Persönlicher Assistenz bei Behinderten gute Sache?
Also mir geht es darum. Ich arbeite selbst nebenbei und um etwas gutes zu leisten als Persönlicher Assistent bei einem körperbehinderten Mann.
24 Stunden Assistenz, also ein Team von 9 Leuten, teils 100% Angestellt zum Teil nur 30%.
Nun sind wor uns sicher alle einig, dass dies eine tolle Sache ist. Es ermöglicht den Menschen ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben.
Mir geht es in meiner Frage um den finanziellen Aspekt. Die Kosten bei der Person bei der ich Assistenz mache betragen für Personal und Verwaltung ca 27000 Euro im Monat. Also 324.000 Euro im Jahr und bei einer Laufzeit von zb. 30 Jahren ca 10 Millionen Euro.
Die sind wohlgemerkt nur die Kosten für die persönliche Assistenz.
Wie steht ihr dazu?
Ich selbst bin etwas zwiespalten.
Ich und meine Partnerin, pflegen auch meine an Alzheimer erkrankte Mutter bei uns zuhause. (5 Jahre inzwischen) Sie hat Pfelgestufe 4. Also auch ein gewaltiger Aufwand. Aber wir bzw meine Mutter bekommt nur 730 Euro dafür.
3 Antworten
Assistenz beinhaltet auch ein ganzes Stück mehr als Pflege. Der Satz nur für die Pflege ist auch beim persönlichen Budget nicht höher,als bei Menschen ohne Assistenz. Es kommen einfach nur weitere Aspekte hinzu die eben weitere Bereiche umfassen, wie Teilhabe im gesellschaftlichen und/oder beruflichen Bereich. Es kann auch jeder mit einer entsprechenden Behinderung einen Antrag auf Assistenz stellen. Der Antrag ist um ein vielfaches aufwendiger, umfassender und auch zermürbender als "nur" ein Antrag auf Pflehegrad. Es ist einfach nicht sehr sinnvoll, das zu vergleichen.
Dass das Pflegegeld gerade für Angehörige höher sein sollte, ist davon unbenommen.
Natürlich darf man drüber reden.
Die Menschen mit Assistenz und die Menschen, denen Hilfsmittel verwehrt werden, sind sehr oft die selben. Und natürlich sind die Aspekte der Teilhabe bei Pflegebedürftigen relevant. Das sind nämlich auch oft die selben Menschen.
Ich will nur darauf hinaus, dass du 2 Gruppen gegenüber stellst, die im Grunde zur selben Gruppe gehören.
Wenn Leistungen zur Teilhabe nötig sind, kann die jeder beantragen. Theoretisch zumindest. Praktisch haben sehr viele Betroffene nicht die Nerven dafür. Aber dabei ist es egal, ob die jung sind oder alt und wer die Pflege übernimmt.
Selbstverständlich wäre es toll, wenn die Beantragung nicht derart kompliziert wäre und es entsprechende Leistungen bei bestimmter Einschränkung leichter gäbe. Aber da liegt das Problem in der deutschen Bürokratie. Aber Teilhabe ist eben kein Leistungsbereich der Pflegekasse. Also ist es zur Zeit so und sehr kompliziert
Tut mir leid ich bin da auch etwas frustriert. Ich habe zuerst meinen Vater (Stufe 5) gepflegt dann meine Mutter (Stufe 4) 8 Jahre inzwischen. Ich hab meine Arbeit und Privatleben aufgeben müssen. Meine Ersparnisse sind aufgebraucht und um jeden Dreck muss man betteln und kämpfen. Und man bekommt nur Pflegegeld was bei Stufe 4, 700 Euro monatlich beträgt. Meinen Rentenbeitrag zahlt die Krankenkasse. Aber natürlich nur ein minimum von dem was ich normal hätte. Möchte niemand gegeneinander ausspielen.
