Sollte es Informatikunterricht an Schulen geben, was spricht dafür und dagegen?

7 Antworten

Ich hatte von der 9 bis zur 13 Informatik als Wahlpflichtfach und vor allem in der Oberstufe war das schon cool: Wir haben die Chomsky-Sprachenhierarchie gelernt und wie man Karnaugh-Veitch-Diagramme aufstellt und löst; Sachen, die im Studium teils erst im vierten Semester drankommen.

Leider hatte unser Lehrer nicht gerade das Talent (oder die Ahnung) zu erklären, wozu das alles eigentlich genau gut sein soll. Und seien wir ehrlich: Die meisten Leute in dem Kurs werden das direkt nach dem Abi wieder vergessen und nie gebraucht haben. Aber gut, das gilt für Latein, Gedichtinterpretationen und Integralrechnung wohl auch.

Und das meiste, was an anderen Schulen so als "Informatik" läuft, ist ja auch eher EDV-Anwendung. Wo ist der Einschalter, wie schreibt man einen Brief in Word, wie benutzt man Excel, wo ist der Ausschalter? Das sind zwar sicher nützliche Kenntnisse, aber eigentlich doch nicht, wozu die Schule da ist. Es gibt ja auch kein Fach "Fahrradreifen flicken" oder "Wände streichen".

Was die Informatik aber IMHO tatsächlich an allgemein nützlichen Fähigkeiten beibringen kann, sind Dinge wie Modellierung und Abstraktion. Wobei man natürlich argumentieren könnte, das sei doch Aufgabe der Mathematik. Informatik ist ja in weiten Teilen nichts anderes als angewandte Mathe.

Ob es dafür also ein eigenes Schulfach braucht? Vielleicht, aber vielleicht etwas allgemeiner als "nur" Informatik. "Technisches Denken" oder so? Und letztlich denke ich mir, die Schulen sind offenbar teils sowieso schon überfordert mit dem, was sie den Schülern beibringen sollen. Will man da immer noch etwas draufpacken? Andere fordern ja gerade "Finanzwissen" als Fach, woanders gibt es "Glück"...

Sollte es auf jeden Fall und meines Erachtens ist das auch üblich. Zumindest hatte ich das schon in den 90ern in der Schule.

Ich hatte von der 7. bis zur 10. Klasse solchen Unterricht. Diejenigen, die es nicht interessiert, hat es auch im Unterricht nicht interessiert. Folglich haben sie daraus auch nichts mitgenommen. Und die, die es interessiert, wussten halt alles schon.

Ja sollte es! Wir haben mittlerweile ein großes Defizit in diesem Bereich. Wer grundlegende Kenntnisse der Informatik hat kann damit nicht nur in einen IT Job gehen. Viel mehr sind diese Grundkenntnisse die Grundlage für eine Effizienzsteigerung in unheimlich vielen Branchen. Grundlagen der Informatik sind heute genau so wichtig wie Deutsch und Mathematik.

Hatte ich und ich finde es echt komisch, dass es Schulen gibt, wo es nicht zum Unterricht gehört.