Soll ich mein Studium abbrechen, um meiner Leidenschaft zu folgen?

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Ich kann das ganz gut nachfühlen, denke ich: Ich habe Mathematik studiert und meine Leidenschaft sind Tiere!

Du musst deine Leidenschaft nicht zu deinem Beruf machen. Du kannst sie auch als Hobby ausleben. Das habe ich während meines Studiums gemacht, indem ich mich im Tierheim ehrenamtlich engagiert habe. Ich war jeden Tag da und habe mich um die Resozialisierung schwieriger Hunde gekümmert. Das war eine wirklich wichtige, tolle Tätigkeit, und die Tiere waren immer sehr dankbar. Der Vorteil gegenüber dem Job war, dass ich meine Zeit wirklich fürs Tier und nicht für das Drumherum einsetzen konnte. Du kannst vermutlich auch am Wochenende ganze Tage dort helfen und viel Gutes leisten.

Mathematik fand ich auch toll, und ich habe dafür auch ein Talent. Es war dennoch kein einfaches Studium, aber nach dem erfolgreichen Abschluss war es nicht schwierig (und seitdem nie schwierig), spannende Jobs in allen möglichen Bereichen zu finden.

Was du machst, ist natürlich deine Sache - es ist dein Leben. Ich würde sagen, dass du dir deine Optionen hinsichtlich deiner späteren Berufe so weit offen wie möglich halten solltest. Tierpflege ist da glaube ich kein guter Ausgangspunkt, ein abgeschlossenes Mathematikstudium aber definitiv.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium und Promotion in Angewandter Mathematik

ShimaG  15.01.2025, 10:28

Oh, und das mit der ehrenamtlichen Arbeit im Tierheim mache ich heute noch - 30 Jahre später! :-)

Du solltest das machen, was Dich glücklich macht.

Allerdings solltest Du jetzt nicht einfach das Studium hinwerfen, sondern Dich umfassend über den Beruf, den Du ausüben möchtest, informieren. Vielleicht hast Du die Chance auf ein Probearbeiten dort, wenn Du sagst, dass Du es Dir vorstellen kannst?

Es geht leider nicht nur darum, was Dir Spaß macht, sondern auch darum, was Rechnungen bezahlt. Dh Du solltest Deinen jetzigen Lebensstil und auch das, was Du Dir für die Zukunft vielleicht wünschst, bei Deiner Entscheidung nicht außer Acht lassen.

Ich denke, dein Umfeld hat nicht Unrecht und meint es gut mit dir – nur meint unser Umfeld eben auch oft uns besser zu kennen, als wir selbst und übergeht dabei ganz gerne mal, was uns tatsächlich antreibt und was wir wirklich wollen. Das macht es hin und wieder notwendig, sich zu behaupten und diesem wohlmeinenden Umfeld zum Trotz einen eigenen Weg zu beschreiten – auch wenn der tatsächlich viel anstrengender und voller Dornen ist.

Ich persönlich würde in deiner Situation vermutlich einen Kompromiss eingehen und das begonnene Studium zunächst abschließen, bevor ich dann meinem eigentlichen Berufswunsch folge – um einen Plan B zu haben, falls sich die Entscheidung doch als falsch entpuppt. An ein abgeschlossenes Studium lässt sich deutlich besser anknüpfen, als an ein Abgebrochenes.

Ob das auch für dich eine gute Option ist, oder eher ein fauler Kompromiss, musst aber natürlich du entscheiden. In jedem Fall, wünsche ich dir viel Erfolg, egal welchen Weg du am Ende einschlägst.

Hast du denn schon mal längere Zeit am Stück ein Praktikum als Tierpfleger gemacht? Sonst nimm doch ein Urlaubssemester und mache das da.

Dabei ist Geld mir gar nicht wichtig.[...] Allerdings kann ich sagen: Das Geld ist mir egal.

Diese Einstellung kann man sich evtl. leisten, wenn der Freund/ Ehemann gut verdient oder es etwas zu erben gibt. Allerdings ist es besser, sich jetzt schon dafür zu entscheiden, statt sich das gesamte Studium vom Steuergeld bezahlen zu lassen und hinterher wegen "Work-Life-Balance" nur halbtags zu arbeiten.

Mach in den Semesterferien ein längeres entsprechendes Praktikum.

Dann siehst du, wie der Job wirklich ist.