Perspektivwechsel schreiben?
Hallo, und zwar schreibe ich morgen eine Klassenarbeit in Deutsch, über Perspektivwechsel. Meine Frage ist jetzt, darf man da in Vergangenheit schreiben, oder muss es auch in Präsens sein wie bei einer Inhaltsangabe? Ein Perspektivwechsel ist ja, wenn ich jetzt in der Ich-Perspektive schreibe, dass ich das erlebt habe, und jetzt jemanden erzähle. Dann kann ich es ja nicht in Präsens schreiben, wenn ich es schon erlebt habe, und jemanden erzähle.
1 Antwort
Das standardmäßige Erzähltempus (Erzählzeitform) ist im deutschen Roman das Präteritum:
– Sepp lachte vergnügt. Der Idiot wirkte wie ein Spielzeug, das man liegen ließ, wenn es einem langweilig wurde.
Falsch wäre es so (auch wenn es einem sogar in guten Roman öfters begegnet):
– Sepp lachte vergnügt. Der Idiot wirkte wie ein Spielzeug, das man liegen lässt, wenn es einem langweilig wird.
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Das Präteritum ist im Roman das Standardtempus. Das hat nichts damit zu tun, ob das Erzählte vergangen ist oder nicht. Auch Romane, die in der Zukunft spielen, schreibt man im Präteritum.
Standardtempus bedeutet, dass die Gegenwart im Roman (und alles, was nicht vergangen ist) durch das Präteritum ausgedrückt wird. Das Plusquamperfekt drückt Vergangenheit aus, Perfekt und Präsens gibt es nur in der wörtlichen Rede, nicht aber in der Erzählstimme.
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In manchen Genres des Romans (z.B. Dystopie) ist es auch üblich, das Präsens als Standardtempus zu gebrauchen. Das erzielt eine ganz andere Wirkung beim Leser. Man sollte sich nur bewusst sein, dass es ein Konventionsbruch ist und deshalb viele Leser von vornherein abschrecken wird.