Rousseau und Schumpeter?
Hi, könnte mir jemand einen Vergleich zwischen Schumpeter und Rousseau Schreinen also Gemeinsamkeiten und Unterschiede?
Dankeee!
2 Antworten
Ich meine bei Rousseau und Schumpeter zwei gegensätzliche Vorstellungen von Demokratie zu erkennen. Rousseau geht davon aus, dass wahre Freiheit nur dort entsteht, wo sich der Einzelne dem Gemeinwillen unterordnet, den er zugleich mitträgt und mitgestaltet. Das Volk bleibt für ihn der eigentliche Souverän, und die politische Ordnung soll die Menschen moralisch erziehen und zur aktiven Mitbestimmung befähigen. Schumpeter hingegen bricht mit diesem Ideal. Er begreift Demokratie als ein Verfahren zur Auswahl politischer Führer, bei dem Eliten um die Zustimmung der Wählerschaft werben. Die Rolle des Volkes beschränkt sich auf die Entscheidung darüber, wem es für eine bestimmte Zeit die Macht überträgt. Daraus ergibt sich eine Expertenkultur, in der politische Führung auf Fachwissen und strategischer Kommunikation beruht. Die Bürger werden mehr und mehr zu Zuschauern politischer Prozesse, während die Vorstellung demokratischer Volkssouveränität zunehmend an Substanz verliert.
Copilot:
Joseph Schumpeter und Jean-Jacques Rousseau haben sehr unterschiedliche Ansichten über Demokratie und Gesellschaft entwickelt, die sich aus ihren jeweiligen historischen und intellektuellen Kontexten ergeben:
- Rousseau: Er vertritt ein normatives Demokratieverständnis, das auf der Idee der Volkssouveränität basiert. In seinem Werk "Der Gesellschaftsvertrag" betont er, dass die Macht vom Volk ausgehen sollte und dass die Bürger direkt an der Gesetzgebung beteiligt sein sollten. Rousseau sieht die Demokratie als eine Form der Selbstbestimmung, bei der das Gemeinwohl über individuelle Interessen gestellt wird.
- Schumpeter: Seine Sichtweise ist pragmatischer und wird oft als realistische Demokratietheorie bezeichnet. Er argumentiert, dass Demokratie in erster Linie ein Verfahren ist, bei dem Bürger politische Führer wählen, die dann Entscheidungen treffen. Schumpeter sieht die Demokratie als einen Wettbewerb zwischen politischen Eliten, bei dem die Bürger eine eher passive Rolle spielen.
Der zentrale Unterschied liegt in der Rolle des Volkes: Während Rousseau eine aktive und direkte Beteiligung fordert, sieht Schumpeter die Demokratie als ein System, das auf der Auswahl von Führungspersönlichkeiten basiert.
Gruß Fantho