Schöne Gedichte?

6 Antworten

Da gibt es viele, dieses z.B.:

Warum das Lernen so wichtig ist 

Warum kann man nicht immer im Grase liegen

und zugucken wie die Spatzen fliegen?

Warum muss man immer zur Schule gehen?

Warum kann man nicht jeden Tag Filme sehen?

Weil sich Menschen den Fernseher erst ausgedacht

und dann gerechnet – Tag und Nacht.

Weil jemand den Kakao entdeckt,

damit dir die Milch noch besser schmeckt!

Denn wenn man nicht rechnet und nachdenkt mit Fleiß

und von der Welt und den Menschen nichts weiß,

nur spielen will und weiter nichts tun,

dann bleibt man so dumm wie ein gakelndes Huhn.

Darum kann man nicht immer im Grase liegen

und zugucken wie die Spatzen fliegen –

denn sonst wird es in hundert Jahren nichts geben

wofür es sich lohnt, mit Freude zu leben.

 

Ingeborg Feustel (1926-1998)

 

Das schönste Gedicht, das ich je gelesen habe ist “Anabelle Lee“ von Edgar Allen Poe

Roma aeterna von Robert Gernhardt

Das Rom der Foren, Rom der Tempel

Das Rom der Kirchen, Rom der Villen

Das laute Rom und das der stillen

Entlegnen Plätze, wo der Stempel

Verblichner Macht noch an Palästen

Von altem Prunk erzählt und Schrecken

Indes aus moosbegrünten Becken

Des Wassers Spiegel allem Festen

Den Wandel vorhält. So viel Städte

In einer einzigen. Als hätte

Ein Gott sonst sehr verstreuten Glanz

Hierhergelenkt, um alles Scheinen

Zu steingewordnem Sein zu einen:

Rom hat viel alte Bausubstanz.

An die Bienen

Bienen! Immen! Sumseriche!

Wer sich je mit euch vergliche,

der verdient, dass man ihn töte!

Dass zumindest er erröte!

Denn, wie ihr in Tal und Berg schafft

ohne Zutun der Gewerkschaft,

ohne dass man euch bezahle,

ohne Streik und Lohnspirale,

täglich, stündlich drauf bedacht,

dass ihr für uns Honig macht,

ihr seids wert, dass an euch ehre!

Wobei vorzuschlagen wäre -

ob nun alt ihr, ob Novizen -

euch von heut ab zu siezen!

Unser Dank, unser Applaus

säh in etwa dann so aus:

"Sehr geeherte Honigbienen!

Wir Verbraucher danken Ihnen!"

Heinz Erhardt

In Erinnerung an vergangene Zeiten. Denn heute haben es die Insekten viel schwerer. Ein Krieg findet statt und der Mensch ist am gewinnen.

Wer wird klugerweise kapitulieren? Insekten oder Mensch? Wenn die Insekten den Menschen ausrotten wollen, dann sollten sie es wohl tun.

Ich habe noch eine Antwort auf diese Verse aus der heutigen Zeit gelesen.

Der Panther von Rilke

Mirarmor  12.01.2021, 21:48

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe

so müd geworden, daß er nichts mehr hält.

Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe

und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,

der sich im allerkleinsten Kreise dreht,

ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,

in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille

sich lautlos auf –.

Dann geht ein Bild hinein,

geht durch der Glieder angespannte Stille –

und hört im Herzen auf zu sein.

0