Pi 3b als NAS - Datenübertragungsgeschwindigkeit?


13.03.2022, 00:25

Anbindung des PI am WLAN

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Kann ich die Übertragung erhöhen mit dieser Konfig, oder hängt das mit der Geschwindigkeit vom WLAN bzw der Festplatte ab?

Der Raspberry Pi 3b hat 4x USB 2.0 Anschlüsse. USB 2.0 hat eine maximale Bandbreite von 480 Mbit/s, was ca. 60 MB/s entspricht.

Eine externe Festplatte ist meistens eine 2,5-Zoll-Festplatte, welche mit ~4,600 Umdrehungen Daten ließt und schreibt. Diese kommt auf eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 100 MB/s.

Wir Halten Fest:

USB 2.0 = 60 MB/s

2,5 HDD = 100 MB/s

Wo ist also das Problem? Nun. Wie du es schon gut selbst angedeutet hast, ist es ...:

Der Pi ist via WLAN angebunden

Deine WLAN-Verbindung. Ein Raspberry Pi 3B nutzt nur das 2,4-GHz-Netzwerk und kann daher maximale Geschwindigkeiten von ~35,7 MBit/s, was umgerechnet gerade einmal ~4,4 MB/s entspricht, erreichen.

Du solltest daher deinen Raspberry mit einem Ethernet Kabel an einen Switch oder direkt an deinen Router verbinden. So hast du eine konstante Geschwindigkeit von 60 MB/s.

Usj89 
Fragesteller
 13.03.2022, 00:26

Der PI hängt bei mir aber am 5ghz Netzwerk. Hab in der Frage ein Bild angefügt. Bei der Übertragung sollten doch um die 30mb/s möglich sein oder?

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Silke18Neu  13.03.2022, 10:35
@Usj89

WLAN ist für ein NAS gänzlich ungeeignet und rechne bei einem Pi generell nur mit so max 50MB/sek und für mich ist ein Pi kein adäquater Ersatz für ein vollwertiges NAS

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PeterKremsner  13.03.2022, 10:39
@Usj89

Btw wenn dir die Daten wichtig sind mindestens 2 Festplatten in einem Software Raid betreiben.

Aufgrund der Architektur ist das am Pi zwar extrem langsam, aber so Consumer Festplatten welche nicht für den 24/7 Betrieb ausgelegt sind können dir bei diesem Einsatz schnell mal drauf gehen und wenn die nur auf einer Platte sind, sind die Daten weg.

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PeterKremsner  13.03.2022, 10:37

Zusätzlich sollte man bedenken, dass beim Pi WLAN, LAN und alle USB an ein und dem selben USB-OTG des SOCs hängen.

Sprich die gesamte Kommunikation nach außen teilt sich die Bandbreite eines USB Anschlusses, das schränkt bei derartigen Dingen wo es am Ende nur darum geht Daten vom Netzwerk auf eine Platte zu schreiben enorm ein.

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Das "Problem" des PI3 ist, dass er noch keine USB 3.x Ports hat. Auch sind die USB-ports nicht ganz so schnell, wie sie sein könnten. Daher sind erst einmal die USB-Ports der Flaschenhals.

Dazu kommt natürlich noch das Thema WLAN, obwohl ich gerade sehe, dass Du 5 GHz nutzt - daher wird das WLAN in Deinem Fall eher kein Falschenhals mehr sein - kann jedoch immer noch zu Engpässen führen, wenn z.B. der verwendete WLAN-Kanal mit anderen Netzen in der Umgebung belegt ist.

Zudem empfehle ich Dir unbedingt, den PI3 nicht mit einer SD-Karte zu betreiben, sondern mit dem schnellsten USB-Stick, welchen Du finden kannst. USB 2 würde ausreichen, da ja keine 3er Ports vorhanden sind. Denn tatsächlich wird der PI um einiges schneller, wenn man ihn von USB bootet.

Das Optimum, was man aus der Raspberry-Plattform herausholen könnte, wäre mit einem PI 4B mit 8 GB RAM und zwei USB-3.x-Festplatten zu erreichen, bei USB-Boot. Da aber genau dieser PI-typ derzeit aufgrund der Chip-Krise nicht verfügbar ist, kannst Du wenigstens aus dem PI3 noch ein wenig mehr herausholen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Let's have some Raspberry PI almost at breakfast ;-)

Soviel mehr an Durchsatz wirst du aus dem Pi 3 nicht rauskitzeln koennen (intern nur USB 2.0), ggf. noch wenn du uebers Kabel gehst, aber da ist bei 20 MB/s auch Schluss.

Falls du kein Linux-iges FS benutzt (z.B. NTFS) verlierst du nochmal Speed durch den Overhead beim Rumrechnen, es kann sich lohnen auf z.B. ext4 umzusteigen.

Wie schnell sind denn konventionelle NAS?

Je nach Festplatten und RAID Level kriegst du da schnell Wirespeed von Gigabit Ethernet hin. Selbst die "billig" Boxen druecken da aber locker 60 MB/s+ Schreiben raus.

Wenn du nen Pi 4 hernimmst, bist du auch bei 50 MB/s Schreiben.