Plattenspieler an Audiointerface anschließen?

3 Antworten

Hallo,

das Signal auf einer Schallplatte ist verzerrt und aus dem Tonabnehmer kommt relativ wenig Saft. Würde man das direkt an eine Anlage anschließen, wäre der Klang sehr blechern, leise und ggf. auch recht verrauscht.

Um dies zu vermeiden benötigt man einen Entzerrvorverstärker. Auch Phono-Preamp gennant. Der entzerrt das Signal und hebt es auf ein Line-Level an. Mit diesem verstärkten Signal kann man dann in die Line-In, bzw. AUX-Eingänge diverser Geräte gehen.

Manche Plattenspieler haben den Entzerrvorverstärker schon eingebaut. Meistens kann man da irgendwo von Line auf Phono umschalten. Das ist bei recht vielen USB-Plattenspielern der Fall.

Aber ein halbwegs tauglicher Phono-Preamp kostet auch nicht die Welt.

Wichtig ist, dass der Vorverstärker zum Tonabnehmer am Plattenspieler passt. Gebräuchlich sind elektromagnetische Wandler (MM = moving magnet) oder auch elektrodynamische Wandler (MC = moving coil). https://de.wikipedia.org/wiki/Tonabnehmer#Elektromagnetischer_Wandler_(MM)

Um Piezotonabnehmer bzw. Kristalltonabnehmer sollte man einen großen Bogen machen.

Du schreibst nicht welches Interface du hast. Aber wenn du da zwei Eingänge (links/rechts) hast, die ein Line-Signal verarbeiten können dürfte das klappen. https://de.wikipedia.org/wiki/AUX-Eingang

Cinch, bzw. RCA ist ein für den Entanwender einfach zu handhabender Stecker, der recht günstig produziert werden kann. Man kann mit entsprechenden Kabeln und/oder Adaptern ein Gerät mit Cinch auch an einem Gerät mit Klinke/XRL-Eingängen anschließen. https://de.wikipedia.org/wiki/Cinch#Nachteile

Um meine uralten Plattenspieler (Magnetköpfe, Diamanten) an denen ich jedoch hänge, an die HiFi und so anzuschließen, brauchte ich Opto-Entkoppler (galvanisch trennen, wegen "Erdbrummen") und einen Impedanzwandler, der das auf das für heute üblichen "AUX"-Eingang brachte. Habe das bei Conrad auf Internet gekauft. Habe natürlich nicht die allerersten Billigstpreise genommen. Funktioniert bestens.

Für Schallplattenspieler mit Piezo-Köpfen ist das nicht nötig, die liefern von selber die nötige Spannung für Aux-Eingänge.
Jedoch ist die Tonqualität eben nicht. Ich hänge eben z. B. an meinem alten Garrard, der erste mit Parallelogramm-Tonarm, der Diamant immer parallel zur Rille, fast null Skating, jedenfalls keine Veränderung des Skatings von außen bis innen. Ich spiele meine alten Platten naß ab, fast keine Reibung.

Natürlich gab es dann "wirkliche" Parallelgeräte wo der Kopf durch einen Motor angetrieben wurde, und dann Laserabtastung. Aber die waren mir mit der Zeit kaputt gegangen :-(

Tscho, ich bin eben etwas älter, nostalgisch. Muß meine Röhrenverstärker wechseln, meine alten sind nicht mehr schön linear. Vor etwa fünfzig Jahren selber gestrickt, mit Zeilenendröhren, gehen eben auch mit der Zeit kaputt (wie auch ich).

Cinch ist bei Stereoanlagen üblich (früher war das DIN), und für Line oder ähnliche Eingänge bräuchtest du einen Phonovorverstärker. Und eben passendes Adapterkabel/stecker wenn du andere Eingänge hat