Oxycodonentzug, was tun als Partner?
Hallo ihr Lieben,
ich bin etwas ja sagen wir verzweifelt.. ich bin nun seit ca einem halben Jahr mit meinem Freund zusammen. Seit Anfang an war er offen zu mir, dass er regelmäßig Oxycodon nimmt, auch in nicht gerade wenigen Mengen. In den Monaten hat er auch des Öfteren aufgehört damit, hatte mehr oder weniger körperliche Symptome, eher aber psychische die ich leider jedes mal volle Breitseite abbekommen habe.
Nun ist es so dass er bei einer täglichen Dosis angekommen ist, ich schätze so durchschnittlich 4 - 5 mal 40mg am Tag genau weiß ich es leider nicht, bei der er selber sagt dass es so nicht weiter geht und er von dem Zeug weg möchte.
Er hat jetzt in den letzten ca 10 Tagen runterdosiert und immer nur 1-2 40mg genommen oder ein paar 15mg Tabletten.. seit zwei Tagen hat er aber keine mehr und heute haben ihn nun die körperliche Symptome volle Kanne erwischt mit starken Schmerzen in den Beinen, Abgeschlagenheit und Erbrechen. Ich lese zwar überall dass ein kalter Opiatentzug nicht gefährlich ist, habe jedoch trotzdem etwas Angst dass es etwas sein könnte.. Außerdem habe ich jetzt schon Angst vor den psychischen Folgen des Entzugs, da er bei den letzten 2 sich jedes Mal von mir getrennt bzw es Riesenstress gab was ich auf Dauer einfach nicht mitmachen kann..
Jetzt meine Frage: Ist hier jemand der ebenfalls als Angehöriger von Opiatabhängigen Erfahrung gemacht hat und mir ein paar Tipps geben kann wie ich ihn unterstützen kann bzw. wie ich die Zeit am besten überstehe ? Bin wirklich über alle Ratschläge dankbar ..
Liebe Grüße
Ecila
1 Antwort
Ich bin auch Schmerzpatient und nehme aktuell auch rund 200 mg Oxy pro Tag.
Bei solchen Dosen sollte man auf keinen Fall selbst einen Entzug durchführen.
Bei mir wurde vor 8 Wochen eine Opioidumstellung versucht. Bei solchen Dosen sollte das Oxy innerhalb von 4-6 Wochen runterdosiert werden und das stationär! Dort bekommt man dann auch was gegen die Entzugssymptome.
Ich muss jetzt seit rund 10 Jahren Oxy nehmen, ich würde es mir definitiv nicht zutrauen einen ambulanten Entzug zu machen. Aus meiner Sicht wird das auch nicht erfolgreich sein.
Nimmt er die Oxy weil er die medizinisch braucht oder um sich wegzuballern?
Naja er ist da „leider“ ziemlich hart im nehmen.. hat ja wie gesagt schon öfter einen kalten Entzug zuhause durchgeführt der aber offensichtlich nicht erfolgreich war ..
Leider letzteres .. hat angefangen mit Tilidin und ist dann irgendwann auf Oxycodon umgestiegen.. wahrscheinlich auch ursächlich etwas durch seine Psyche..
Das er "schon öfter" einen Entzug durchgemacht hat spricht ja Bände. Je länger er das Oxy nimmt, desto schwerwer wird der Entzug, es ist also jetzt schwerer als die paar male die er vorher schon versucht hat. Wenn es vorher nicht funktioniert hat, warum sollte es jetzt funktionieren? Rede nochmal mit ihm das er das stationär machen soll, die Ärzte haben Schweigepflicht. Dann soll er sich halt was überlegen was er seinem Umfeld erzählt warum er im Krankenhaus ist. Das bekommt doch kein Aussenstehender mit wenn man den Ärzten erklärt das das Umfeld das nicht mitbekommen soll. Oxy ist ein Teufelszeug! Bei mir geht es leider nicht ohne, andere Schmerzmittel sind leider nicht potent genug. Ich wollte aber ich würde es auch nicht brauchen. Am Anfang hilft es noch gut, je länger man es nimmt desto mehr hat man mit den "Nebenwirkungen" zu kämpfen...
Mein Freund weigert sich aber vehement einen stationären Entzug zu machen da er sich schämt bzw. Angst hat dass sein Umfeld was davon mitbekommt usw .. meinst du jetzt dass er das stationär machen sollte weil auch sonst die ja sagen wir mal Erfolgsrate gleich null ist bei so einer Dosis ?