Das verstehe ich total! Und ich finde es auch ein absolutes Unding, dass z.b. das Pflegegeld für Angehörige viel niedriger ist, als dass was einen Pflegedienst gezahlt würde. Und auch das mit den Rentenbeiträgen ist eine große Sauerei! Und ja, dieses Kämpfen macht arg müde und mürbe. Davon können auch die mit Assistenz ein Lied singen. Ich hab übrigens keine, weil mir die Nerven für diese Schlacht fehlen. Aber ich bin Betroffene von dem ganzen Spaß und ja, da läuft verdammt viel schief
Wer trägt die Kosten für die rund um die Uhr Betreuung? Wird die Person beatmet?
Also bei einer persönlichen Assistenz gibt es in der Regel mehrere Leistungsträger zb.
Krankenkasse
Integrationsamt usw.
Nein wird nicht beatmet.
Ich persönlich brauche überhaupt nichts.
Meine Frage zielt auf die Diskrepanz ab zwischen Pflegegeld auf der einen Seite und Persönlichem Budget auf der anderen. Weil der Zeitaufwand für die Pflege ist für mich bei zb Stufe 4 oder 5 ein ähnlicher. Aber die Menschen die persönliches Budget bekommen haben 30000 im Monat für die Pflege zur Verfügung Leute mit Stufe 5 nur 1000.
Ich habe nicht nach der Rechtslage gefragt. Die ist mir bekannt. Mag bei pflegestufe 4 zutreffen. Aber bei Pflegestufe 5 bin ich da anderer Meinung. Die Frage ist ja auch eher ob das Pflegegeld im Verhältnis nicht zu gering ist.
Mir geht es im Prinzip erstmal nur um die Diskrepanz zwischen Pfelgegeld Stufe 5 und Persönlichen Budget.
Ich denke man sollte die Kosten nicht so in den Vordergrund stellen...
Das sind Menschen wie du und ich auch... die aber eben, ich sag jetzt mal, das Pech hatten so auf die Welt zu kommen...
Warum auch immer...
Habe eine Zeitlang in einer Behinderten Werkstatt gearbeitet.. also als Betreuer...
Das sind Menschen wie du und ich.. wie ich sagte
Natürlich. Ich finde es ja auch ganz toll. Auf der anderen Seite gibt es bei uns aber Menschen die um die einfachsten Sachen mit der Krankenkasse kämpfen müssen.
Das ist wohl richtig, aber die Menschen, die das Glück haben gesund zu sein.... Wenn nicht jeder um etwas kämpfen bräuchte... Dann müsste man den monatlichen Beitrag von deiner Krankenkasse verdoppeln...
Außerdem gibt es ja auch Menschen, die hier ins Land gekommen sind.. ohne je Beiträge gezahlt zu haben... Das sehe ich dann doch kritischer..
Mir geht es eher um die Diskrepanz zwischen Pflegegeld und persönlicher Assistenz. Bei der höchsten Pflegestufe bekommt man 1000 Euro pflegegeld bei persönlicher Assistenz 25000 Euro. Der pflegeaufwand ist für mich aber ähnlich.
Alles gut. Vielleicht hab ich zu vorsichtig formuliert. Weil im Prinzip sollten ja alle genug bekommen.
Ist mir natürlich bewusst. Ich wollte es auch nicht direkt vergleichen. Aber ich finde trotzdem dass man darüber reden darf.
Auf der anderen Seite gibt es Menschen die die einfachsten Hilfsmittel oder Behandlungen verwehrt bekommen.
Mir geht es nicht darum jemand sein Persönliches Budget nicht zu gönnen.
Die Aspekte der teilhabe am gesellschaftlichen Leben sind bei Pflegebedürftigen allerdings auch relevant. Also wie gesagt ich kenne beide Bereiche und ich schätze den Aufwand von Fall zu Fall sehr ähnlich ein.
Der Antrag ist natürlich aufwendiger, aber für mich auch keine Begründung. Die Mittel werden ja teils Jahrzehnte gezahlt.