Quantenverschränkung: wo ist mein Brett vor dem Kopf?

2 Antworten

Von Experte indiachinacook bestätigt

Ja, dein Rechenweg ist korrekt: Nach der Messung von AAA ändert sich ρ(B)\rho(B)ρ(B). Aber: B kann das nicht feststellen. Seine Messergebnisse bleiben zufällig verteilt, unabhängig davon, ob A gemessen hat oder nicht. Deshalb gibt es keine Möglichkeit, Information über die Messung von A zu übertragen – das No-Communication-Theorem bleibt erhalten.


isohypse 
Beitragsersteller
 27.02.2025, 11:34

Danke für die Antwort. Ganz verstehe ich das nicht:

ja, wenn A eine 0 gemessen hat, kann für diesen Fall B nur noch u messen.

Da B aber nicht weiß, was A gemessen hat, ändert sich in der statistischen Verteilung über mehrere Messungen nichts.

Nun dachte ich aber, dass der reduzierte Dichteoperator die Kenntnis des Teil-Systems vollständig beschreibt. Da sich dieser ja - wie du bestätigst - ändert, hat sich die Kenntnis von B über sein Teilsystem ja ebenfalls geändert. Wie passt dies aber nun zusammen, wenn B diese Änderung nicht feststellen kann.

Mir ist klar, dass ich hier eigentlich keine Statistik über mehrere Messungen beschreiben kann, da ich ja die Wahrscheinlichkeiten außer Acht lasse, ob A 0 oder 1 misst.

Heißt das nun, ich kann zwar den reduzierten Dichteoprator verwenden, darf aber nicht den durch Messung an A reduzierten Zustand verwenden, da dieser ja schon das Ergebnis von A vorwegnimmt? Dies darf ich nur tun, wenn mir über einen klassischen Kanal das Ergebnis der Messung an A kommuniziert wird - richtig? Möglicherweise war das mein Denkfehler...

Merlin128  27.02.2025, 11:42
@isohypse

Genau! Der durch die Messung an A veränderte Zustand setzt voraus, dass du das Messergebnis kennst. Solange A das Ergebnis nicht klassisch an B übermittelt, muss B die gemischte Dichtematrix betrachten, die sich dadurch nicht verändert. Daher kann B keine Informationen über die Messung von A erhalten, womit das No-Communication-Theorem weiterhin gilt.

isohypse 
Beitragsersteller
 27.02.2025, 11:49
@Merlin128

Dann ist es strengenommen falsch, wenn man sagt

"die reduzierte Dichtematrix/operator beschreibt vollständig die Kenntnis von B über sein Teilsystem".

Denn du sagst ja selbst, dass die Änderung ρ(B) -> ρ'(B) nicht mitbekommt. Dann hat er aber auch keine "Kenntnis" darüber.

Müsste man nicht richtigerweise einfach sagen:

"die reduzierte Dichtematrix beschreibt vollständig den Zustand des Systems aus der Sicht von B"

Das ist jetzt vielleicht spitzfindig, aber es war der Grund für meine Verwirrung.

Merlin128  27.02.2025, 11:54
@isohypse

Deine alternative Formulierung:

"Die reduzierte Dichtematrix beschreibt vollständig den Zustand des Systems aus der Sicht von B."

ist präziser, weil sie klarstellt, dass B nichts über den globalen Zustand wissen kann, sondern nur über die Wahrscheinlichkeiten und Erwartungswerte von Messungen, die innerhalb seines Subsystems durchgeführt werden können. Das entspricht genau der Information, die in der reduzierten Dichtematrix enthalten ist. Falls du es noch exakter machen möchtest, könnte man sagen: "Die reduzierte Dichtematrix beschreibt alle Messstatistiken, die in B bestimmt werden können." Dies betont explizit, dass sich die Dichtematrix nur auf zugängliche Messwerte bezieht, ohne eine problematische Interpretation von "Kenntnis" oder "Sichtweise".

Ja, das ist die Nichtlokalität der Quantentheorie: Der Kollaps der Wellenfunktion erfolgt instantan und ist nichts, das sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet.


isohypse 
Beitragsersteller
 27.02.2025, 11:37

Nur darf ich den kollabierten Dichteoperatur nur dann verwenden, wenn ich schon weiß, was bei A rausgekommen ist. Ich glaube, das war mein Fehler. Siehe andere Antwort.