Psychiater was passiert?

3 Antworten

Deine Therapeuten haben dich zu einem Psychiater überwiesen, weil Du nach ihrer Meinung offensichtlich akut selbstmordgefährdet bist und diese Gefahr im Rahmen einer Therapie nicht aufgefangen werden kann. Der Psychiater wird mit dir sprechen (unter Einbeziehung deiner Essstörung) und dich untersuchen. Er wird mit dir über mögliche Lösungswege für deine Probleme reden, etwa über die Behandlung mit speziellen Medikamenten oder die Behandlung in einer spezialisierten Fachklinik. In eine Klinik einweisen lassen könnte er dich dann, wenn eine akute Selbst- oder Fremdgefährdung gegeben ist. Allerdings müssen dafür noch verschiedene andere Voraussetzungen erfüllt werden. Wenn Du so eine Einweisung vermeiden willst, wäre es sinnvoll, mit dem Psychiater zusammenzuarbeiten. Ein Klinikaufenthalt könnte aber auch hilfreich sein. Unsere Tochter war auch mit 14 ebenfalls magersüchtig und selbstmordgefährdet. Sie ist dann freiwillig in eine Tagesklinik gegangen (konnte also noch zu Hause schlafen) und dort 6 Wochen geblieben. Der aus ihrer Sicht große Vorteil dieser Klinik war, dass nur essgestörte junge Mädchen anwesend waren. Die dort stattgefundenen therapeutischen und anderen Maßnahmen waren äußerst hilfreich. So haben die Mädchen gemeinsam gekocht und gemeinsam über ihre Probleme diskutiert, sich also sozusagen selbst therapiert. Das hatte auch den großen Vorteil, dass alles an Lügen und sozusagen "Versteckspielen" plötzlich überflüssig war, da jedes Mädchen ihre Mitpatientin genau durchschaute. Die Wende trat bei unserer Tochter dann ein als sie fest entschlossen war, weiterzuleben. Seitdem sind 30 Jahre verstrichen und es geht ihr sehr gut. Ich habe deshalb von unserer Tochter berichtet, damit Du siehst, dass so eine Behandlung in einer Klinik durchaus sehr hilfreich sein kann. Ich wünsche dir alles Gute!

Klara405 
Fragesteller
 22.04.2022, 07:33

Dankeschön!

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Psychologen schicken Klienten i.d.R. zum Psychiater, wenn sie meinen, dass Medikamente verschrieben werden sollen. Was nur Ärzte machen können.

Wenn du schon in einer anderen Therapie bist, wird der Psychiater eher ein kurzes Gespräch führen, nachdem er den Bericht gelesen hat, den du wahrscheinlich mitbringst. Und dir dann etwas verschrieben.

Dann wirst du von Zeit zu Zeit wieder dahin gehen, aber nicht jede Woche, um zu überprüfen, was du weiter einnehmen sollst.

Suizidgedanken und Panikattacken sind erstmal "nur" belastend für deine Psychie, aber eine Esstörung ist autoaggressives Verhalten, das heißt selbstschädigendes Verhalten. Deshalb finde ich die Entscheidung schon angemessen. Kannst du verstehen, dass man professionell versucht, dich davon abzuhalten, dass du erlernst, gute Alternativen zu finden?