Schlechtes Gewissen weil ich zu wenig reite?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Meine Mutter ist selbst eine begeisterte Reiterin und hat mich ein bisschen in diese Richtung gepusht. Sie hat mir Reitstunden gezahlt und ist irgendwann auf die Idee gekommen mir ein eigenes Pferd zu kaufen.

Das ist nie gut wenn die Eltern, oder in deinem Fall deine Mutter mehr Begeisterung/Ehrgeiz an Tag legt wie ihre Kinder bzw. ihren Kindern irgendetwas aufzwingen. Denn meist kommt genau folgendes dabei raus.

Und, naja ... ich hasse es einfach.
Ich habe keine Lust mehr.
Es kostet so viel Überwindung mich jedes Mal aufzuraffen, zum Stall zu gehen.

Das ist wie eine tickende Zeitbombe die irgendwann hoch gehen wird und dann wird es zu einem ziemlich heftigen Streit zwischen euch kommen. Zumal Du jetzt auch in dem Alter bist (16) wo Du langsam erwachsen wirst und natürlich auch deine eigne Meinung und Interessen hast. Was auch ganz normal ist.

Was soll ich tun?
Ich fühle mich so schlecht!

Also Du musst deswegen jetzt keine Gewissensbisse haben, nur um deiner Mutter zu gefallen! Für deine Mutter mag Reiten und Pferde die Welt sein, was ja auch absolut in Ordnung ist. Aber sie sollte eben auch verstehen, dass das nicht für alle gilt und sie sollte Dir ihre Begeisterung nicht aufzwingen. Denn so was geht nie gut!

Ich finde es von deiner Mutter auch reichlich unüberlegt, dass sie Dir ein "eigenes" Pferd gekauft hat. Denn Pferde können bis zu 25 Jahre oder älter werden und ich frage mich da schon ob man einen 10 jährigen Kind damit so einen großen Gefallen tut. Ich wage das mal zu bezweifeln. Denn mit einem Pferd oder Tier allgemein kommt auch Verantwortung und je größer das Tier, desto größer die Verantwortung! Wenn ich ganz ehrlich sein soll, Ich denke deine Mutter hat sich selbst das Pferd gekauft. Denn sie ist ja auch diejenige die das Pferd reitet.

Ich frage mich auch warum dein Vater da nichts gesagt hat?! Denn ein Pferd zu kaufen sollte schon ein wohlüberlegte Entscheidung sein!

Aber zurück zu deiner Frage, was Du jetzt machen sollst/kannst. Ich denke Dir wird wohl nichts andere übrig bleiben als mit deiner Mutter das Gespräch zu suchen, denn ansonsten wird das zwischen euch früher oder später wahrscheinlich zum Streit kommen, wenn es so weiter geht. Alternativ könntest Du auch versuchen das jemand anders mit deiner Mutter redet, sozusagen stellvertretend für Dich oder das Du dann dazu kommst. Vielleicht dein Vater oder jemand anderes aus der Verwandtschaft oder Bekanntenkreis. Tante, Onkel, Oma, Opa oder beste Freundin deiner Mutter. So was kann auch deeskalierend wirken, also das es nicht zu einem Streit kommt.

Oder sagt deiner Mutter sie soll sich einfach das hier mal durchlesen. Vielleicht hilft das ja auch oder leitet zumindest ein Gespräch zwischen euch ein. Falles es zum Gespräch kommen sollte, versuche ruhig und sachlich zu bleiben. Damit erreicht man in der Regel am meisten, denn ein Streit führt meist zu nichts.

Alles Gute euch allen!

Zeige Deiner Mutter Deinen Text hier. Das sollte vieles aufklären können für sie.

Es ist nicht schlimm, die Hobbies der Eltern nicht so sehr zu teilen, wie man zunächst dachte. Aber man muss ehrlich darüber sprechen.

Wenn Du die Dressur nicht gerne magst, bitte sie darum, dass man dies sein lässt oder zumindest reduziert. Für die Gesunderhaltung eines Pferdes ist die Dressur wichtig, aber man muss nicht permanent Dressurunterricht nehmen.

Wenn es Dir zu viel ist, täglich zum Stall zu kommen, frage Deine Mutter, ob ihr nicht nach einer Pflegebeteiligung für das Pferd schauen könnt. Auch das muss sich reduzieren lassen.

Naja, was soll denn deine Mutter da groß machen? Du hast keinen Spaß mehr daran und das hat sie zu respektieren. Es bringt ja auch nichts, wenn du dich täglich dorthin quälst.

Vielleicht könnt ihr ja eine Lösung finden, dass sie eine RB von außerhalb für das Pferd einstellt. Es muss ja nicht verkauft werden und du könntest auch mal hingehen, wenn du Lust hast.

Es hat schon seine Gründe, warum man Kindern kein Tier kauft, um das sie sich eigenverantwortlich kümmern sollen, weil genau ein solcher Fall, wie der von dir, eintreten kann.

Ein absolutes No-Go einem Kind ein Pferd zu kaufen. Aber da ist deine Mutter dran schuld und nicht du. Eine Erwachsene müsste so weit eigentlich selber denken können. Tut mir leid, ich finde sowas furchtbar, weil einfach wahnsinnig viele Tiere dann einfach wieder weggegeben werden, weil sie entweder quasi als Kinderspielzeug angeschafft wurden, oder man hat keinen Bock mehr.

Jetzt ist das Pferd da. Also kümmert euch drum. Ihr BEIDE. Gib es nicht weg, sondern schau, dass es ein schönes Leben bei euch hat. Vielleicht bist du irgendwann doch froh, dass du es hast oder mach es mit Reitbeteiligung, dann entlastet dich das auch.

Und da wirst du mit deiner Mutter wohl drüber reden müssen.

Ich habe mein Pony auch mit 12 bekommen und selbstverständlich hatte ich auch Phasen in denen ich keine Lust hatte zum Stall zu gehen.

Für meine Eltern war immer klar, dass sie die Verantwortung tragen und diese nicht auf ein Kind abschieben können. Deshalb war das nie ein Problem. Wenn ich keine Lust hatte, hat sich jemand anderes drum gekümmert.

Fairerweise muss man aber auch sagen, dass ich meine Eltern nicht um ein Pony angebettelt habe. Ich habe mich sehr gefreut, aber der Schritt kam von ihnen aus.

Ich finde, deine Mutter sollte schon Bescheid wissen, wie es dir damit geht. Sag ihr einfach, dass du momentan mehr Interesse an anderen Dingen hast. Vielleicht könnt ihr für das Pony ja eine RB suchen, dann hättest du auch kein schlechtes Gewissen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung