Schmuck der Azteken?

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Im Trachtenbuch von Christoph Weidlitz wird beschrieben, dass die Azteken sehr viel Körperschmuck trugen. Sie verzierten ihr Gesicht mit Edelmetallen, wie Gold und Silber, aber auch mit großen Edelsteinen. Armringe aus Metall waren ebenfalls sehr beliebt. Sie wurden meistens aus Silber gefertigt und hatten häufig Einlegearbeiten mit blauem Türkis, einem Halbedelstein. Außer diesem permanenten Schmuck trugen die Azteken sehr gern Federschmuck. Sie liebten es bunt, aber ihr Federschmuck war nicht mit dem zu vergleichen, den man aus den Western aus Hollywood kennt. Sie trugen Lederbänder um den Hals, an denen sie Federn von Papageien befestigten. Anhänger für die Ohren wurden aus sehr vielen verschiedenen Materialien gefertigt. Natürlich wurden auch dafür Federn verwendet, aber auch Knochen, Zähne und Krallen von wilden Tieren. Adlige Azteken trugen gern Gold an den Ohren. Besonders die Tänzer trugen einen sehr aufwendigen Kopfschmuck mit vielen bunten Federn. Für Umhänge wurden die Federn vieler verschiedener Vögel verwendet. Sie waren ganz leicht und sehr wertvoll. Aber nur der "Große Sprecher" (König) der Azteken durfte sich einen einen Umhang aus den grünen Federn des Quetzal kleiden. Diese Federn waren heilig und wurden auch nicht jeden Tag getragen. 

Bevor die Krieger in die Schlacht zogen putzen sie sich ganz besonders aufwendig heraus. Das hatte viel mit ihrer Religion und mit der Besonderheit dieser "Blumenkriege" zu tun. Bei den Kriegen der Azteken kam es nur sehr selten zu einem wilden Schlachtgetümmel. Diese Blumenkriege liefen nach festen Regeln ab und waren eine Aneinanderreihung von Zweikämpfen. Dabei standen sich die Kriegsparteien auf dem Blumenfeld gegenüber und ein Herausforderer trat vor. Er wählte einen Gegner aus und es kam zu einem Zweikampf. Natürlich wurden viel öfter diejenigen Krieger gewählt, die sich besonders heraus geputzt hatten. Im Laufe der Zeit wurde es daher immer wichtiger gut auszusehen. Denn nur so konnten die Krieger auf dem Blumenfeld zu Ehre, Ansehen und Rum gelangen. Irgendwann wurde der Schmuck der Krieger auf dem Schlachtfeld reglementiert. Von da an durfte nicht mehr jeder einfache Krieger das Fell eines Jaguars tragen. Das war den Besten der Besten vorbehalten. Ebenso angesehen waren die Adlerkrieger. Sie stammten meistens aus adligen Familien und schmückten sich mit den Federn des Adlers und mit geschnitzten hölzernen Masken. Federn waren in der Aztekischen Gesellschaft in etwa zu Vergleichen mit der Seide in Europa. Beide Waren wurden teuer gehandelt. Gold war beliebt, stand aber längst nicht so hoch im Kurs wie die schönen Federn. Frauen haben auch Schmuck getragen, aber er war längst nicht so aufwendig, wie der Schmuck der Männer.

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