Perücke/Extensions im Islam wegen Haarverlust erlaubt?

2 Antworten

Wa salaam

Ein bekannter Hadith, der das Tragen von Perücken verbietet, lautet:

"Der Prophet Muhammad (Frieden sei auf ihm) sagte: 'Allah hat die Frauen, die Perücken tragen, und die Frauen, die ihnen helfen, verflucht.'" (Sahih Bukhari)

Dieser Hadith wird oft zitiert, um zu verdeutlichen, dass das Tragen von Perücken im Islam nicht erlaubt ist!

Jedoch gibt es zeitgenössische Gelehrte, die in bestimmten Fällen und unter bestimmten Bedingungen, wie bei Haarverlust, argumentieren, dass das Tragen von (achtung) synthetischen Perücken oder Haarersatz erlaubt sein kann, solange es nicht dazu dient, eine falsche Identität zu präsentieren oder andere zu täuschen.

Echthaarperücken (egal ob kurz oder lang) gelten im Islam als haram, weil sie als Täuschung angesehen werden. Synthetische Perücken können in bestimmten Fällen erlaubt sein, besonders wenn man unter Haarverlust leidet. Es ist am besten, bei solchen Fragen einen vertrauenswürdigen Gelehrten zu fragen, um sicherzugehen.

Ich hoffe ich konnte helfen.

Glg

Woher ich das weiß:Hobby

Schau hier. Wenn es gravierend ist, dann ja. Es gibt im Islam viele Ausnahmen, Beispiel:

Schönheitsoperationen
Wie bereits erwähnt, sind Schönheitsoperationen verboten, weil sie zu einer Veränderung der Schöpfung Allahs führen. So sind chirurgische Eingriffe an Nase, Kinn, Brust oder anderen Körperteilen nicht erlaubt.
Führt aber eine körperliche Anomalie (86) dazu, dass sich andere Leute über einen lustig machen, oder wird zum Beispiel eine Nasenoperation notwendig, damit man wieder frei atmen kann, so ist es erlaubt, sich operieren zu lassen.
(86) So ist es beispielsweise kein Problem, sich eine Hasenscharte entfernen zu lassen.

Quelle: Halal und Haram - Erlaubtes und Verbotenes im Islam von Hasip Asutay, Seite 49

Siehe auch:

Perücken gelten nicht als Kleidungsstück, denn sie verringern nicht die erotische Ausstrahlung einer Frau, sondern steigern diese im Gegenteil manchmal sogar noch. Der Sinn der islamischen Kleidungsvorschriften ist es aber gerade, keine Begehrlichkeiten beim anderen Geschlecht zu erwecken. Deshalb kommt eine Muslimin nicht darum herum, ein Kopftuch zu tragen, auch wenn sie aus einer Notwendigkeit heraus (beispielsweise weil sie Haarausfall hat) eine Perücke - aus synthetischem Haar oder Wolle - trägt.

Quelle: Halal und Haram von Hasip Asutay, Seite 58.