Paketdienst hat Paket vor Haustür abgestellt. Es ist weg, wie gehts weiter?
Hallo zusammen,
ich habe etwas bei einem Verkäufer über Amaon bestellt, Warenwert knapp 60 €. Das Paket wurde versendet und ich erhielt letzte Woche eine E-Mail, dass mein Paket "wie von mir gewünscht abgestellt wurde".
Als ich vor die Haustür geschaut habe (war etwa 2 Std. nachdem die E-Mail eingegangen ist, weil ich sie nicht sofort gelesen habe) war kein Paket vor der Haustür zu finden. Zudem habe ich dem Paketzusteller auch nie eine Abstellgenehmigung erteilt.
Ich habe mich kurz drauf an den Verkäufer gewendet, der sich mit dem Paketzusteller in Verbindung gesetzt hat. Vor wenigen Tagen klingelte es dann bei mir an der Haustür und der Fahrer des Versandunternehmens meinte, er hat es dort abgestellt (zeigte neben meine Haustür) und dass eine Abstellgenehmigung durch XYZ erteilt wurde. XYZ klang ähnlich wie mein Nachname. Klang für mich eher wie eine schlechte Ausrede. Ich dem Fahrer nochmal alles erklärt, dass das Paket halt nicht da ist, ich keine Familie XYZ kenne und er ist dann wieder weg.
Heute ruft mich der Kundenservice des Versandunternehmens an (keine Ahnung, wie die an meine Handynr. kommen) und meinte auch nochmal, dass das eine Verwechslung gewesen sein muss mit dem ähnlich klingenden Nachnamen und dass ihnen jetzt nur übrig bleibt, bei der Polizei Anzeige zu erstatten wegen meines fehlenden Pakets.
Hat von euch vllt. jemand Erfahrung mit solchen Fällen und kann mir sagen, wie es jetzt weiter geht? Anzeige gegen Unbekannt schön und gut, aber so erhalte ich auch nicht meine Ware oder bekomme die knapp 60 € ersetzt, die ich ja bereits gezahlt habe. Ist ein Versandunternehmen nicht versichert in solchen Fällen? Für mich liegt nämlich ganz klar die Schuld bei dem Fahrer, der das Paket einfach ohne meine Genehmigung abgestellt hat (sofern es je abgestellt wurde). Weil wenn die Anzeige gegen Unbekannt ins Leere läuft, hat der Verkäufer mein Geld, das Versandunternehmen ist fein raus und ich mache einen Verlust in Höhe der knapp 60 €, obwohl ich am wenigsten dafür kann. Und was genau will denn die Polizei da machen? Außer hier klingeln und ich schildere ihr den ganzen Fall genauso wie dem Fahrer oder dem Verkäufer.
Sorry, dass der Text etwas länger wurde, ich wollte es so ausführlich wie möglich schildern. Danke fürs Lesen!
LG KriLu
6 Antworten
Der Verkäufer trägt das Versandrisiko. Es ist also seine Sache, dir die Ware erneut zu schicken. Das Paket ist versichert, also bekommt er den Ersatz von der Versicherung des Versandunternehmens, wenn das Paket nicht wieder auftaucht.
Du machst die Anzeige bei der Polizei und schreibst eine Eidesstattlichen Erklärung, das du die Sendung nicht erhalten hast. Kopie der Anzeige und die Erklärung schickst du an den Händler.
Bei Versand Händler an Kunden trägt der Händler das Versandrisiko. D.h. er muß liefern. Sobald er beides in der Hand hat wird ein Seriöser Händler neu liefern oder Geld zurück geben.
Ob und inwiefern er sich das Geld vom Versandunternehmen wiederholen kann hängt davon ab, wie er die Sendung verschickt hat.
DU hast Anspruch auf Lieferung der Ware. Das reklamierst du nochmal nachdrücklich beim Verkäufer, denn du hast die Ware nie erhalten.
Was da beim Zusteller falsch gelaufen ist, ist nicht deine Sache, DU hast deinen Vertrag mit dem Verkäufer!
Das soll der Verkäufer mit dem Zustellunternehmen klären, er hat den Liefervertrag mit denen gemacht.
Sage deutlich: DU erwartest Lieferung bis spätestens zum (konkretes Datum nennen, 4-7 Tage Frist setzen) oder dein Geld zurück (so schon bezahlt ist). WENN weder das eine noch das andere geschieht, erstattest du Strafanzeige wegen Warenkreditbetrugs (nennt sich so) gegen den Verkäufer. SAGE DENEN DAS!
Was da an Ausreden wegen des Zustellers auch kommt, klipp und klar sagen: ICH habe niemandem eine Postempfangsvollmacht erteilt. Das Ablegen des Paketes frei für jedermann zugänglich vor der Haustür entspricht nicht einer ordnungsgemäßen Zustellung und wird daher auch nicht als erfolgter Zustellung an DICH akzeptiert.
Da lass dich auf keine Diskussionen ein. DU hast wie gesagt keinen Vertrag mit dem "Lieferanten".
Nachdem Warenkreditbetrug ein Vorsatzdelikt ist, wird es bereits daran scheitern. Denn der Verkäufer müsste das Paket absichtlich einem Paketdienst anvertraut haben, bei dem er ziemlich sicher sein konnte, dass es nicht ankommt.
Nicht besonders plausibel.
Erst mal muss man die zivilrechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen - Nacherfüllung verlangen, andernfalls den Rücktritt vom Kaufvertrag erklären und die geleistete Zahlung zurückfordern.
Danke, dann wende ich mich jetzt nochmal an den Verkäufer, weil eine Anzeige, die das Versandunternehmen macht wegen des verschwundenen Pakets bringt mir ja nichts
So was ähnliches hatte ich neulich mit EQE (Name des Paketdienstes geändert). Angeblich wurde das Paket abgestellt, es war aber nicht auffindbar.
Letztendlich stellte sich heraus, dass der Paketscherge es bei Nummer 13 abgestellt hatte, nicht bei Nummer 33, wie laut und deutlich auf dem Paket stand.
Danke für deine Antwort. Das kann bei mir allerdings nicht der Fall sein, weil der Fahrer des Paketzustellers ja hier geklingelt hat und auf den Ort zeigte, wo er es abgestellt hat :-/
Privat oder gewerblich bestellt? Bei letzterem trägt der Versender das Risko, dort reicht es also die bezahlung zu verweigern. Im Fall eines Privatversenders müsstest du das Geld von der DHL einfordern, diese müssen den Nachweis der Abstellgenehmigung führen.
Ich habe die Ware bei einem gewerblichen Verkäufer über Ama_on bestellt (ich weiß nicht, ob man hier Namen so nennen darf, aber kannst dir ja sicher vorstellen, was ich meine) :-)