Selbsterfahrungsstunden bei einem Therapeuten oder Psychologen?
Hey, ich muss für meine Ausbildung Selbsterfahrungsstunden machen, alles verarbeiten damit ich durch meine späteren Klienten und ihre Geschichten nicht getriggert werde.
Ich hab eh zieeemlich viel zu verarbeiten, also werden mir diese Stunden gut tun .. nur weiß ich nicht wer dafür besser geeignet ist .. ein Psychologe oder Therapeut😐
Hab viel aus der Vergangenheit zu verarbeiten, aber mir gehts auch in der Gegenwart schlecht und Zukunftsängste hab ich sowieso auch, bin komplett durcheinander. Ich war schon paar mal beim Psychologen, weiß wie es da abläuft .. hat jemand von euch auch Erfahrungen mit Therapeuten? Wenden die nur Methoden an oder kann man bei den auch das Herz ausschütten und sie hören nur zu? Ich will dass mir wer zuhört während ich alles rauslasse, aber um alles zu verarbeiten braucht man bissl mehr als nur Gerede, oder?
Bitte wirklich nur Antworten aus eigener Erfahrung bzw. eure professionelle Meinung. Danke😊
2 Antworten
ich verstehe deine Frage nicht.
Du musst für deinen Beruf Selbsterfahrungseinheiten vorweisen, beschreibst dich selber aber als emotional nicht stabil. Bist du denn sicher, dass es für dich dann überhaupt sinnvoll ist, zum aktuellen Zeitpunkt einen solchen Beruf anzustreben?
Gute Therapeuten oder Begleiter schöpfen immer aus ihren eigenen Erfahrungen und Leidensgeschichten. Allerdings nur dann, wenn sie diese gut bearbeitet haben.
Die Frage kann u.U. besser gestellt sein im Sinne: soll ich eine Psychotherapie machen?
Vorteil: die Kosten werden von der Kasse übernommen. Ob es gut wird hängt von vielen Faktoren ab. Ob dein Therapeut therapiert oder nur zuhört hängt von seinen Fähigkeiten ab.
Nachteil I
Niedergelassene Therapeuten sind methodisch sehr eingeschränkt. Das fällt bei manchen nicht auf, bei anderen ist es leider eklatant.
Nachteil II
Wenn du eine offizielle Therapie machst, dann ist das dokumentiert. Das kann v.a. relevant sein, wenn du eine Berufsunfähigkeitsversicherung o.ä. abschliessen möchtest. Wenn es keine unmittelbare Not gibt, dann würde ich hier zuerst die Versicherung abschließen und dann zum Therapeuten gehen.
Alternativen:
Beratungsstellen z.B. der Kirchen. Diese laufen z.b. unter Familienberatung. Die Personen sind dort idR gut ausgebildet und können wertvolle Arbeit leisten. Diese Gespräche sind idR nicht zb bei Krankenkasse und Co dokumentiert. Die Beratung ist idR kostenfrei.
Heilpraktiker:
Sehr breites Spektrum an Techniken und Personen. Sind billiger als ein selbstbezahlter Therapeut.
Gruppenangebote:
breiter Markt von Pesso- Gestalt- Männergruppe uvm. Vorteil: du erlebst dich im Kontext mit anderen, kannst viel von den anderen lernen. Nachteil: du nimmst nicht so viel Raum ein; sehr konkrete Probleme können dort schwer bearbeitet werden. Meine persönliche Empfehlung: z.B. eine Männergruppe kann dir Raum schaffen, "gehört" zu werden ohne dass du bewertet wirst. Es schafft Vertrauen und vielleicht auch neue Freundschaften. Und ist eine gute Ergänzung zu therapeutischen Maßnahmen.
Selbsterfahrungsseminare
idR Wochenend- oder Wochenseminare. Schwitzhütte, Heldenreise, radical honesty, schamanische Angebote, gestaltherapeutische, systemische uvm.
Auch dieser Markt ist breit und reicht vom konkreten Arbeiten (systemisch) bis hin zu allgemeineren Ansätzen. Besonders gut, um Alternativerfahrungen zu machen und seinen Wahrnehmungshorizont zu erweitern.
Dafür sind psychologen zuständig.
Die Psychologen hören Dir zu und stellen fest welche Probleme bei Dir vorhanden sind. Dann wird entschieden ob eine Therapie und ggf. welche Therapie notwendig sein wird, sowie ob diese Therapie eine Unterstützung durch einen Psychotherapeuten notwendig macht.
Das ist so geschrieben quatsch. Ein Psychologe hat an der Uni Psychologie studiert. Die meisten arbeiten allerdings in Personalabteilungen oder in der Werbung. das was du beschreibst sollte im Idealfall der Hausarzt oder ein Psychiater machen. Findet aber meist nicht statt und ist auch nicht notwendig falls man Therapie machen möchte. Zudem verweisen diese nur auf die Hilfen im System (also ambulante Therapie oder stationäre Hilfe). Wenn du eine fundierte Beratung in eine diese Richtungen möchtest, dann sind Beratungsstellen bei den Wohlfahrtsverbänden hilfreich (siehe mein Hauptbeitrag). Und da arbeiten dann unterschiedliche Professionen (Sozialpädagogen, Pädagogen, Psychologen, Soziologen...)
Können Sie auch begründen, wieso Sie dieser Meinung sind? :)