Niedrig latente Inhibition. Was meint ihr?
Hallo gutefrage community, um erstmal den Titel zu erklären: latente inhibition ist ein Mechanismus im Kopf der die Reize (Informationen) die durch unsere Sinne aufgenommen gefiltert werden um die wichtigen Informationen rauszufilten und die weniger wichtigen zu löschen. Ich hatte viel recharchiert und etwas über schlecht ausgeprägte latente inhibition gelesen. Das bedeutet man filtert nicht alle Reize die aufgenommen werden und bekommt also mehr Reize bewusst mit. Dies kann zur Reizüberflutung führen und verrückt machen. Wieso ich glaube das ich es vielleicht haben könnte: Soweit ich zurückdenken kann sehe ich mein Umfeld sehr detailreich, wenn ich in ein Zimmer gehe rechne ich aus woher das Licht in einem Zimmer kommt ohne die Quelle zu sehen, ich achte auf jeden Gesichtsausdruck von Menschen, ich reagiere sehr empfindlich auf Geräusche, Wenn ich draußen bin präge ich mir jedes Autokennzeichen ein das ich sehe, die Autofarbe und das Modell, jedes Gesicht das ich sehe und wie oft ich sie sehe, woher der Wind komm und das alles ohne es eigentlich wirklich zu wollen. Manchmal führe ich sogar mehrere Gedankengänge gleichzeitig während ich mit jemanden ein Gespräch über ein ganz anderes Thema führe. Man möchte meinen das es etwas tolles wäre. Jedoch hat es auch seine Nachteile, es fällt mir schwer mich lange in großen Menschenmassen aufzuhalten oder in belebten Einkaufszentren, dann kriege ich immer sehr starke Kopfschmerzen und will am liebsten nur nach Hause die Ruhe haben. Ich habe mit mehreren Freunden und auch mit meiner Familie darüber gesprochen und sie finden dieses "Verhalten" nicht normal. Meine Frage: Was meint ihr dazu ?
9 Antworten
also Ansätze wie das ich die Umwelt detailliert war nehme hab ich auch doch wenn ich einfach nicht aufnahmefähig bin, bin ich es auch nicht und dort wird sich die streu vom Weizen trennen rede mal mit einem Arzt oder so und Such dir einen Psychologen ein bisschen was kann man dagegen machen
Also, toll finde ich das sicher nicht! In deinem Kopf geht es zu wie in einem Karussell welches sich immer und immer weiter dreht ohne irgendwann mal anhalten zu können. Das finde ich sehr schlimm! Du kannst das "Karussell" nicht anhalten, auch wenn du es möchtest. Das passiert in bestimmten Situationen und Lebenslagen jeden von uns. Das ist normal. Aber halt nicht andauernd, so wie bei dir. Deine Sinne sind hyperaktiv ausgeprägt. Das ist mehr Fluch als Segen! Du brauchst dringend einen "Abschaltknopf".! Für mich sind das Bücher. Da tauche ich in eine andere Welt ab. Ich beschäftige mich mit meiner Phantasie (anders als bei einem Film, da ist alles vorgegeben...) Ein ruhiges Plätzchen ist extrem wichtig! Nur ich und mein Buch. Alles andere muß draussen bleiben;) Musik hören, im Wald spazieren gehn usw. Egal was du tust. Du mußt lernen dich auf e i n e Sache zu konzentrieren (aber das weißt du ja selber...) Arbeite daran und wenn nix hilft, dann denk über "professionelle Hilfe" nach! Viel Glück!!!
Erstmal vielen Dank für deine positive Bewertung:) Ich muß noch was anfügen: Mit Bücher lesen meine ich nicht die Phil. oder Psychobücher. Das lenkt nicht ab, eher im Gegenteil... (du sollst dir ja nicht ständig Gedanken über dich und dein Leben machen!) Ich les Krimis, Thriller, Mystisches und dgl. Alles was wirklich spannend ist und mich von m i r w e g lenkt! Ich bin zwar kein Psychologe, aber ich kann mir vorstellen, das dich das "reinlesen und recherchieren" nicht wirklich weiterbringt. Da bist du ja wieder vielen Informationen und Reizen ausgesetzt... Das setzt dich zusätzlich unter Druck, weil es zu v i e l e Informationen gibt! Wenn dich das Ganze zu sehr belastet, dann sollest du mal über eine Psychotherapie nachdenken (ich weiß: dieser Tip wirkt ziemlich abgedroschen!) Viel Glück bei allem was dich weiterbringt....
Nun die Sache ist, es macht keinen Unterschied wenn ich etwas über Philosophie oder über Krimis lese. Wovor soll es mich denn ablenken ? Vom Denken ? Nein das tut es nicht. Und ich stehe auch nicht unter Druck, das hast du falsch verstanden, ich stehe so gut wie niemals unter Druck und gestresst fühle ich mich auch nie. Das denken bezieht sich darauf das ich wenn ich an einem Ort bin mir über alles gedanken mache was ich sehe und was ich höre. Kleines Beispiel: wenn ich einen Menschen sehe, sehe ich nicht einfach nur den Menschen, ich sehe sein Gesichtsausdruck, seine Gangart, seine Blicke, seine Bewegungen, höre auf seine Aussprache, auf seine Wortwahl und seine Gesprächsgebiete, dann weiß ich wie sich die Person fühlt, für was Sie sich interessiert, ob Sie irgendwelche körperlichen Merkmale hat und was Sie für ein Verhalten an den Tag legt. Ich tue das meist nicht mal mehr bewusst, ich bekomme diese Informationen einfach "ungewollt" in meinen Kopf. Was du nicht ganz verstanden hast ist das diese Gedanken mich weder unter "druck" oder "stress" setzen. Denn ich habe gelernt damit umzugehen und diese Informationen zu nutzen, jetzt kommt das aber: jetzt stell dir vor ich wäre in einer großen Menschenmasse, da ändert sich das ganze, den es geht nicht mehr um eine Person sondern um viele Menschen, nicht nur das, Autos, Gebäude, Geräte, Geräusche, ich bekomme ziemlich viel mit und eben das verursacht Kopfschmerzen.
