Neue Freundin leidet durch Kind mit Ex Partnerin?
Hallo zusammen,
Vorab ich möchte bitte keine Vorwürfe sondern meine Gedanken sortiert bekommen durch euren Rat.
Aus einer früheren Beziehung ist ein Kind derzeit 3,5 Jahre alt entstanden.
Meine Ex wollte mich an sie binden, ich habe trotz das ich mich nicht bereit gefühlt habe Vater zu werden mein bestes gegeben dieser Rolle nachzukommen. Ich war viel arbeiten und es gab immer sehr viel Streit.
Vor etwas mehr als einem Jahr bin ich letzendlich ausgezogen und habe eine neue Beziehung angefangen. Mein Kind war da 2 Jahre alt. Bis vor kurzem wurde einmal pro Woche und alle 2 Wochen Sa+So bei mir festgelegt. Manchmal möchte mein kind erst gar nicht mitkommen, es wurde seit tag 1 von ihr beeinflusst. Aktuell ist er alle 2 Wochen am WE 2 Tage bei mir ohne Übernachtung. Leider gibt es nach wie vor extreme Probleme mit der Ex, unter welchen meine derzeitige Beziehung stark leidet. Wir verstehen uns überhaupt nicht, sie redet mich und meine Partnerin bei meinem Kind schlecht, stalkt und droht uns, behauptet wir würden ihn schlagen und versucht uns mit ihren Umgangsregelung das Leben zur Hölle zu machen.
Mein Kind hatte eine große Entwicklungsverzögerung, kann nur wenige Worte reden und haut, beißt und kriegt Schrei-/Heulanfälle sobald etwas nicht passt. Ich kann nichts unternehmen, es kann an den Umgangstagen auch eigentlich keiner kommen ohne Probleme, was besonders für meine Partnerin sehr belastend ist. Wir haben vor zusammenzuziehen, weg aus dem direkten Umkreis meiner Ex in dem ich für mein Kind wohnen geblieben bin. Ich möchte einen Neuanfang mit ihr. Ich bin mit dem Verhalten meines Kindes offen und ehrlich überfordert, sehe mich nicht in der Lage meinem Kind das zu geben was es anscheinend speziell braucht und durch das schlechte Verhältnis zur Ex habe ich keine Ahnung wie ich mich bei den Verhaltensproblemen zu verhalten habe. Mir sind schlicht weg die Hände gebunden. Mein Kind hat von meiner Ex beigebracht bekommen das ich böse bin, meine Partnerin auch. Wir spielen gerne zusammen aber eine richtige Vater Kind Bindung wie ich sie mir gewünscht habe konnte ich nie schaffen. Mein Kind ist voll und ganz auf die mutter konzentriert.
Ich bin in der neuen Beziehung sehr glücklich, meine Partnerin stand und steht immer zu mir, aber leider zerbricht die Beziehung aktuell immer mehr an meiner Vergangenheit. Sie hat sich anfangs sehr gut mit meinem Kind verstanden bis die Ex anfing schlecht über uns zu reden. Sie wird nun abgewiesen und bekommt seine körperlichen Ausraster ab, genau wie ich auch. Sie versucht daher schon an den Papa Wochenenden weg zu sein, geht arbeiten oder bleibt zuhause. Das ist nicht schön für mich, so sollte es nicht sein. Sie ist psychisch eh schon belastet durch ihre Vergangenheit hat einige Erkrankungen und steht derzeit kurz vor einem Burnout weil wir absolut überfordert mit der Situation sind und sie sehr unter der Anwesenheit von meinem Kind und dem Verhalten meiner Ex leidet. Es kann finde ich aber auch nicht sein das wir niemals zusammen ziehen können nur weil ein zusammenleben durch das verhalten meines kindes nicht möglich ist. Sie ist ebenfalls berufstätig Mo- So Abends und studiert nebenbei. Wir haben nur am Wochenende mal einen Tag zusammen wirklich Zeit wenn sie frei hat um sich mal von der Woche zu erholen. Es tut weh sie so leiden zu sehen, sie hat vieles akzeptiert und mit mir gekämpft aber es wird immer schlimmer. Ich habe bei den Umgangstagen versucht mit meiner Ex abzusprechen das ich ihn jedes zweite WE Fr. Sa. hole aber ich den Sonntag freibehalte um mich um meine Partnerin zu kkümmern. Sie will das natürlich nicht. Übernachtungen von meinem Kind sind nicht möglich, da meine Wohnung sehr klein ist und das Reisebett auch nicht mehr passt. Mein Kind wünscht dies aber eh nicht. Ich habe mich vor kurzem entschieden meiner Ex freiwillig das Sorgerecht zu übertragen. Sie hat einen Antrag gestellt und jetzt soll es vor Gericht zur Anhörung gehen. Auch müssen dann Umgangstage mit dem Jugendamt bestimmt werden.
