Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden ..Ich kapiere den satz nicht

3 Antworten

Wer traurig ist, wem es schlecht geht, den soll man trösten.

Nenek  02.03.2010, 15:05

Den soll man nicht trösten (das auch, aber das ist hier nicht gemeint), die werden getröstet.

Es geht um die Seligpreisungen, die z. B. in der Bergpredigt stehen. Wer jetzt hier auf der Erde schwierige Situationen erlebt und deswegen traurig ist, wird von Gott getröstet, hier auf der Erde und im Himmel. Diese Menschen haben Gottes besondere Aufmerksamkeit (wie auch z. B. die Hungernden, die Barmherzigen, usw.)

1

Selig sind die Leid tragen….

Der Satz steht im Zusammenhang mit der Liebe Gottes. Letztere ist für den Leidenden oft nicht zu erkennen. Er fragt sich: warum ich? Andere dürfen das Leben genießen, ich aber muss leiden! Vor allem wenn es sich um schweres und dauerhaftes Leid handelt, zweifelt der Leidende mitunter nicht nur an der Liebe Gottes, sondern an Gottes Existenz überhaupt. Hier nun folgt die tröstende Versicherung, dass der Leidende zu den Seligen gehört oder - wie jemand mit Recht sagt - er steht unter der erhöhten Aufmerksamkeit Gottes.

Leiden bedeutet Verdunkelung der Liebe Gottes, wie es in einem Paulus - Brief heißt. Wenn sich zwischen Gott, der das Licht der Liebe ist, und dem Menschen schwere Ereignisse schieben, so verdunkelt sich die Liebe Gottes, und es wird finster im Leben des Leidenden. Diese schweren Ereignisse können z.B. böse Taten oder irgendeine andere Abspaltung von Gott sein, oft aber ist der Grund für die „Verdunkelung“ rätselhaft.

Andererseits bedeutet Leiden auch etwas Positives für den Leidenden. Im Leiden, welches Gott schickt oder das er zulässt, zeigt sich auch die Liebe Gottes, so paradox das klingen mag. Denn durch das Leiden steht der Mensch - wie gesagt - unter der besonderen Aufmerksamkeit Gottes; es wird ihm am Jüngsten Tag hoch angerechnet, dass er so furchtbar leiden musste und dabei standhaft geblieben ist, d.h. weiter standhaft an die verzeihende Liebe Gottes geglaubt hat.

Denn Leiden läutert, es begünstigt die Heiligung eines Sünders durch die Gnade Gottes. Diese „Heiligung“ ist erforderlich, weil irdisches Leben zwangsläufig mit Sünde und Schuld verbunden ist. Der Mensch muss davon „gereinigt“ werden.
Der Leidende aber kann sich, unter der genannten Voraussetzung, schon jetzt  zu den Seligen rechnen.

espo1  26.07.2018, 22:32

Schön erklärt, aber es geht insbesondere auch um die Verfolgten "um Meines - Jesu - Namens willen", also die christlichen Verfolgten und Märtyrer; auch geschieht die Heiligung nicht von selbst, sondern entscheidend ist die beständige Liebe zum Herrn Jesus Christus in allem Leid.

Sehr gut gesehen finde ich auch den Umstand, dass der Leidende näher bei Gott zu stehen pflegt, weil er - unbewusst und (irgendwann) hoffentlich auch ausgesprochen - um seine Bedürftigkeit und Not weiß, die letztlich nur Gott lindern kann; während der Reiche und Starke dazu neigen kann, sich über andere und selbst Gott erheben zu wollen in seinem Hochmut bzw. sich auch an die Dinge dieser Welt zu hängen in Gefahr steht und darüber seine conditio humana leicht vergisst, die ihm nahelegen sollte, sich unter den Willen Gottes zu stellen.

Der Trost kann im Diesseits schon erfolgen oder - umso mehr - dann im Jenseits, wenn nur der Glauben bis zum Ende bewahrt wurde. Unser großes Vorbild ist hier - neben dem Herrn Jesus selbst - auch der all-menschlich-sündige, dennoch treu gebliebene Hiob.

