Seit dem ich mit Autismus diagnostiziert wurde, verhalte ich mich immer mehr autistischer. Ist das normal?
Hallo, ich wurde vor ungefähr einem Jahr in einer klapse mit dem Autismus diagnostiziert. Seitdem verhalte ich mich mehr und mehr autistischer also zbs. Mache ich immer so komische Sachen mit meinen Händen oder wenn mich jemand was fragt was ich nicht beantworten möchte oder ich etwas unangenehm finde zieh ich meine schultern hoch und lasse sie auch so bis es mir nicht mehr unangenehm ist, ich habe auch angst vor Plastik was Müll berührt hat oder essen. Und wenn ich etwas lautes höre zucke ich zusammen und mache meinen Hände schnell auf meine Ohren. Das habe ich vor meiner diagnose nicht gemacht. Weis jemand vielleicht wieso ich das mache??
3 Antworten
Vielleicht machst du manches jetzt bewusster als davor.
Oder du denkst, dass du dich jetzt so autistisch verhalten musst, wie du dir Menschen mit Autismus vorstellst.
Allerdings reagieren auch Autisten unterschiedlich auf das eine oder andere.
Es ist völlig normal, dass dir solche Veränderungen nach deiner Autismus-Diagnose auffallen. Oft ist es so, dass man nach einer Diagnose bewusster auf sein Verhalten achtet und bestimmte Dinge mehr wahrnimmt, die man vorher vielleicht einfach ignoriert oder unterdrückt hat.
Diese "komischen" Sachen, wie das Hochziehen der Schultern oder die Handbewegungen, können schon vorher da gewesen sein, aber jetzt, wo du weißt, dass du Autismus hast, erlaubst du dir vielleicht mehr, so zu sein, wie du wirklich bist. Vorher hast du dich vielleicht unbewusst stärker angepasst, um "normal" zu wirken, und jetzt merkst du einfach mehr, dass diese Dinge zu dir gehören.
Dass du auf laute Geräusche oder Müll mit starken Reaktionen wie das Zuhalten der Ohren oder die Angst vor Plastik reagierst, ist auch nicht ungewöhnlich. Viele Menschen mit Autismus haben eine erhöhte Sensibilität gegenüber bestimmten Reizen.
Falls du dir Sorgen machst oder das Gefühl hast, dass dich diese Verhaltensweisen stören, wäre es vielleicht hilfreich, mit einem Therapeuten oder einer Person, die sich mit Autismus auskennt, darüber zu sprechen. Aber an sich klingt das alles wie ein ganz natürlicher Teil deiner Selbstwahrnehmung, der jetzt einfach mehr ins Bewusstsein rückt.
Ab der Diagnose braucht man sich nicht mehr verstellen. Dann kann man sein was man ist.