Polarität vom Phospholipiden Kopf?
der Aufbau ist verständlich aber warum ist es polar wenn die EN nicht dem Gesamtwert übersteigt? Oder tut es das?
3 Antworten
Hi,
Ich glaube, du haust zwei Begriffe durcheinander:
Eine spezifische Bindung zwischen zwei Atomen kann polar, polarisiert oder sogar ionisch sein. Das hängt von der Differenz der EN dieser beiden Atome, (bzw. Atomgruppe) ab.
Der "Kopf" eines Phospholipides ist hydrophil, also wasserliebend. Es geht also um einen ganzen Bereich des Phospholipides. Der restliche Bereich ("Schwanz") ist hydrophob, bzw lipophil. Durch diesen zweigeteilten Aufbau können Membrane oder sogar Vesikel entstehen.
Hydrophil heißt wasserliebend. Wasser ist polar und sogar protisch. Analog einer Amino-Säure hat das Phospholipid die Aminogruppe durch die Phosphorsäuregruppe protoniert und es entstehen 2 getrennte, echte Ladungen im Kopfbereich des Phospholipides. Selbstredend, daß dieser ganze Bereich jetzt hydrophil wird. Der Rest des Phospholipides ist praktisch unpolar und daher lipohil.
Du musst also unterscheiden zwischen Delta EN zwischen zwei Atomen und hydrophoben und hydrophilen Bereichen eines gesamten Moleküls.
m.f.G.
anwesende
Die Phosphatgruppe ist beim pH-Wert der Zelle großteils deprotoniert, liegt also anionisch vor. Gegen eine komplette Ladung ist jede noch so polare (aber ungeladene) Bindung ein Klacks. Die auf Wikipedia gezeigten Beispiele haben zusätzlich noch eine positiv geladenen Ammoniumgruppe.
Die EN ist ein elementspezifischer Wert. Einen Gesamtwert für ein Molekül gibt es nicht. Die Polarität von Phospholipiden resultiert aus den EN-Differenzen der Elemente der Phosphatgruppe.
also ist nicht alles im Kopfbereich polar