Pluralismus gut oder schlecht?

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Was ist gut, was genau ist schlecht? Und vor allem "gut" für Wen, "schlecht" für Wen?

Ich darf schon mal so viel verraten, dass er (Pluralismus) für das Bürgertum ne ganze "Ecke" besser ist, als für das Proletariat. Warum? Nun, so zersplittern sich die Kräfte, statt Einheit und Geschlossenheit löst sich so Vieles in bloßer Beliebigkeit auf. ("da ne Meinung- dort ne Meinung") So wird denn so Manches lediglich relativ, die Wahrheit eine bloße Dutzendware, leicht verhandelbar auf dem Jahrmarkt der Meinungen. Heute stimmt mal Dieses, morgen dann wieder Jenes, "wie es euch gefällt", Shakespeare etwas anders angegangen.

Im philosophischen Sinne, ist der Pluralismus eine idealistische Weltanschauung, die die Einheit der Welt leugnet, stattdessen die Vielheit zur Wahrheit erhebt.

In politischer Hinsicht ist der P. darauf angelegt dem Marxismus und seiner praktischen Ausführung, dem Sozialismus so entgegenzuwirken, in dem er dessen wissenschaftlichen und klassenausgerichteten Standpunkt versucht zu verwässern, ihn ideologisch aufzuweichen.

aacceeggii 
Fragesteller
 20.04.2015, 13:47

würdest du sagen, dass wir in einer pluralistischen Gesellschaft leben oder eher nicht?

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koten  20.04.2015, 16:25

die die Einheit der Welt leugnet

Es gibt keine Einheit der Welt, nur eine Vielheit. Das kannst Du bereits daran erkennen, daß wir beide unterschiedliche Ansichten haben. Die Welt ist komplex. Vereinfachungen helfen nicht, die Welt zu erkennen.

Es geht darum, die Welt zu verändern. Kein Widerspruch. aber dazu muß man erst einmal erkennen, wie die Welt ist.

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Saatgut  20.04.2015, 17:40
@koten

koten behaupte nicht einfach was, sondern liefere Beispiele, wenn du denn negierst! Der Marxismus lehrt, dass es absolute als auch relative Wahrheiten gibt, mithin geht es differenzierter zu, als du es auch nur ahnst. Der fade als auch banale Hinweis, dass du Welt komplex ist - wer wollte das bestreiten - hilft allerdings nicht weiter - also macht es wenig Sinn sich an einem solchen "Pfosten" klammern zu wollen.

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Ich habe keine Idee, was an Pluralismus schlecht sein könnte.Weder in der Politik, noch in anderen Bereichen (Musik, Lebensmittel ...).

Pluralismus kann eigentlich nur den stören. der zu bequem ist, eigene Entscheidungen zu treffen. In der DDR brauchte man sich sogar in Ost-Berlin nur vornehmen Käse zu kaufen. Was für Käse? Diese Frage war unwichtig. Man kaufe den, den es gab. Im Aldi muß man sich entscheiden und hat 20 Sorten zur Auswahl. "Ich kann mich gar nicht entscheiden, ist alles so schön bunt hier." (Nina Hagen)

aacceeggii 
Fragesteller
 20.04.2015, 11:22

naja, Offe z.B. unterstellt dem Pluralismus eine ungleiche Konflikt- und Organisationsfähigkeit von organisierten interessen, was mit der Disparität der Lebensbereiche zusammenhängt. Stimmt doch auch.

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koten  20.04.2015, 11:31
@aacceeggii

Du bist jetzt auf eine dermaßen abgehobene Meta-Ebene entfleucht, daß ich Dir nicht mehr folgen kann.

Und wer oder was ist "Offe"? Habe ich noch nie was von gehört.

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Hei, aacceeggii, wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft, und das ist gut so. Problematisch wird´s, wenn sich diese Gesellschaft vor lauter Individualität pluralistisch derart zerfleddert, dass sie nicht mehr mehrheitsfähig wird. Denn: Das gesellschaftliche,  wirtschaftliche, politische soziale Zusammenleben bedarf eines wie auch immer gearteten Konsenses. Und so. Grüße!

aacceeggii 
Fragesteller
 20.04.2015, 12:54

ich würde nicht sagen, dass wir in einer pluralistischen Gesellschaft leben. Wie kommst du denn darauf?

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zehnvorzwei  20.04.2015, 13:21
@aacceeggii

Deshalb: Wir haben Wutbürger und Spießbürger, wir haben Katholiken, Protestanten und Demonstranten, wie haben Homosexuelle und Lesben, wir haben acht Prozent Ausländer jeder Hautfarbe und Konfession, haben Mitbürger, nach deren Herkommen keiner mehr fragt. Unser Parteienspektrum reicht von rechtsaußen bis weit nach links, wir haben Bayern und Ostfreisen, mittelalterliche Dome neben Moscheen und Synagogen, wir haben Veganer und Tierfreunde, Auto-Freaks und Umweltschützer ... und alle, alle sind in unserem Staat - scheint´s - unglücklich

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Ich würde sagen Pluralismus ist ein Grundstein der Demokratie, ohne den sie nicht wirklich existieren kann. Somit meiner Meinung nach absolut wichtig ;)

Wenn du mal in die deutschen Massenmedien schaust, wirst du sehn dass Pluralismus für die ein Fremdwort ist...leider

aacceeggii 
Fragesteller
 20.04.2015, 10:53

aber Offes Kritik z.B. macht ja schon durchaus Sinn oder?

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koten  20.04.2015, 11:16

Ich kenne natürlich diese Position. Aber kannst Du sie auch belegen?

Ich meine natürlich den zweiten Absatz.

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GoCrAZyYy  20.04.2015, 15:13
@koten

Schau doch mal in eine FAZ, Süddeutsche, etc.. (Die Blöd mal bewusst ausgelassen) und such nach verschiedenen Meinungen/Ansichten. Es wird über komplett das gleiche und sehr Links berichtet. Und damit will ich nicht sagen, dass ich rechte Ansichten habe oder ähnliches. Sondern lediglich dass dort kein Pluralismus vorhanden ist und die Medien fast schon gleichgeschaltet sind..

Schau dir beispielsweise mal den Kopp Verlag an. Der Gründer/Geschäftsführer steht auch nicht hinter allem was er veröffentlicht. (z.B. Ufos :D). Er verlegt es aber dem Pluralismus wegen :)

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koten  20.04.2015, 16:42
@GoCrAZyYy

Die FAZ und die SZ, die ich kenne, sind wohl andere, als die, die Du kennst. "Sehr links" ist keine von denen. Die sind beide nicht einmal annähernd links. Oder Du verstehst unter dem Begriff etwas gänzlich anderen als ich.

Kopp-Verlag. "Dem Pluralismus wegen"? Das bezweifle ich. Ich glaube eher, des Geldes wegen. Das ist kein Vorwurf. Handelt es sich doch um in unserer Gesellschaft sinnvolles Verhalten. das auch noch legal ist.

Nach dem Hinweis "Kopp-Verlag" verstehe ich Deine Position noch weniger. Ist Kopp verboten? Wird er von staatlichen Organen in irgendeiner Form bei seiner Arbeit behindert? Also gibt es den Pluralismus doch! Kopp verbreitet auch nicht alle Meinungen. Kennst Du irgend einen Artikel, der von den positiven Seiten der Psychopharmaka berichtet? Darf er nicht schreiben. Psychopharmaka müssen Teufelszeug sein. Soviel zu seinem "Pluralismus".

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