichts besseres mit sich anzufangen weiß... ;) ähnliches gilt auch für PoWi. Meiner Erfahrung nach studieren die meisten PoWi mit dem Ziel später mal im Spiegel oder einer anderen, großen Redaktion zu arbeiten, aber wenn es dort nur bspw. 10 freie Stellen gibt und du mit 100 Kommilitonen im Hörsaal sitzt, fängt das rechnen an.... ;)

Unabhängig davon, solltest du einfach das nehmen, was dich persönlich mehr begeistert und interessiert, dadurch wird das studieren für dich wesentlich angenehmer und dein Abschluss evtl. auch automatisch besser. Quereinsteiger kannst du mit beiden Abschlüssen werden ;)

Ich habe Politikwissenschaft studiert und auch mit einem sehr guten Abschluss und Tätigkeit an der Uni danach. Das Studium macht Spaß und ist definitiv sehr interessant im Gegensatz zum trockenen Stoff, den Juristen oder BWLer durchkauen. Nur: müsste ich mich heute noch einmal entscheiden, würde ich es nicht tun.

Die Berufsfelder, die du später damit abdecken kannst, können sowohl eng als auch sehr breit sein. Ich selbst arbeite jetzt im Vertrieb und Account Managment eines eCommerce-Unternehmens. Da wäre ich jetzt vorzeitig auch ohne das politikwissenschaftliche Studium. Nichtsdestotrotz schärft das Studium dein Verständnis für Zusammenhänge wirtschaftlicher und politischer Natur. Du wirst dich gewählt ausdrücken können und kannst dich gut in neue Materie reinversetzen. Du bist am Ende vielleicht einfach ein Generalist, der vor allem durch breites Allgemeinwissen punkten kann.

Der Punkt ist wirklich, was du im Anschluss an dein Studium machen möchtest. Viele meiner ehemaligen Kommilitonen arbeiten in befristeten Verträgen an der Uni oder im Bundestag. Sie sollten sich immer auch politisch engagieren und sich einen Namen machen. Die anderen, die sich zum Beispiel für die Arbeit in NGOs oder internationalen Organisationen entscheiden, haben entweder kaum Verdienst oder kaum Privatleben. Nur, wenn du eine klare Perspektive hast, was danach kommt, würde ich mich daran wagen.

Mein Tipp: Schau dir andere Studiengänge, die deutlich mehr Fachwissen hervorbringen an, zB Wirtschaftsinformatik, Ingenieurswesen, BWL u.s.w. an. Oder lerne so etwas wie Steuerbuchhalter, dann brauchst du dir um dein Auskommen keine Sorgen mehr machen. Auch, wenn das nicht so spannend klingt. Deine Freizeit kannst du dann ja immer noch interessant gestalten, sich für Politik und Gesellschaft interessieren. Das wird dir keiner nehmen. Nur würde ich nicht darauf setzen, meine Brötchen damit verdienen zu wollen.

morgenstern1983  15.08.2016, 15:54

Achso: Englisch brauchst du unbedingt wie deine zweite Muttersprache.

Und darauf bauen, an der Uni zu bleiben, würde ich nicht. Du wirst schlecht bezahlt bei sehr viel Arbeit, viel Wettbewerb (gerade in Berlin) und befristeten Verträgen. Daran wirst du definitiv keine Freude haben.

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Ich stimme Thethee 100% zu.  Bitte überdenke deine Entscheidung noch einmal - du bist dabei deine Zukunft wegzuwerfen! Sozialwissenschaften (egal ob Politikwissenschaften oder Soziologie) sind ein Karriere-Grab für mindestens die Hälfte der Absolventen und besonders für die, die sich nicht dem heutigen sozialwissenschaftlichen Mainstream anpassen wollen. Studiere was Ordentliches: Deinen Wissensdurst zu Politik und Gesellschaft kannst Du auch im Volkswirtschaftstudium oder der Jus stillen!  

Brauchenel  20.05.2020, 10:40

Was meinst du mit sozialwissenschaftlichem Mainstream ?

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Ich würde es nicht an den Fächern ausmachen, denke an deine Zukunft.

Was willst du später mal werden? Was für ein Studium brauchst du dafür? Ich würde dir eher zu Sozialwissenschaft raten, denn dort hast du mehr Möglichkeiten danach dich fort/weiterzubilden bzw. auch mehr Jobangebote.