Probearbeitstage sinnvoll oder unnötig?

5 Antworten

Die Frage ist meiner Meinung nach nicht so einfach allgemein zu beantworten.

Ich arbeite in der Software-Entwicklung. Hier ist Probearbeiten weit verbreitet und warum das so ist ist auch klar: Der Arbeitgeber möchte dabei den/die ArbeitnehmerIn kennen lernen und möglichst sehen ob die Angaben aus Bewerbungsunterlagen- und Gespräch den Tatsachen entsprechen. In der Software-Entwicklung ist das einigermaßen gut überprüfbar. Die Person schreibt halt ein Programm zu einer bestimmten Aufgabenstellung und das wird dann bewertet.

Man kann jetzt darüber streiten ob ein Probearbeitstag ausreicht, ob dann als Alternative eine ganze Woche dem Bewerber/der Bewerberin zumutbar ist (vor allem wenn er/sie derzeit noch einen Job hat) und ob man nicht einfach gleich einen befristeten Arbeitsvertrag bzw. einen mit Probezeit aufsetzen sollte - dann kann der Arbeitgeber ja im Fall der Fälle immer noch recht schnell und einfach die Reißleine ziehen. Aber an sich sollte der Wunsch den Bewerber/die Bewerberin zu überprüfen nachvollziehbar sein. Weil der Arbeitgeber einfach nicht weiß ob die Behauptungen stimmen. Auch vermeintliche Belege (Arbeitszeugnis, Arbeitsproben) sagen nicht zwangsweise viel aus.

Tja aber jetzt kommt von dir dieser Satz:

 Schön und gut, aber was will man nach einem Tag überhaupt feststellen? (Es geht um einen Job als Sozialpädagogin)

Dieser Satz irritiert mich. Wie ist er gemeint? Warum sollte man nach einem Tag nichts feststellen können? Bedenke auch, es geht ja oft auch um ein erweitertes Kennenlernen. Gar nicht so sehr / nur um die Bewertung deiner Arbeitsleistung.

Und wie andere auch schon gesagt haben, auch für dich ist das ja eine Chance mehr über den Job, den Arbeitgeber, die Kollegen zu erfahren.

Ich finde es schon sinnvoll, sowohl für den Bewerber als auch für das Unternehmen.

Die Firma kann sehen, ob du wenigstens irgendwas "auf dem Kasten" hast, oder im Lebenslauf nur deiner Fantasie freien Lauf gelassen hast.

Du selbst kannst sehen, ob dir der dortige Arbeitsalltag überhaupt irgendwie zusagt, oder ob da z.B. auch überproportional viele Arbeiten anfallen, die dir nicht gefallen und die auch nicht ins Berufsbild passen.

Mein Arbeitgeber macht auch für jeden Bewerber einen Probearbeitstag, der geht allerdings nur so ca. vier oder fünf Stunden. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht.

Sieh es als eine Art "Turbo-Praktikum", nur ohne das Kaffeekochen :D

In meinen Augen ist so etwas unsinnig, aber eben durchaus normal und prinzipiell legitim.

Ich finde solche Tage ganz gut. Und zwar für MICH. Wenn dir einer nicht reicht, bitte um einen zweiten.