Sollte ich meine Ausbildung in der Physiotherapie fortsetzen oder eine neue Richtung einschlagen?
Hi zusammen,
Ich befinde mich seit einigen Monaten im Zwiespalt, was meine berufliche Zukunft angeht, und hätte gerne mehr Input. Hier meine Situation: Ich leide seit Jahren an schweren Depressionen. Im Herbst 2023 habe ich mein Bachelorstudium gerade so (mental gesehen) abschließen können, allerdings in einem Gebiet, das mir wenig Freude bereitet und in dem ich mich in Zukunft kaum sehe. Im Oktober desselben Jahres habe ich deshalb eine Ausbildung in meinem (vermuteten) Traumjob (Physiotherapie) angefangen und das erste Lehrjahr Ende 2024 abgeschlossen.
Zwar gefällt mir der Beruf sehr gut und ich könnte ihn mir auch für meine Zukunft vorstellen, allerdings habe ich starke Selbstzweifel bezüglich meiner praktischen Fähigkeiten und Probleme mit der 20-Minuten-Taktung in den Praxen. Ende Oktober habe ich mich in der Prüfungsphase so stark gestresst, dass ich die Ausbildung abgebrochen habe und einen stationären Aufenthalt in der Psychiatrie aufgrund meiner tiefen depressiven Phase gemacht habe. Nun bin ich seit einigen Monaten wieder zuhause, jobbe und überlege, ob ich die Ausbildung weitermachen soll (mit der Schule habe ich alles geklärt und könnte im Oktober in einer neuen Klasse in das zweite Lehrjahr starten). Allerdings habe ich Angst, dass es wieder zu einem Rückfall kommen könnte, der mich komplett aus der Bahn wirft, und zweifle stark daran, ob ich die Ausbildung schaffen kann, auch wenn von den Noten her alles ganz gut passt.
Ich hätte gerne Meinungen dazu, ob ich die Ausbildung fortsetzen oder mit meinem Bachelordiplom eine Arbeitsstelle suchen soll. Danke schon mal :). Und ja, ich weiß, die Entscheidung muss ich selbst treffen, aber sie fällt mir unglaublich schwer.
5 Antworten
Ich hatte bis Januar ca. 1,5 Jahre Physiotherapie wegen einem Unfall. Viele Termine waren Doppeltermine. Als Patientin habe ich sehr intensiv wahrgenommen, wie belastet meine Therapeuten waren und kann nur sagen, dass die zwei, die psychisch stabil waren, meine liebsten Therapeuten waren. Als Patient kämpft man ja mit den jeweiligen Beschwerden und braucht zeitweilig eben auch Aufmunterung, das ist für die Therapeuten belastend.
Vielleicht wäre ein Beruf, in dem so ein Mittelmaß an sozialen Kontakten besteht, für dich leichter?
Der Vorteil in der Physiotherapie ist, du kannst dich später relativ einfach selbstständig machen und so auch dem Leistungsdruck in so einer 20 Minuten Praxis entgehen.
Ist auch ein Job den dir keine KI oder so wegnehmen kann, also zukunftssicher schon alleine weil wir alle älter werden.
In erster Linie solltest Du eines (was Dir auch die Klinik geraten haben wird): Eine Therapie machen.
Wie ist denn die psychische Belastung bei Berufen, die Dir das Studium bietet? Wenn diese geringer sind, würde ich dort versuchen unterzukommen.
vrkrieche dich nicht mit dem Argument: das schaffe ich nicht usw.
Fakt ist doch: du hast schon mal eins komplett abgeschlossen, das ist doch was.
Damit kannst du dich auf artfremde Arbeitsstellen bewerben, die mit deinem Bac nur indirekt was zu tun haben. Da solltest du dich beraten lassen, vielleicht mal dann doch im JobCnter selber bei einer Beratung.
Du kannst dich aber auch so auf alles bewerben, was dir Spass machen könnte. Ich bin von Buchhändler zum Schluss als Sachbearbeiter in der Automobilbranche gelandet und dazwischen in der Werbeabteilung eines Verlages.
Sobnald du was fertig hast, musst du nicht dran kleben bleiben.
Zeitgleich schaust du zu, ob du das zweite Jahr schaffst. Es ist ja nicht sicher, ob du einen Arbeitsplatz findest. So einfach ist das ja nicht.
Das kannst nur duiu alleine selber entscheiden hier kennt dich persönlich niemand und du musst dir halt was zutrauen anderen Tipp wüsste ich nicht- es ist dein Leben