Prügeln sich Jugendliche, die Kampfsport machen, öfter?
In der Umkleidekabine nach dem Kickbox-Training kommt es immer wieder vor, dass Leute in meiner Gruppe davon berichten, dass sie in Schlägereien verwickelt waren. Oft geben Sie regelrecht damit an, dass sie stärker sind und andere verprügeln. Vor allem bei den Jungs in meinem Alter, 16, aber auch bei einigen Mädels in meiner Gruppe hat man den Eindruck, dass sie Stress suchen. Und das obwohl die Trainer klar sagen, dass wer außerhalb der Gym Techniken anwendet fliegt. Wie sind Eure Erfahrungen so: Kennt Ihr auch solche Maulhelden und Schläger, die andere blöd anmachen?
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4 Antworten
Sonst wäre es ja unehrenhaft. Ich selber mache Taekwondo und will noch Ninjutsu lernen. Bis jetzt habe ich nicht mit jemandem grundlos geprügelt und habe es auch nicht vor. Ich kenn auch niemanden der Kampfsport macht und mit jemandem ohne Grund kämpft. Das letzte mal als ich mich ohne besonderen Gründe geprügelt habe war in der dritten Klasse, wo ich noch keine Kampfkunst lernte.
Ich trainiere die japanische Kampfkunst Aikido und bei uns im Verein ist so etwas meines Wissens nach noch nie vorgekommen
Selbst die manchmal recht "wilden" Jungs in der Kindergruppe erzählen nie von Schulhofraufereien, oder ähnlichem, wo sie sich "beweisen" mussten.
Auch aus der Gruppe für Jugendliche ist nie zu hören, dass man sich mal in der Disco oder auf einer Party geschlagen hätte, oder dergleichen.
Trotz mehrerer Jahre, die ich bereits trainiere, kann ich die Zahl von realen Selbstverteidigungssituationen, die ich zu hören bekam, an einer Hand abzählen.
Meiner Meinung nach lernt man in einem guten Verein eben nicht nur Techniken, sondern auch Selbstdisziplin und Charakterstärke.
Ein befreundeter Karateka sagte mir, ein paar mal seien solche "Schlägertypen" beim Probetraining aufgetaucht - sie wurden gar nicht erst in den Verein aufgenommen.
Bei uns im Verein wurden manche nicht zur nächsten Dan-Graduierung zugelassen, weil sie zwar technisch gut waren, es aber noch an Persönlichkeit haperte.
Ein brauchbarer Verein achtet also darauf, wie sich ihre Mitglieder gebärden - und Verstöße außerhalb der Matte haben vermutlich meist auch Konsequenzen.
Daher sollte ein "guter" Kampfsportler meiner Meinung nach sogar weniger in gewalttätige Auseinandersetzungen verwickelt sein, als ein "Normalbürger".
Wenn tatsächlich jemand seine Fähigkeiten offenbar nur dafür trainiert, um anderen Menschen Gewalt anzutun, dann sehe ich da pädagogische Defizite.
Sicher gibt es skrupellose Vereine, die jeden üblen Straßentypen nehmen, so lange nur die Kohle stimmt und es gibt ja auch Fälle aus der "Neonazi-Kampfsportszene"
Aber das ist meiner Ansicht nach sicher nicht die Regel.
Ich persönlich erwarte jedenfalls von einem Kampfsportler mehr Disziplin und Selbstbeherrschung - und Gewaltexzesse sind für mich ein No-Go.
Damit disqualifiziert sich diese Person für mich moralisch.
Allerdings glaube ich auch nicht, dass diejenigen, die so rumstressen, Aikido machen.
Um es kurz zu machen: Jungs, die sich prügeln, lernen keinen Kampfsport. Sie besuchten vielleicht mal einen Kursus, aber wer so wenig Hirn hat, dass er sich auf der Strasse prügelt, fliegt in aller Regel postwendend aus jeder Kampfsportschule raus. Das kann sich kein Lehrer leisten, dass einer seiner Schüler das, was er auf der Strasse anwendete, bei ihm gelernt hat! Keiner! Zumindest kein seriöser.
Das sind so Legenden, dass sich die Strassen-Gang beim Kampfsport aufpowert und sie üble Ticks lernen um andere nieder zu strecken.
Falls Dir jemand zu Ohren kommt, der in einen Kampfsportunterricht geht und sich auf der Strasse prügelt, dessen Name gehört in die Zeitung zusammen mit der Nennung seines Lehrers.
Du kannst das selber überprüfen, in dem du die Strassen-Gang bei dir mal fragst, wo sie das denn her haben, das sehe alles so toll und leicht aus. Und anderntags fragst Du die Schule an, ob diese Typen tatsächlich bei ihm unterrichtet worden seien. Du hättest selber so was gehört. Das möchte ich erleben! Dem Lehrer fliegen die Augen raus!
Merke! Wer Kampfsport betreibt, ist kein Schläger. Er lernt, was man tun muss, um nicht kämpfen zu müssen, weil er weiss, was in einer Auseinandersetzung geschieht!
Einige Jungendliche machen den Sport nicht aus Leidenschaft. Sondern sie lernen den Sport nur um besser in einer Schlägerei zu werden.
Das hängt vom Verein ab, aber in den meisten Kampfsportvereinen wird das streng geahndet und bei Wiederholung die Betroffenen vom Verein ausgeschlossen, in unserem Karateverein auf alle Fälle