Postident (Ausweis Legitimation) bei Transsexualit?
Zur Info:
Ich stelle diese Frage stellvertretend für eine Freundin.
Sie möchte einen Kredit beantragen. Dazu ist ja eine Legitimation per Postident erforderlich. Sie hat keine Vornamen und Personenstandsänderung (geänderter Ausweis). Das bedeutet, dass ihr reales Erscheinungbild bis auf die Gesichtszüge nicht mit dem Bild und Namen im Ausweis übereinstimmt.
Sie wurde nun schon von vielen Poststellen weggeschickt. Jegliche Versuche, Erklärungen anzuführen wurden abgewiesen. Eine Mitarbeiterin sagte sogar, dass es sowas nicht gibt und sie gleich die Polizei rufen werde.
Gibt es da irgendetwas was man da machen kann?
Vielleicht Liest das ja ein Postmitarbeiter/in.
Sie hat es so schon nicht leicht im Leben und mich als Kumpel entmutigt es total, das sie bei einer solchen banalen Altagsaktivität auch noch Steine in den Weg gelegen bekommt.
3 Antworten
Versucht es mit der Identifikation vor Ort (geht auch zurzeit) oder über Videoident. Videoident ist besser, da das deren Hauptjob ist. Die kennen das, die wissen auf was sie achten müssen, sind besser geschult. Postangestellte sind meist damit überfordert, da es nur eine kleine Nebentätigkeit ist und nur alle paar Wochen mal jemand dort Postident macht.
Der Name muss schon übereinstimmen. Sie muss schon den Namen angeben, der auf dem Ausweis steht.
Sie hat es tatsächlich nicht (weiter) probiert. Wir haben das mit dem Kredit im engeren Freundeskreis geklärt. Sie hat jetzt auch bessere Zinsen als von den ganzen Banken :D
Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. (dgti)
"Häufig werden im Alltag Papiere benötigt, die eine Person eindeutig ausweisen (Ämter, Banken, Versicherungen, Krankenhäuser, Flughafen, Verkehrskontrolle, Urlaub im Ausland, Schulen / Universitäten / Arbeitsplatz, Post, usw.).
Bei Trans*personen stimmen jedoch die Personalpapiere meist nicht mit der eigenen geschlechtlichen Verortung überein, solange die Namen- und/oder Personenstandsänderung (ein langwieriger und belastender Prozess, der deswegen auch nicht von allen angegangen wird) noch nicht erreicht ist - und selbst dann stimmen die Papiere manchmal nicht überein, weil es in Deutschland bisher nur möglich ist, die Geschlechter "männlich" oder "weiblich" eintragen zu lassen. Ähnlich kann dies auch beim äußeren Erscheinungsbild der Fall sein, das von Außenstehenden oft falsch gedeutet wird. Das führt sehr häufig zu unangenehmen, belastenden und erniedrigenden Fragen oder sogar gefährlichen Situationen.
Wir haben einen Weg gefunden, diesem Zustand zum Teil Abhilfe zu schaffen. Der dgti-Ergänzungsausweis enthält alle selbstgewählten personenbezogenen Daten, sowie ein aktuelles Passfoto, so dass keine Diskrepanz zwischen den Papieren und der Person bestehen bleibt. Seine Dreisprachigkeit in Deutsch, Französisch und Englisch ermöglicht die Verwendung auf Reisen ins Ausland.
Derzeit ist dieser Ergänzungsausweis die einzige standardisierte Form eines Ausweispapiers, das der besonderen Situation betroffener Menschen Rechnung trägt und dabei versucht, keine Segregation innerhalb von Trans*verordnungen vorzunehmen."
https://dgti.org/images/grafik/EA_Neu_Muster.png
Einen Neuen Ausweis mit neuem Bild machen lassen. Auch wenn sich sonst nichts geändert hat.
Wenn das Bild zu sehr vom derzeitigen Ist zustand abweicht braucht man einen neuen Ausweis, das gilt z.b. auch für Gesichts-OPs.
Der Name, Adresse usw. stimmt alles.
Es geht einzig allein um das Bild.
Im Ausweis ist ein Mann zu sehen und in Echt eine Frau mit ähnlichen Gesichtszügen mit langen Haaren (Hormontherapie etc.)