Piano...Barockzeit

4 Antworten

Das Cembalo ist- neben der Orgel - das wichtigste Tasteninstrument in der Barockzeit und ist in zwei Bauformen in Gebrauch : als Kielflügel und als Spinett.

Der Ton aller Tasteninstrumente des Barock war nicht oder zu wenig modulationsfähig. Um diesen Mangel zu beheben, wurde eine neue Konstruktion erfunden: die Hammermechanik. Mit ihrer Erfindung beginnt die eigentliche Entwicklung des Klaviers. 1709 entwickelt der italienische Cembalobauer Bartolomeo Cristofori die Konstruktion einer Hammermechanik. Anteil an der Weiterentwicklung des Klaviers haben u. a. der deutsche Klavierbauer Gottfried Silbermann, dessen „Pianoforte“ unter dem Namen Hammerklavier populär wurde.

Johannes Zumpe, Schüler von Silbermann wandert nach England aus und legt zusammen mit John Broadwood den Grundstein zur heute verwendeten Repetitionsmechanik, die als ausgereifte Form „Englische Mechanik“ genannt wird.

1728 wird mit Broadwood in London der älteste heute noch aktuelle Markennamen gegründet

Das älteste Tafelklavier stammt aus dem Jahr 1742, gebaut von Joh. Socher in Sonthofen.

Johann Andreas Stein , auch ein Schüler von Silbermann, erfindet 1775 die sog. „Wiener Mechanik“ (Prellmechanik) zusammen mit seiner Tochter und dem Schwiegersohn J. A. Streicher.

weiteres und zielführendes unter

http://www.lms.gallneukirchen.eduhi.at/faecher/klavier.htm

LG

Das heutige Klavier mit der gleichschwebenden Stimmung ist grob geschätzt 300 Jahre alt. Bach hat diese damals noch als dissonant empfundene Stimmung populär gemacht. Das Klavier als Instrument gab es schon vorher, allerdings hat man bestimmte Töne anders gestimmt, sodass es zwar schön klang, man aber nur in einer Tonart spielen konnte, zum Beispiel in der mitteltönigen Stimmung, wo Quinten und Terzen fast rein gestimmt wurden. Such einfach ein bisschen bei Wikipedia, oder in musikwissenschaftlichen Artikeln. Wirst schon was finden. :) ...Wir haben uns heutzutage an die schiefe Stimmung gewöhnt. Der Vorteil ist dass man jederzeit in jede Tonart wechseln kann, ohne das Klavier umstimmen zu müssen. Wohingegen kleine Kinder mehrstimmige Akkorde oft nur als Klang-Matsch wahrnehmen. Reine Intervalle klingen viel besser und haben keine Interferenz. Wenn man genau hinhört, hört man die Interferenz bei zwei unstimmigen Tönen als dritten Ton, oder als Flackern, als wenn man im Zug sitzt und das Licht der Sonne von Bäumen gebrochen wird.

Klinghaus  21.04.2012, 22:45

Das "heutige" Klavier ist keineswegs 300 Jahre alt. Erst seit ca. 1860 gibt es Instrumente, die schon sehr an den modernen Typ erinnern. Die gleichstufige Stimmung ("gleichschwebend" ist sachlich nicht korrekt) hat sich erst im 19. Jh. durchgesetzt. Die Musikwissenschaft ist sich weitgehend einig darüber, dass Bachs "wohltemperirte" Stimmung eine ungleichstufige war. Noch im Musikalischen Lexikon von Koch von 1802 werden alle Tonverhältnisse nach einer der ungleichstufigen Temperaturen Kirnbergers beschrieben, "weil sie von den mehresten Theoristen für die beste gehalten wird."

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Hallo, für deine Frage kommst du am besten weiter, wenn du nach einschlägigen Seiten unter dem Stichwort "Hammerklavier" nachsiehst, auch Wiki ist da ganz gut.

Ein paar Stichworte:

Im Barock war Cembalo/Clavicord nach wie vor das Standardinstrument.

Das Hammerklavier wurde um 1700 erfunden und es hat noch ein paar Jahrzehnte gedauert bis es richtig praxistauglich wurde.

Das Hammerklavier unterscheidet sich von heutigen Klavieren und Flügeln darin, dass es noch einen Holzrahmen besaß (kein Gusseisen), dadurch notwendigerweise nur eine leichtere Saitenbespannung (auch weniger Chöre) und dadurch einen helleren und besonders in den mittleren und tieferen Lagen einen transparenteren Klang hatte (bzw. hat).

Auch moderne Finessen wie doppelte Repetitionsmechanik usw. fehten damals natürlich.

Zu den Tastenfarben gibts schon eine gute Antwort auf gutefrage:

http://www.gutefrage.net/frage/warum-haben-cembalo-und-klavier-unterschiedliche-tastenfarben

Damals gab es im Prinzip nur Cembalo, das Pianoforte wurde gerade erst erfunden....

Werke:

Bach: (jede Menge), Händel, Scarlatti, Rameau, etc