da hab ich dich tatsächlich wohl missverstanden. Das "mit einander quatschen und sich dabei gegenüber zu sitz
es geht doch nichts über ein: "miteinander quatschen mit einem Gegenüber der aus Fleisch und Blut besteht und dem ich tief in die Augen schauen kann;)" Mit der "Schreiberei" allein ist es schwierig das Richtige zu verstehen... Tut mir leid, wenn ich auf dem "falschen Dampfer" war;) Blöd ist: Ich kann dir nicht weiterhelfen. Schön ist (für mich): Du läßt mich nicht einfach "im Regen! stehn. Du hast dir die Zeit genommen einen Kommentar zu schreiben, und das finde ich ziemlich nett von dir! Danke dafür und viele Grüße an dich:)
Ich habe ja nicht um Hilfe gebeten sondern wollte gerne wissen was ihr davon denkt und ob ihr euch auch vorstellen könntet das dies etwas mit niedrig latenter inhibition zu tun hat. Ich sollte vielleicht mal zum Psychologen gehen, bin mir aber noch nicht sicher ob ich das tun werde.
Ich "leide" irgendwie an der selben Krankheit... Zumindest weisen sich bei mir teilweise die selben Symptome auf. Aber manchmal (bzw. Ziemlich oft sogar) kann ich diese Krankheit quasi abschalten... Ich weiß nicht warum oder wie ich das mache aber wenn ich draußen bin fällt mir ziemlich viel auf und ich bekomme so gut wie alles in meiner Umgebung mit aber wenn ich mich dann so ein bisschen darauf konzentriere nicht jedes Detail in meiner Umgebung zu sehen dann klappt es meistens auch irgendwie. Ich habe auch gelernt damit umzugehen wenn ich viele Gesichter sehe die Informationen auf mich einwirken zu lassen. Aber manchmal hilft es auch wenn ich mit meinen Freunden Rede, dass ich nicht alles um mich mitbekomme. Aber irgendwelche psychischen schwierigkeiten konnten sich bei mir nicht sehen lassen...
Alles mitzubekommen spricht schon mal für niedrig latente Inhibition. Und alles zu berechnen spricht für eine hohe Intelligenz. Da aber keine psychischen oder somatischen Beschwerden vorhanden sind mit Ausnahme der Situationen mit vielen Menschen, würde ich eine psychische Störung als Ursache ausschließen. Mein Tipp wäre: Hochbegabung + Hochsensibilität
Ich habe sehr ähnliche Denkweisen wie du. Bei Barbesuchen oder Partys hab ich so meine schwierigkeiten. Ich bin zu 100% nicht schüchtern oder irgendwie unsozial, ich bin sogar das absolute gegenteil, aber sobald es viele Leute werden und ich diese nicht kenne wird es etwas zu viel. Auch die Gesichtsausdrücke spielen für mich eine enorm wichtige Rolle, auch auf Verhaltensmuster achte ich besonders stark. Ich bin ein sehr intelligenter Junge, wird mir zumindest gesagt. Aber auch bei anderen Sachen bin ich andern wie einen "Schritt" voraus. Bei Arbeiten berechne ich sofort auch Möglichkeiten für mögliche Probleme ein, obwohl ich noch garnicht abgefangen habe.
Ehrlichgesagt spaziere ich nachts sehr viel wenn es ruhig ist, ich lese auch viele Bücher über Philosophie und Psychologie, zudem höre ich auch gerne Musik, aber ich kann meinen Kopf nicht abschalten wenn ich etwas sehe, höre oder rieche. Es ist nicht so das es mich quält, nein ich habe mich eigentlich daran gewöhnt und versuche daraus etwas positives zu machen und es zu nutzen. Das hat mich auch zu einem wissbegierigen Menschen gemacht, aber abschalten kann ich nicht. Ich habe das schon seitdem ich denken kann und richtig in den wahnsinn treiben tut es mich auch nicht. Aber es fällt mir heute noch schwer in großen Menschenmassen zu sein wegen den Kopfschmerzen. Ich habe noch Hoffnung das ich diesen großen Informations- Reizfluss verarbeiten kann, denn wenn ich wirklich niedrig latente inhibition habe wird es für mich nicht möglich sein ihn zu "filtern". Ich werde mich in dieses Thema mehr reinlesen und weiter recharchieren.
Ps. Zu dem "auf eine Sache konzentrieren" klappt eigentlich ganz gut, ich kann meine Gedanken bewusst auf ein Reiz/Information lenken und es nutzen, aber die anderen Informationen und Reize sind auch da auf die ich zurückgreifen kann, jedoch kann das halt bei großen Menschenmassen zu viel werden.