Ich habe Angst das das Jugendamt die standard Wochendregelung festsetzt und ich meine Freundin damit verliere. Sie käme mit dieser Belastung nicht zurecht, wir haben in meiner Wohnung keine Rückzugsmöglichkeit und sie braucht durch ihre psychischen Erkrankungen Ruhe und meine Unterstützung. Ich habe das Gefühl als Vater nicht geben zu können was notwendig wäre. Immer kriege ich nur vorwürfe was ich alles falsch mache und ich merke wie mein kind sich auch immer mehr entfremdet durch meine Ex. Jetzt auch noch meine Freundin wegen mir leiden zu sehen ist schlimm.
Was soll ich tun? Wie kann ich bei dem Einfluss der Ex das Verhältnis zwischen meiner Freundin und meinem Kind verbessern? Kann das Jugendamt Umgangstage bestimmen wenn mein Kind oft gar nicht mit will und zudem mein neues Leben darunter "leiden" würde? Bin ich ein schlechter Mensch das ich meine Partnerin nicht für mein Kind verlassen will? Vllt. gibt es jemanden der ähnliches durchgemacht hat oder macht.
3 Antworten
Wenn ich du wäre, würde ich dafür sorgen, dass das Jugendamt und auch ein Familienrichter von den Um -und Zuständen erfährt. Auf keinen Fall würde ich mein Kind solchen manipulierenden Verhältnissen aussetzen lassen. Ich würde der Ex auch mit einer Anzeige drohen wegen Rufschädigung.
Kinder sind kleine Persönlichkeiten, die in Verhältnissen wie den von dir beschriebenen hilflos untergehen. Das auffällige Verhalten deines Sohnes spricht Bände. Und da solltest du nicht weglaufen, sondern handeln.
Was sagt denn der Kindergarten dazu, die Erzieher müssen das doch auch mitbekommen.
Deine neue Freundin muss als erwachsener Mensch lernen, damit umzugehen. Das Kind sucht nur ein Ventil, das hat nichts mit ihr oder auch dir persönlich zu tun. Seine Seele wird vergiftet und ist krank.
Wende dich wie gesagt an alle verfügbaren Ämter und hole dir UND deinem Kind Hilfe. Es im Stich zu lassen wäre verantwortungslos, so deutlich muss ich es sagen.
Du bzw. ihr könnt ja weiter wegziehen, um für EUCH etwas Ruhe reinzubekommen. Aber aus dem Leben des Kindes wegziehen richtet Schaden an, was auf lange Sicht gesehen offensichtlich nicht so auf deinem Schirm ist.
Das Kind SCHREIT nach Hilfe, SO musst du es (als Vater) verstehen.
Ja, so eine Situation ist extrem belastend, für alle.
Du musst für dich und deine Zukunft mit der neuen Partnerin entscheiden, "Wie lange kann ich das noch leisten oder aushalten".
Eventuell ist es eine Option, auf das Umgangsrecht zu verzichten, es nicht wahrnehmen und nicht einfordern, spricht zu brichst die Beziehung zu deiner Ex und eurem Kind ab.
Nun ja. Eine genaue Antwort zu geben ist schwierig, weil wir jetzt ja nur deine Schilderung der Dinge kennen. Deine Ex zum Beispiel würde sicherlich anderes erzählen.
Mir fällt auf, dass du deine Ex für ziemlich viele Dinge verantwortlich machst.
Du bist ausgezogen, als dein Kind 2 Jahre alt war - das heißt, du hattest zwei Jahre lang Zeit, eine Bindung aufzubauen, aber daran, dass es jetzt schief läuft, soll nur die Ex schuld sein?
Genauso wie dass es angeblich ihre Schuld ist, dass dein 3,5-jähriger sich so benimmt, wie er sich eben benimmt.
Schrei-/Heulanfälle sind in dem Alter absolut nicht ungewöhnlich (nennt sich Autonomiephase) und dass er haut und beißt, liegt vermutlich daran, dass er seine Gefühle noch nicht anders äußern kann. Du sagst ja selbst, dass er wenig spricht. Also muss Wut oder Ärger eben anders kommuniziert werden.
Mag auch sein, dass er schon gelernt hat, dass er nur genug Theater machen muss, um zu kriegen, was er will.
Tipp fürs erste: Wenn du "nein" sagen willst, überleg dir vorher, wie wichtig dir das "nein" ist. Falls du zu dem Ergebnis kommst, dass es dir eigentlich völlig egal ist, ob er jetzt noch ein Stück Schokolade isst oder nicht, dann sag ruhig "ja". Aber wenn es dir wichtig ist, dass etwas bestimmtes nicht gemacht wird, dann sag "nein" und bleib dabei. Setze bei Ausrastern einen Punkt. Also nicht darüber diskutieren und auch nicht drohen ("Wenn du jetzt nicht aufhörst, dann..."), sondern einfach sagen "Nein. Machen wir nicht. Ich verstehe, dass du deswegen jetzt wütend bist, aber es bleibt beim Nein." Das kann natürlich dazu führen, dass du (oder ihr) den Wutausbruch dann begleiten müsst. Kommt vor, aber ist normal. Ein Kind kann seine Gefühle noch nicht so regulieren wie ein Erwachsener, das muss es erst lernen.
Generell wäre mein Rat, sich an eine Erziehungsberatung zu wenden. Ihr seid wirklich nicht die erste Patchwork-Familie mit diesem Problem. Übrigens glaube ich kaum, dass sich das Verhältnis von deinem Sohn zu deiner Freundin verbessert, so lange sie ihn spüren lässt, dass sie ihn ablehnt.
Ist die Entwicklungsstörung denn schon diagnostiziert? Bekommt der Junge dafür spezielle Förderung? Falls nein, solltet ihr euch schnellstmöglich darum kümmern.
Ich kann auch nicht ganz dein Problem mit den Umgangstagen nachvollziehen - ihr habt doch jedes zweite Wochenende ganz für euch.
Insgesamt - ich will dir wirklich nicht zu nahe treten, ich kenne ja nur deinen Text hier und vielleicht ist die Situation auch ganz anders, aber das ist eben mein Eindruck - habe ich das Gefühl, dass du dich bequem aus der Affäre ziehen willst mit "mein Kind mag mich eh nicht; wenn ich nur noch Unterhalt zahle, bin ich den ganzen Stress los und kann unbelastet in mein neues Leben starten mit der Neuen".
Ja, das ist absolut nachvollziehbar. Aber was ist mit deinem Kind? Das wächst dann in dem Wissen auf, dass sein Vater ihn verlassen hat.
Du solltest anfangen, um die Beziehung zu deinem Kind zu kämpfen und nicht kampflos aufgeben. Dein Kind braucht dich.