1
Haldor  05.07.2021, 20:05
@espo1

Ja, dieser Gedanke ist richtig: Der Leidende steht näher zu Gott, die Reichen und Starken jedoch neigen eher dazu, sich von Gott abzuwenden, da sie meinen, all ihren Erfolg ohne Gott zustande gebracht zu haben. Sie werden zu Anhängern der Nietzsche-Philosophie, die im Leben – im Gegensatz zum Christentum – etwas Verlockendes, Gutes sieht und deshalb das Christentum, welches jede Verherrlichung des irdischen Lebens ablehnt, scharf attackiert; desgleichen auch die christliche Moral. Der Mensch sei – sagte Nietzsche – Wille zur Macht und nichts außerdem, d.h. es gelten für den Menschen auch keine moralischen Erwägungen.

0

ehrlich, man muss aber auch zu geben, so wie dieser Satz da einmal aufgeschrieben wurde, so in dieser für uns recht ungewöhnlichen klingenden Sprache und in einem ziemlich komischen Styl , so spricht heute doch keineMensch von uns.. Und dann sagt auch schon mal der eine oder andere ganz berechtigt, so wie du jetzt:

Ich kapiere den Satz nicht..

.

So übersetze damals Dr Martin Luther die Bibel, bzw. so schrieb damals Luther deutsch. Ob man damals aber auch so gesprochen hat, oder ob Luther selber auch so gesprochen hat. Wir wissen es heute nicht. Was wir aber wissen, so hört es sich jedenfalls heute an, was Luther damals vor rund 500 Jahren einmal geschrieben hat.-.

Später versuchten dann noch verschiedene andere Leute, diese etwas altmodische Sprache von Luther dann auf ihre Weise mal etwas zu verbessern oder der übliche Umgangssprache etwas anzupassen. Und dann lautete z.B. dieser, von dir nicht so besonders gut verstandene Vers, dann später so an:

Freuen dürfen sich alle, die unter der Not der Welt leiden; denn Gott wird ihnen ihre Last abnehmen.

Hoffe dann, so kannst du diesen Satz vielleicht etwas besser verstehen und auch besser begreifen. .

Zur Zeit von Martin Luther, gab es damals nur ja nur eine einzige allgemeine Kirche. Luther bewies damals großen Mut , er protestierte dann gegen das Fehlverhalten bzw. das Falschhandeln und gegen die Anmaßung der Kirche - im Vergleich zu dem was Gott nämlich selber wünscht - also zu dem was in der Bibel steht. Luther reformierte dann zwar einige von diesen Fehlern - andere Fehler wurden dann aber einfach weiter beibehalten. Somit brachte dann des Martin Luthers Teilreformation aber immer noch nicht Gottes Segen zu den Menschen. Von da an gab es dann aber zwei große Kirchen, die einander mehr Feind als Freund waren. .

Besser wäre es natürlich, wenn man damals auch den Mut gehabt hätte seine gemachten Fehler zu bekennen und dann wieder zurück zu dem was Gott in seiner Heiligen Schrift wünscht und uns zu sagen hat..

Nämlich, aufrichtige Reue und Buße über unsere Sünde(n) und Glauben an die Sündenvergebung durch den gekreuzigten Christus. Und umkehren, und mit unseren Herzen in Richtung Gott kehren, bekehren und Glaube an eine Wiedergeburt, bei der wir unseren alten Menschen im Wasser in einem Wassergrab ablegen und unser alter Mensch so dann geistlich mit Christus stirbt, doch wir dann zusammen aus diesem Wasser dann zusammen mit Jesus Christus, geistlich in ein ganz neues Leben als eine ganz neue Schöpfung als wiedergeboren Kinder von Gott, dann auferstehen.

-

Apostelgeschichte2,4 Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen. Und auch Römer 6,3 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln.